Janosch77
Sehr geehrter Dr. Hackelöer, ich bin nach einer KIWU Behandlung mit Vierlingen schwanger, aktuell in der 9. Woche. Die erste Freude nach dem positiven Test, nach drei Jahren Kinderwunsch, schlug schlagartig in Verzweiflung und "wie geht es weiter?" um. Ich war nun schon in einem Perinatalzentrum, welches mit Vierlingen aber auch überfordert ist und wurde in die nächste Spezialklinik überwiesen. Dort habe ich nun bei einem renomierten Prof zu Beginn der 12. SSW einen US. Meine Frauenärztin meinte, dass es unverwantwortlich sei die Vierlinge auszutragen und nahm das Wort Fetozid in den Mund. Gab aber auch keine weiteren Erklärungen dazu ab. Herr Dr., verstehen sie mich nicht falsch, aber ich sehe mich nicht in der Lage Vierlinge auszutragen. Ein kompletter Abbruch kommt für meinen Mann und mich aber auch nicht in Frage, auch wenn wir es schlimm finden, stehen wir dem Fetozid offen gegenüber. Auch wenn es grausam klingt, so hoffe ich von US zu US, dass es sie Natur vielleicht doch noch richtet und ein oder zwei Föten abgehen, aber bisher entwickelt sich alles normal. Ich habe es nun so verstanden, dass der US bei dem Prof in der 12. SSW abgewartet werden soll. Wer stellt denn dann den Kontakt zu einer Klinik her, in welcher ein Fetozid durchgeführt wird? Denn nach meinen Recherchen ist es gar nicht so einfach eine Klinik zu finden. Wie schnell geht so etwas? In welcher SSW soll denn der Fetozid (Reduktion) durchgeführt werden? Haben dann die verbleibenden Föten eine reele Chance gesund auf die Welt zu kommen? Bitte helfen sie mir weiter! Vielen Dank!
Hallo Janosch77, natürlich sind Vierlinge eine große Belastung,aber auch machbar.Ich selbst habe ingesamt 3x Vierlinge betreut und entbunden-ohne Probleme.Ob Sie das aushalten können oder nicht muß ausführlich mit den Sie betreuenden Ärzten besprochen werden,besonders aber mit dem Prof.nach der Untersuchung in der12.Woche.Ein Fetocid,d.h. Abtötung von einzelnen Kindern im Mutterleib durch eine Spritze ist gesetzlich in Deutschland möglich,nicht aus kindlichen,sondern nur aus mütterlichen Gründen.Ein Arzt oder meistens eine Kommission in einer Klinik müssen nach ausführlichen Gesprächen mit Ihnen,entscheiden,ob sie das tun oder nicht.Dafür gibt es auch keine speziellen Kliniken,die das regelmäßig machen,sondern es muß immer im Einzelfall entschieden werden.Alle diese Fragen müssen Sie nach der 12.Woche besprechen,weil man ja auch feststellen könnte,daß ein Kind nicht gesund sein könnte,und dann wäre das wieder eine andere Situation .Danach wäre auch der meistens gewählte Zeitpunkt für den Eingriff. Sie sollten aber auch auf jeden Fall eine psychosoziale Beratungsstelle aufsuchen,z.B bei pro familia.,da sowohl die Entscheidung für oder gegen die Kinder eine starke und nicht immer abschätzbare Belastung für Sie darstellt. Alles Gute Prof.Hackelöer