Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

Hallo Dr. Busse, da ich ab dem nächsten Jahr wieder arbeiten möchte, machen wir uns Gedanken, wie die Betreuung unserer Tochter am besten aussehen soll. Ich werde 4 Tage die Woche halbtags arbeiten und nun hat mein Mann folgenden Vorschlag gebracht: Da unser Kind 3 Omas hat, soll sie bei jeder Oma 1 Tag sein und den 4. Tag in die Kinderkrippe gehen, damit es unter den Omas keinen Stress gibt. Ich bin skeptisch, denn ich halte es eigentlich für besser, wenn sie alle 4 Tage die gleiche Aufsichtsperson hat, also 4 Tage Kinderkrippe... Was meinen Sie dazu? Wäre es schlecht für die Kleine wenn sie jeden Tag woanders ist, oder sehe ich das zu eng?

Mitglied inaktiv - 12.11.2011, 10:27



Antwort auf: Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

liebe Z., das ist mit Verlaub gesagt eine "Schnapsidee". Ein Kleinkind braucht Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit in der Betreuung und wenn das nicht zuhause passiert, dann entweder bei einer Tagesmutter - was ich für ideal halte - oder in einer Kindertagesstätte mit ausreichend qualifiziertem Personal. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 13.11.2011



Antwort auf: Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

Hallo, der Vorschlag Deines Göttergatten ist typisch Mann, wenn ich das mal sagen darf ;-). Männer denken praktisch, rational und sie lieben die Statistik. Vom Männerstandpunkt aus wäre seine Lösung also ideal. Ehrlich gesagt, ist sie aber vom Standpunkt Eures Kindes aus Quatsch. Ein kleines Kind braucht Regelmäßigkeit, Stabilität und wenige (!), aber zuverlässige Bezugspersonen. Es wäre also wichtig, dass eben gerade NICHT jeden Tag jemand Anderes auf Eure Kleine aufpasst! Wenn überhaupt wirklich alle Omas sie unbedingt hüten wollen, was ja vielleicht gar nicht so klar ist - würde ich trotzdem eher monatsweise wechseln: Einige Wochen hütet die erste Oma, dann die nächste usw. Die Krippe würde ich ganz weglassen, dort sind sehr junge (und damit noch sehr trennungsempfindliche) Kinder oft überfordert. Eine Krippe ist nur eine Notlösung, wenn sonst niemand da ist und die Mutter unbedingt arbeiten muss. Denn dort müssen sich viele Kinder eine Betreuerin teilen. Eine Erzieherin wird da nicht zu so einer vertrauten Bezugsperson wie z. B. eine Oma. Und wenn ein Kind nur einen Tag pro Woche in die Krippe geht, reicht dies eh gar nicht, um überhaupt Vertrauen in jemand Fremdes aufzubauen! Überfordert Eure Kleine also bitte nicht mit ständig wechselnden Bezugspersonen, das wird in die Hose gehen und Probleme verursachen. Gebt ihr Ruhe und Stabilität im Alltag und mutet ihr nicht zu häufige Wechsel zu! Schaut erstmal, welche Oma überhaupt regelmäßig hüten will. Und wechselt dann nur in größeren Abständen (allerhöchstens wochenweise). LG

von Mijou am 12.11.2011, 11:23



Antwort auf: Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

Jeden Tag woanders ist in keinem Fall gut. 4 Tage Krippe sind besser als ein häufiger Wechsel. Wichtig ist aber eine sanfte langsame Eingewöhnung.

von Lina_100 am 12.11.2011, 15:48



Antwort auf: Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

diese ewige hin und her würde ich nicht machen ich würde versuchen einen krippenplatz zu bekommen und dan jeden tag in die krippe wenn du frei ahst und am wochenende könnt ihr ja zu den omas gehen

von kati1976 am 12.11.2011, 19:47



Antwort auf: Welche Beaufsichtigung wäre für mein 1,5 Jahre altes Kind die Beste?

hallo, grundsätzlich gebe ich meinen "vorschreiberinnen" recht. eine gewisse kontinuität ist sicher für die kleinen sehr gut. wir haben es allerdings so ähnlich gemacht, wie es dein mann vorschlägt. da wir auch beide nach 14 monaten wieder arbeiten mussten, sah es bei uns folgendermaßen aus... montags die eine oma bei uns zu hause, diestags bei der anderen oma zu hause und drei halbe tage bei der tagesmutter. unserem sohn hat das offensichtlich nicht geschadet. wir hatten gerade die u7 und der kinderarzt hat uns eine super entwicklung attestiert (hat er sogar extra in das feld für bemerkungen geschrieben). leider ist die eine oma mittlerweile plötzlich verstorben, sodaß seit dem die andere oma 2 tage übenommen hat. und ich bin sehr froh, dass wir das gemacht haben, weil die oma die mittlerweile verstorben ist, mir immer wieder gesagt hat, wie sehr sie den tag mit dem kleinen geniesst und wie froh sie ist, dass sie das erleben darf. wir haben allerdings vorher ganz klare regeln aufgestellt, an die sich die omas halten mussten, damit das kind nicht dadurch verwirrt ist, dass der tagesablauf jedesmal ein anderer ist. bei uns hat das also wunderbar geklappt. die omas waren glücklich, wir wussten das unser zwerg gut aufgehoben und in unserem sinne erzogen wird und nebenbei haben wir auch noch geld gespart :-). viele grüße martina

von risky04 am 13.11.2011, 08:27