Lavendel77
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unsere Tochter (5 Monate) ist zu Hause ein zufriedenes Baby, schläft jede Nacht durch, weint nur selten, insgesamt gesehen also sehr "pflegeleicht". Wenn wir mit ihr aber für ein Wochenende zu unseren Familien fahren (aufgrund der km Distanz sieht die Kleine Oma/Opa nur alle 4-6 Wochen) ist sie wie ausgewechselt und fängt wenn z.B. 5 oder mehr Personen dort anwesend sind, nach kurzer Zeit an zu weinen, spuckt ihre Milch wieder aus u.ä. Ich kann sie dann nur schwer beruhigen und diese Besuche stressen und belasten mich sehr. Mein Mann ist nun der Meinung, dass das Kind zu wenig Reize hat, zu viel mit uns zweien allein ist und das die Kleine ab jetzt sozialisiert werden müsste und viel mehr unter Menschen muss. Er ist der Meinung dass eine baldige große Familienfeier und weitere über Nacht Besuche bei der Verwandschaft dazu beitragen, dass sie dann mit solchen Situationen besser umgehen kann und nicht mehr weint. Ist dies so richtig?
Liebe L., Ihr Baby ist nun die Hauptperson und nach ihr sollten sich auch die Familienaktivitäten richten! Und das bedeutet auch, dass man akzeptiert, dass viele Babys rasch mit Reizen überfordert sind und man ihnen keinen Gefallen tut, sie solchem Stress wie langen Autofahrten, lauten Familienfesten etc. auszusetzen. "Sozialisiert" wird Ihre Tochter zuhause in der gewohnten Umgebung und in Ruhe und indem Sie ruhig und nicht gestresst sind, am besten. Wie wäre es mit dem Besuch der Großeltern umgekehrt bei Ihnen, dann hat Ihre Kleine die gewohnte Umgebung und keinen Stress? Ansonsten gibt es ja genug Gelegenheit, sich zuhause oder in der Nähe, auf dem Spielplatz und wo auch immer mit anderen zu treffen. Alles Gute!
Locken-Rocken
Finde die Meinung deines Mannes etwas übertrieben. Es ist völlig normal, dass so kleine Babys mit einem Tapetenwechsel oft nicht zu recht kommen. Ich würde solche Situationen erstmal nicht weiter provozieren bzw. weiter forcieren. Du schreibst auch, dass dich die Besuche stressen und das merkt eure Tochter auch. Im ersten Jahr prasseln so viele Eindrücke auf die Kleinen ein, ständig verändert sich ihre Welt, da brauchen sie eben eine vertraute Umgebung, in der sie sich sicher fühlen.... Wenn ihr jetzt weiter die Situation "verschärft" kann der Schuss auch nach hinten losgehen.
