Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. Angela Freundorfer:

wir waren zu spät

Dr. med. Angela Freundorfer

Dr. med. Angela Freundorfer
Kinderzahnärztin
Frage: wir waren zu spät

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Dr. Freundorfer, mein Sohn ist gerade mal 2 1/4 Jahre alt. Letzte Woche mußten seine vier Schneidezähne gezogen werden, da sie nicht mehr zu retten waren. Wir sind am Boden zerstört. Schon als seine Zähne im Wachstum waren, fiel mir ein Belag auf den Zähnen auf, den ich für Zahnschmelz hielt. Später sah ich, wie kleine Löcher auf der Vorderseite der Zähne, direkt am Zahnfleisch entstanden sind. Da war er ein gutes Jahr alt. Ich rief meine Zahnärztin an, ob sie sich das anschauen könne. Sie sagte, schauen könnte sie schon, aber machen könne man erst was, wenn das Kind drei Jahre alt sei. Wir haben abgewartet und konnten zusehen, wie die Zähne immer mehr kaputt gingen. Ein bekannter Zahntechniker empfahl mir dann, einen anderen Zahnarzt aufzusuchen, der kleine Kinder unter Narkose behandle. Das hab ich gemach, war aber zu spät. Die Zähne mußten raus, Backenzähne konnten noch saniert werden. Die Ursache? Evtl. unser Langzeitstillen (seit 2 Jahren 3-4 mal nachts). Er atmet durch den Mund, dies soll auch zum Austrocknen der Zähne führen und außerdem sei er halt anfällig (sein 4-jähriger Bruder hat ein taldelloses Gebiss). Ich ärgere mich so, daß ich nicht früher etwas unternommen habe, wobei die behandelnde Ärztin widerum gesagt hat, daß sie ihn mit jüngerem Alter eh noch nicht narkotisiert hätten. Trotdem - ständig liest man von Flaschennucklern und das das so gefährlich für die Zähne sei, vom Stillen hört man gar nichts. Es heißt doch, daß die ersten Zähne so wichtig sind, und jetzt das. Wie solls denn nun weitergehen, haben Sie einen Tipp für uns? Besten Dank fürs Lesen, ich wollte es einfach mal loswerden. Marion


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Liebe Marion, es ist gut, daß Sie sich so viele Gedanken um die Zähne Ihres Kindes machen. Wichtig ist, daß der Zustand in dem die Zähne jetzt sind (nämlich kariesfrei und gesund) so gehalten wird. Dazu ist es sehr wichtig weiterhin auch sehr gut zu putzen und regelmäßig (ca. alle 3 Monate ) zur Kontrolle zu gehen. In der Regel kommen die Kinder recht gut mit dem Zahnverlust zu recht und zufrieden. Sprechen Sie auch mit dem behandelnden Kollegen über Ihre Sorgen. Mit freundlichen Grüßen,


Mitglied inaktiv

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Hallo Marion! Wenn die kinder beim Stillen die Brust richtig im Mund haben, kann tatsächlich nicht viel passieren, weil die Brust weit hinder den Zahnleisten liegt. Aufpassen muß man allerdings, wenn die kinder nuckeln und dabei die Brust fast aus dem Mund herausrutschen lassen. Ich glaube also nicht, daß Du Dir wegen des Stillens Vorwürfe machen mußt. Bei uns ist es übrigens ähnlich: Mein erster Sohn hat trotz allem Aufpassens (kaum Süßigkeiten, gründliches Putzen) Karies bekommen, der zweite hat viel mehr Süßigkeiten erwischt und mein Mann ist beim Putzen mit ihm viel schneller fertig als ich mit dem Großen, aber die Zähne sind tipp-topp. Es gibt wohl wirklich eine individuelle Veranlagung für Karies, die von Kind zu Kind stark schwanken kann. MfG Martina A.


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