Mitglied inaktiv
Hallo! Bin etwas verunsichert und würde gern ihre Meinung dazu hören: Mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt und wurde 12 Monate voll gestillt, hat nie die Flasche genommen, wird jetzt auch noch gestillt, bekommt zusätzlich zu trinken aus einer Trinklernflasche - anfangs nur Wasser und ungesüßten Kräutertee, seit einigen Monaten auch mal Saftschorle mit sehr wenig Saft. Er ist kein großer Esser, daher biete ich ihm auch immer mal zwischendurch was an. Schon vor einiger Zeit (vielleicht vor 6 Monaten) hat er braune Stellen an den oberen Schneidezähnen bekommen, richtig leichte Läsionen des Zahnschmelzes. War deswegen auch schon beim Zahnarzt, der meinte... Demineralisierung, keine Karies, beobachten. Dann hat er sich einen Zahn abgebrochen und vor kurzem ist er 2x innerhalb von 2 Wochen auf die Badewannenkante geschlagen beim rumtollen und hat sich die beiden vorderen Schneidezähne auch heftig abgebrochen. Jetzt war ich bei einem Kinderzahnarzt und der meinte..... Demineralisierung und schwere Karies durch zu häufiges Umspülen der Zähne mit Kohlenhydraten (darunter auch Schuld das häufige Stillen), sicher auch schon die Wurzeln mitbetroffen... Behandlung: Wurzelkanalbehandlung und Kinderkronen. Nun meine Fragen dazu: Ist diese Behandlung wirklich notwendig oder gibt es irgendwelche Alternativen? Kann der Zahnarzt durch bloßes Ansehen (hat z.B. nicht sondiert) erkennen, ob es Karies ist und ob die Wurzeln mit betroffen sind? Und dann bin ich auch total verunsichert wegen des Stillens... wenn der Kleine möchte, dann stille ich ihn auch noch und derzeit mag er, wenn wir zu Hause sind auch mal so zwischendurch. Der Zahnarzt meinte, wenn, dann soll ich doch nach den Mahlzeiten stillen, damit dann eine längere Zeit dazwischen ist ohne Kohlenhydrate im Mund... Ich habe immer auf alles geachtet.... von Anfang an Zähne geputzt, nichts abgeleckt, was der Kleine in den Mund nimmt, keine Säfte, so lange wie möglich keine Süßigkeiten gegeben und auch jetzt absolut in Maßen! Danke im Voraus für Antworten! Jamilia
Hallo, leider hat ihr Kinderarzt recht. Muttermilch ist um ein vielfaches süsser als Kuhmilch. Das häufige Dauernucken im schon bezahnten Milchgebiss führt genauso wie das Dauernucken an Saftschorlen aus der Flasche häufig zu Karies. Mit 12 Monaten ist Ihrem Kind Wasser zu empf. Um weitere Verschlechterungen zu vermeiden, sollten Sie sofort die Ernährung umstellen. Da der Schaden jetzt schon so gross ist, kommen sie um eine baldige Behandlung nicht herum. Wenden Sie sich bitte an eine Kinderzahnarztpraxis, die mit solchen Fällen viel Erfahrung hat. Diese können die Behandlung in Narkose durchführen, denn ihr Kind ist für eine normale Behandlung leider zu klein (www.kinderzahnärtze.de). Mit freundlichen Grüssen Dr.Esch
Mitglied inaktiv
Das mit dem Stillen stimmt nicht. Anbei eine Info von Biggi Welter: Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet - entgegen der immer wieder geäußerten Meinung - dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillteKinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Noch mehr Informationen zum Thema Stillen und Zahngesundheit finden Sie unter www.stillen.org/docs/ls 3_2003 stillen und zahngesundheit.pdf.