KatharinaM92
Lieber Herr Dr. Busse, wir sind aktuell im Urlaub und wollten mit unserem 7 Monate alten Sohn für vier Tage gerne in eine etwas höher gelegene (2.400-2.700m) Region fahren. Zuvor wären wir zwei Tage auf 2.000 Metern und könnten ihn somit schon etwas akklimatisieren. Gibt es einen allgemeinen Richtwert, welche Höhe ein Baby, das sonst auf 500 Metern aufwächst, nicht überschreiten sollte? Ich lese im Internet alles von 1.500 bis 2.500 Höhenmetern, die nicht überschritten werden sollten. Vielen Dank!
Liebe K., das halte ich für keine gute Idee! Eine weltweit renommierte Expertin für medizinische Fragen rund um das Kinderbergsteigen hat sich intensiv mit Fragen der Höhenexposition beziehungsweise Sauerstoffunterversorgung befasst. Sowohl als Wissenschaftlerin wie auch als Mutter kommt sie zum Schluss: «Mit Babys sollte man während des ersten Lebensjahres keine grossen Unternehmungen in höheren Gebirgslagen angehen.» Eine Passüberschreitung oder ein Abstecher mit der Bergbahn seien dagegen kein Problem. « Aber mit längeren Aufenthalten in Höhen über 2000 Metern muss man im ersten Lebensjahr extrem vorsichtig sein !» Der Grund ist derselbe, der auch Erwachsenen mit mangelnder Höhenanpassung zusetzt: Die dünne Höhenluft macht unter Umständen höhenkrank. Bei Kleinkindern kann das fatale Folgen haben, denn eine Sauerstoffunterversorgung ( Hypoxie ) begünstigt Atempausen ( und umgekehrtwas im schlimmsten Fall Ursache eines plötzlichen Kindstodes ( Mors subita infantium ) sein kann. Ausführliche Infos finden Sie beim Schweizer Alpinclub: https://www.sac-cas.ch/de/die-alpen/bergwaerts-mit-dem-kleinkind-19776/ Alles Gute!