Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Was tun? Verhalte ich mich richtig?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Was tun? Verhalte ich mich richtig?

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Hallo zusammen, ich möchte Euch heute auch mal schreiben weil ich echt in einem totalen zwiespalt stecke. Ich bin vom Kindsvater meines großen geschieden und mein großer (5 Jahre, durch Frühgeburt, Scheidung etc extrem in der Entwicklung zurück. Vergleichbar mit 3 1/2 jährigen) wird jedes 3. Wochenede von seinem Vater besucht, der ihn auch mitnimmt. Jetzt gibt es Verhaltensweisen an meinem Sohn die mir wirklich sorgen machen. Und zwar spielt er ständig (ok, Kinder entdecken ihre sexualität) an seinem Penis herum. Das ist echt schon peinlich. Und letztens hat er sich mit den Fingern am After rumgespielt. Als ich ihm sagte daß des Pfuiteufel ist und man sowas nicht macht und fragte ob Mama und Papa (ich bin wieder verheiratet) denn sowas machen, erzählter mir das W. (sein Vater) in dort am Pipimann und Popo gekitzelt hatte. Mir gingen natürlich die Alarmglocken los und plötzlich vielen alle Auffälligkeiten auf mich ein. Alpträume und Essensverweigerung nach den Besuchskontakten, Fieber am Abend nachdem er von seinem Vater zurück kam und letztens orientierungslosigkeit und vollkommen apathisches verhalten (lief schreiend und weinen durch sein zimmer mit nein ich will das nicht, ich mag das nicht , aufhören, sofort) am abend nach dem Besuchskontakt, so daß wir 2 Stunden brauchten ihn zu beruhigen. Habe mich diesbezüglich auch schon an den Kinderschutzbund gewandt. Den letzten Besuchskontakt habe ich abgesagt. Und jetzt steht wieder ein Besuchskontakt an, nach einem Gespräch beim Jugendamt. Ich weiß jetzt echt nicht wie ich mich verhalten soll. Ich will meinem Exmann nichts unterstellen oder dergleichen. Doch sind meine Sorgen berechtigt? Soll ich mich an den Rat meine Anwaltes halten, erst eine Diagnostik von einem Facharzt für missbrauchte Kinder unter 6 Jahren erstellen zu lassen bevor ich ihm den kleinen wieder mitgebe? Können das alles, also Alpträume, Fieber, orienterungslosigkeit, das nicht sprechen oder erwähnen seines Vaters, das plötzliche auflassen müssen, seiner Tür am Abend, das noch immer nicht Nachts trocken sein, wirklich psychische anzeichen für einen evtl. Missbrauch sein? Oder mache ich mir unbegründet sorgen und tue dem Vater unrecht? Ich weiß echt nicht mehr weiter. W. will schon rechtliche schritte gegen mich einleiten und hat sich an das Gericht gewandt bezüglich der Umgangskontakte. Was soll ich nur tun? *Eine ziemlich verzweifelte und ängstliche Mama* Jessi


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Jessi, dieses Problem - wenn es wirklich eines gibt - können Sie nicht alleine lösen. Ich kann ihnen deshalb nur raten, professionelle Hilfe am besten über den Kinderschutzbund in Anspruch zu nehmen. Natürlich kann es sein, dass ihr Sohn insgesamt durch die Trennung und wechselnde Betreuung verunsichert ist, doch auch einen möglichen Missbrauch muss man einfach ausschließne bevor sie weider unbelastet dem Vater vertrauen können. Das ist auch in seinem Interesse. Alles Gute!


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Liebe Jessi, es nimmt mich richtig mit, sowas zu lesen, und kann dir leider einen Rat geben...leider deshalb, weil mein Mann es in umgekehrter Weise mitmachen musste. Die Mutter seiner Tochter hatte ihm unterstellt, er würde seine Tochter missbrauchen, wobei wir ihr unterstellen, sie weiß sehr wohl, dass das nicht der Fall war. Es kam zu einem Verfahren, und mein Mann wurde frei gesprochen, weil es keinen Zweifel gab, dass er dem Kind nichts getan hat. Ein Grund dafür, dass er von seiner Schuld befreit wurde, war, dass die Mutter anfangs TROTZ ihres Vorwurfs das Kind nochmal zu ihm brachte. Auch, wenn er eurem Sohn nichts getan haben sollte, darfst du ihn auf keinen Fall mehr mit dem Vater allein lassen. Sollte sich dein Verdacht nicht bewahrheiten, umso besser, aber wenn er eurem Kind etwas antut, wirst du dir nie verzeihen können, dass du ihn weiter in der Situation gelassen hast. Die Verhaltensauffälligkeit kann schon mit dem Hin und Her zwischen den Eltern zusammenhängen, das war bei meiner Stieftochter auch so, dass sie nach der Übergabe ans andere Elternteil immer komisch war. Deine Sorgen scheinen (leider) berechtigt zu sein, und ich würde, bis eine Diagnostik erstellt ist, eueren Sohn auf keinen Fall mehr mit seinem Vater alleine lassen, ihm aber anbieten, im Beisein einer Vertrauensperson weiter Umgang mit ihm zu haben. Wenn ihm an Wohl seines Sohnes liegt, wird er dich verstehen, auch, wenn er unschuldig sein sollte. Alles Gute für euch.


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hi, deine Sorgen scheinen sehr berechtigt zu sein ! Ich arbeite als Arzthelferin und wir haben auch eine Kinder u.Jugendphsycholgin in der Praxis. Deshalb bekomme ich da so einiges mit und auch das es sie verschieden anzeichen für Kindlichen Missbrauch gibt,das kommt immer darauf an wie das betroffene Kind damit umgeht und wie du schon sagst das dein Sohn vom Verhalten aufgrund einer Frühgeburt nicht zeitlich Entwickelt ist,hat er vielleicht auch seine eigene Art damit um zu gehen. Hör auch deine Gefühle,besser einmal zu viel als wenn es irgend wann zu spät ist. Kindermissbrauch ist so schlimm und grausamm, wenn da nichts unternommen wird kann das schwere folgen für deinen Sohn haben. Geh zum Arzt und zu deinem Anwalt,da gibt es bestimmte Anwälte wg Missbrauch und Jugendrechte. Viel Glück nici


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