Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Was kann ich tun, damit meine Tochter zunimmt?

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Was kann ich tun, damit meine Tochter zunimmt?

Püppi0808

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Hallo, unsere Tochter ist mittlerweile 6 ½ Monate alt und wiegt derzeit 6.500gr. Vor 5 Wochen haben wir deswegen von unserer KÄ schon einen „auf den Latz“ bekommen und müssen nächste Woche wieder antanzen. Sie hatte klipp und klar gesagt, dass wir mit dem Brei UNVERZÜGLICH anfangen sollen, obwohl wir direkt mit der festen Nahrung starten wollten. Den Brei geben wir ihr nun seit 3 Wochen, aber nur mit Ach und Krach bekommen wir 15-30gr in sie rein, aber das sehr wiederwillig. Sie macht einfach den Schnabel nicht auf – im Gegenteil: sie schiebt das Essen meist mit der Zunge wieder raus, sodass wirklich nur minimal von ihr gegessen wird. Eigentlich dachte ich, dass sich das in 1-2 Wochen legen würde, aber da es immer noch so ein Kampf ist und sie dieses Ding mit der Zunge macht, lässt mich einfach vermuten, dass sie keinen Brei möchte. Kann das sein? Habt ihr mir evtl. dennoch Tipps, was ich probieren kann? Wir probieren es immer wieder mal mit einer anderen Gemüsesorte, selbst gemacht oder im gekauften Gläschen…alles nur mit mäßigem Erfolg. Daher haben wir nun parallel mit der festen Nahrung begonnen. Erdbeeren, Paprika, Bananen, (Butter-)Brot, Kuchen, Birnen, Äpfel, Hirsekringel. Die Erdbeeren und Paprika isst sie eigentlich „ganz“ gut, sofern man das Essen nennen kann, aber alles andere ist nur ein bisschen rumlutschen. Ich weiß, dass diese kleinen Erfolge sehr viel wert sind, aber ich bin dennoch etwas verunsichert, ob das der richtige Start ist? Hinzukommt, dass sie die Brust zwar nach wie vor favorisiert, aber tagsüber nimmt sie sich nicht die Zeit zu trinken und nach 4min ist dann auch wieder gut. Wenn ich sie dann wieder versuche anzulegen (sie dreht sich von der Brust weg), schreit sie als ob ich ihr was Böses möchte. Einzig am Abend oder wenn sie müde ist und dabei dann einschläft, trinkt sie 20-25min (beide Brüste). PRE Milch nimmt sie nicht, abgepumpte Milch ebenfalls nicht. Den Schoppen verweigert sie komplett. Mit einem Glas / Becher spielt sie viel mehr mit den Zähnen und macht Bläschen anstatt wirklich zu trinken. Wir sind echt verzweifelt und machen uns große Sorgen vor dem anstehenden Arzttermin – nicht dass es noch heißt, wir würden unser Kind nicht versorgen / ernähren, denn in den letzen 5 Wochen, seit wir bei der KÄ waren, hat sie nur 120gr zugenommen…was können wir noch tun? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Püppi0808


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe P., das Gewicht Ihrer Tochter ist für ein Babys Ihres Alters nicht ungewöhnlich und keineswegs sollten Sie sich beim Füttern unter Druck setzen lassen und vor allem den Druck auch nicht unbewusst an Ihre Tochter weitergeben. Selbstverständlich soll Sie jetzt die empfohlene Beikost bekommen und am besten geht das, wenn Sie sie an den Familientisch setzen und ihr da ihre Breie anbieten ohne zu drängen. Sie darf auch mal etwas "Fingerfood" bekommen, dann aber doch bitte nicht solche Dinge wie Erdbeeren (außerhalb der Saison oft stark belastet) und Paprika. Alles Gute!


Sternschnuppe 84

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Ich verstehe deine Panik aber das erste was mir beim Lesen eingefallen ist: deine Tochter fühlt sich warscheinlich einfach viel zu sehr unter Druck gesetzt und verweigert sich deshalb einfach. Du bist beim Thema essen sehr gestresst, das merkt die kleine und reagiert entsprechend. Bei meinem Sohn war es anfangs genauso. Er hat nach der Geburt extrem abgenommen, ich bekam die strenge Vorgabe ihm alle 2 Stunden eine bestimmte Menge Milch einzuflösen die er unbedingt trinken sollte.das ganze hat mich so unter Druck gesetzt dass ich schon fast angst hatte ihm die Flasche zu geben weil ich immer befürchtet habe er trinkt nicht. Am Ende hat er alles komplett verweigert. Dann hat das Flasche geben mein Mann übernommen. Völlig unvoreingenommene und ohne Stress und auf einmal hat der Zwerg wieder getrunken. Nimm den Stress und dem Druck raus und lass dich vom Arzt nicht verunsichern. Du bist sehr wohl in der Lage dein Kind zu ernähren.


Püppi0808

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Vielen Dank Sternschnuppen. Das habe ich mir auch schon gedacht. Den Brei nimmt sie von meinem Mann auch nicht wirklich und die Brust kann auch nur ich geben. Ich versuche gelassen zu bleiben, aber das fällt mir sehr schwer. Ich werde es dennoch versuchen. Danke für deine Worte.


Mitglied inaktiv

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Das einzige was du gerade erreichst ist das schaffen der besten Voraussetzungen für eine Essstörung. Weißt Du was unser Kinderarzt auf solch "schlaue" Tipps seiner Kollegen, anderen Eltern usw uns damals gesagt hat: Was soll man machen wenn das Kind nicht essen will, schlauch in den Schlund schieben und dann ala Mastgans vollstopfen? IMO hat er da völlig recht. Euer Kind zeigt klar das es noch nicht so beikostreif ist, fraglich ist eh ob es ein Breiliebhaber wird. Viele Stillkinder verweigert Brei und nehmen lieber Fingerfood/baby-led-weaning. Nur das will einfach nicht in den Kopf vieler von der Babyhersteller gesponserten Leute. dabei ist es egal in welcher Form Beikost gegessen wird, wichtig ist das die Kinder diese Möglichkeit haben neue Lebensmittel kennen zu lerne und zu testen. Und das hat eure ja. Und wenn es Kleinstmengen sind, dann ist das auch völlig OK. Nimm der Druck raus, biete immer wieder was an, lass sie mit Freude Essen genießen. Und der Rest kommt sicherlich irgendwann. Und solange stillst Du nach bedarf weiter. Esst zusammen, also eure Tochter zB bei dir auf den Schoss und dann darf sie testen. ich habe in der zeit alles einfach ohne Salz/Gewürze gekocht, halt kindgerecht und dann eine Portion abgenommen für unsern Sohn und erst dann unser essen gewürzt. So konnte er immer das gleiches essen wie wir - was ihm deutlich mehr Spaß gemacht hat als irgendwelche komische Pampe. Ach ja, unser hat wirklich keine Mahlzeit ohne Muttermilch im ersten Lebensjahr gehabt. Richtige Portionen hat er erst gegessen als er mit 1nem Jahr zur Tagesmutter kam. Aber auch da keine Mengen. Aussage unseres Kinderarztes, er holt sich schon was er braucht - man muss ihn nur lassen....


Püppi0808

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Danke für die ehrliche Antwort. Sie ist zwar hart, aber genau das was ich vermutet habe. Und es tut gut jemanden auf meiner Seite zu wissen. Dann lieg ich wohl nicht ganz verkehrt. Mit BLW haben wir parallel nun auch angefangen. Das funktioniert recht gut, wobei sie oftmals das Lutschen, Kauen und Schlucken vergisst und dann das Essen wieder ausspuckt, aber ich denke das wird schon. Ich werde ihr weiterhin den Brei anbieten, aber nicht mehr reinzwängen. Habt ihr mir noch Tipps wie ich sie tagsüber besser an der Brust ernähren/halten kann?


gemref76

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Eine Bitte: In dieser Jahreszeit KEINE Erdbeeren! Die kommen von weit her und sind häufig gespritzt. Und beim Brei heißt es wirklich Geduld haben. Feste Nahrung ist jetzt noch keine Lösung. Dein Kind muss erst lernen, die Zunge anders zu bewegen als beim Trinken.


Mitglied inaktiv

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da merkt man mal wieder das kinderarzte KEINE Ernährungsberater sind. wenn sie keinen brei möchte dann ist das halt so. stille nach bedarf und biete zu den Mahlzeiten fingerfood an :) das kommt alles mit der zeit. keine sorge. ich wurde dem kinderarzt aber n paar takte erzählen das wüsste ich :D


mattis-mum

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Oh je... Normalerweise antworte ich hier nicht, aber dein Fall ist ja furchtbar!! Mein erster Rat: such dir einen anderen Arzt! Geh auch nicht mehr hin! Hör auf deinen Bauch! Du machst das toll!! Mein erster Gedanke war auch: bitte?? Zwangsernährung!!?? Dein Baby ist so toll, dass sie es nicht mit sich machen lässt! Und überleg mal, was für ein Widerspruch... Du stillst und sollst ihr anderes einflößen??? Warum?? Muttermilch ist doch perfekt und im 1. Jahr völlig ausreichend!! Beikost heißt BEIkost, weil man sie, sofern Baby Interesse hat, nebenBEI gibt! Im 1. Jahr ist Milch die Hauptnahrung! Gibt deinem Baby geeignetes Fingerfood, sofern sie Lust hat! Das hat nix mit essen zu tun, sondern mit kennenlernen! Sie lutschen, probieren aus, schmecken und spucken wieder aus! Sie matschen, greifen und führen zum Mund! Ist doch toll was Babys alles können!! Meine Zwillinge hatten erst mit 8 Monaten wirkliches Interesse an fester Nahrung (nicht das sie da wirklich aßen, aber sie fingen mit 8 Monaten an zu probieren)! So nun pack den ganzen breikram weg und hör auf dein Kind!! Sie zeigt dir nämlich ganz deutlich, das der Arzt sich irrt! Und wenn deine kleine fit ist und gesund aussieht, mach dir keine Sorgen! Kuschelt, still soviel SIE will und vertraut euch!!


Julisa

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Meine Tochter mochte nie Brei. Sie war eine absolute Brustverfechterin. Ich habe ihr damals am Tisch einfach immer etwas von unserem Essen gegeben. Ungewürzt, gewürzt habe ich unser Essen erst nach dem ich für sie was abgezwackt hatte. Kartoffel, Möhren, Nudel so groß dass sie gut in ihr Händchen passten, das fand sie toll und das hat sie dann auch probiert. Es wurde langsam immer mehr bis sie irgendwann auch einen Löffel oder eine Gabel haben wollte wie die Großen. Ehe sie allerdings eine richtige Mahlzeit aß war sie über ein Jahr alt. Gestillt habe ich sie noch bis zum 2. Geburtstag. ;-) Bauchgefühl ist hier ganz gut, hör drauf und versuche gelassen zu bleiben. Notfalls den Kinderarzt wechseln. Alles Gute !


platschi

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Zuallererst einmal - lass Dich nicht verrückt machen!!! Wenn Du Dich unter Druck setzt, spürt die Kleine das auch und verweigert erst recht. Kinder nehmen in Schüben zu und nicht zwingend nach Tabelle. Ich kenne das Ganze nur allzugut, allerdings war die Kinderärztin bei uns erst um den ersten Geburtstag herum besorgt.. Mein Sohn war immer ein Leichtgewicht und wollte partout keinen Brei essen. Mal ein paar Löffelchen Obstbrei vielleicht, aber ansonsten absolute Fehlanzeige. Er wollte mit sechs Monaten einfach viel lieber noch gestillt werden. Mit acht Monaten begann er dann mit Begeisterung Brot zu verspeisen. Bis dann die Eckzähne kamen, da wars wieder vorbei.Er hat weiterhin kontinuierlich zugenommen, aber eben weniger als er hätte sollen. So hatte er dann zum ersten Geburtstag sein Geburtsgewicht bei Weitem nicht verdreifacht. Kinderärztin in Panik, Ich sollte ihrer Meinung nach sofort abstillen - "dann wird er schon essen" und ich musste einen Monat lang akribisch aufschreiben, was er isst. Außerdem wurde er gleich mal auf diverse Unverträglichkeiten getestet. Ich habe natürlich nicht abgestillt und da mein Sohn in dem Monat bis zur Nachkontrolle trotzdem einigermaßen zugenommen hat, war die Ärztin zumindest wieder beruhigt. Aber sein Gewicht war bei jeder Untersuchung ein Thema, bis er ungefähr vier Jahre alt war. Dann ging mein Mann mal mit ihm zum Kinderazt und die KiÄ musste zugeben, dass ihr nun klar ist, warum er so dünn ist ;-) Mittlerweile ist er 11 und immer noch ein Leichtgewicht - manchmal futtert er wie ein Scheunendrescher, machnmal lässt er tagelang ein bis zwei Mahlzeiten ausfallen. Ich würde mal sagen, er lebt in der Hinsicht genau so, wie unser Körper eigentlich aus Urzeiten programmiert ist.


juana

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Stell dich nicht so unter Druck. Ich Habe nachgeguckt und meine Tochter wog mit 6,5 Monaten 5700g. Sie hat nie Brei bekommen da sie davon gewürdigt hatte, sie geht bis heute nicht daran und heute ist sie vier Jahre alt. Ihre erste feste Nahrung war Kartoffelbrei und Fisch. Sie hat zu diesem Zeitpunkt noch fünf Flaschen milchnahrung getrunken. Heute isst sie das was sie mag, Fleisch, Fisch, Suppen und noch so einiges, nur ihre Babynahrung lässt sie bis heute nicht weg, bis zu vier Flaschen am Tag trinkt sie. Süßigkeiten sind sehr schwierig da das richtige zu finden. Schokolade mag sie überhaupt nicht, davor ekelt sie sich. Mit ihren vier Jahren wiegt sie 13 kg, man sieht es ihr nicht an da sie muskulös ist und ein laufender Meter. Mach dich nicht verrückt, Ärzte gehen viel nach Leitlinien und Büchern, aber die vergessen das Kinder keine Bücher sind. Gib deinem Kind das was es braucht, es wird dir schon zeigen was es braucht.


Püppi0808

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Hallo ihr Lieben, es ist echt schön euren Zuspruch zu lesen. Hat mich doch sehr beruhigt. Heute hatten wir wieder einen Termin bei der KÄ und laut der Waage von uns hatte sie 500gr zugenommen (von 6.200gr bei der letzten U zu 6.700gr). Dann der Schock heute. Die Waage bei der KÄ zeigte 6.370gr. Die KÄ war aber diesmal etwas entspannter und meinte, dass es noch im unteren Normbereich wäre, ich aber jetzt das volle Register auffahren soll. Und in 6 Wochen will sie uns wiedersehen. Das Gute ist, dass sie für ihre Verhältnisse recht gut ist. Parallel zum Brei bieten wir ihr aber auch feste Nahrung, wie Brot, Bananen, Apfel, Wienerle etc. Also derzeit fahren wir ganz gut damit und ansonsten lasse ich mich, nicht zuletzt Dank eurer Worte, nicht mehr verunsichern. Tausend Dank.


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