Hashomy
Sehr geehrter Dr. Busse, unser Kleinster, unser Sorgenkind, raubt uns momentan jeglichen Schlaf. Und das schon seit Wochen. Er schläft problemlos in seinem oder unsrem Bett ein und kann dann ohne Schwierigkeiten in sein Bett umgelegt werden. Seit er geboren wurde, ist er ständig krank, hustet unerklärlich "blechern" (Ursache wurde bisher nicht gefunden, da die Lunge momentan frei ist, wird nicht weiter gesucht), bekommt alle Infekte, die sein Bruder aus der KiTa mitbringt. Seit etwa vier Wochen ist sein erster Zahn durch, seit ein paar Tagen auch der Zweite. Er ist jetzt fast acht Monate alt. Anfangs hat er sechs Stunden am Stück in der Nacht geschlafen und da wir das von dem Großen nicht gewohnt waren, waren wir total entspannt dabei. Nach dem ersten Infekt mit ca. drei Monaten kam er nachts nicht mehr in seinen Schlafrhythmus zurück. Seitdem werden die Nächte immer anstrengender. Letzte Woche gab es sogar eine Nacht, in der er anfangs wie gewohnt, friedlich eingeschlafen ist, nach etwa einer Stunde wach wurde und von da an durchgeweint hat bis zum nächsten Morgen um fünf (!) Uhr. Da ich selbst chronisch krank bin, oft abends allein mit den Kindern bin und der Kleine fast pausenlos meine Aufmerksamkeit fordert, krieche ich so langsam selbst auf dem Zahnfleisch und war in dieser Nacht nicht in der Lage, etwas Sinnvolles zu unternrehmen, damit es dem Kleinen besser ging. Ich habe von Beginn seiner Zahnung an homoeopathische Medikamente zur Hilfe genommen, aber das scheint ihm nicht wirklich zu helfen. In der schlaflosen Nacht habe ich ihn hin und hergetragen, ihn einfach im Arm gehalten, ihn getröstet,...Wir waren tags zuvor mit ihm noch beim Kinderarzt zur Routineuntersuchung, da wurde nichts Auffälliges an ihm entdeckt. Nach dieser Nacht hat er tagsüber viel Schlaf nachgeholt und nachmittags aus heiterem Himmel wieder losgeweint, wobei man da heraushören konnte, daß ihm irgendetwas weh tut. Also sind wir noch mal zum Arzt, wieder nichts "außer wahrscheinlich die Zähne". Ich darf ihm aber nicht jeden Abend Schmerzsaft geben, da muß er wohl schreiend durch.??? Beim Osteopathen, wo wir die Woche drauf einen Termin hatten, habe ich das noch einmal angesprochen, nach kurzer Abtastung meinte er, daß der Unterkiefer im Vergleich zum Oberkiefer langsamer wächst und dadurch ein paar Nerven gequetscht werden. Das wären seine Schmerzen. Er hat daran gearbeitet, danach war seine Wange geschwollen, er hat zwei Nächte prima geschlafen und seitdem wacht er nachts stuendlich auf, weint so lange, bis dass er sich an Mamas Brust beruhigen darf. Tagsueber bekommt er mittlerweile zwei Breimahlzeiten, sein Fruehstueck und seine "Gute-Nacht-Mahlzeit" sind Muttermilch. Nachts braucht, bzw. "verlangt" er inzwischen stuendlich seine "Trostmahlzeit". Ist das noch in Ordnung? Ich dachte eigentlich, in seinem Alter müsste er inzwischen ohne nächtliche Mahlzeit auskommen. Was kann das sein, was ihn so sehr quält und wie bekommen wir ihn wieder "in die Reihe". So langsam verzweifeln wir daran... Danke für Ihre Antwort! Hashomy
Liebe H., es ist leider normal, dass Kinder in diesem Alter häufiger wach werden und dann schwer wieder einschlafen zu können. Die "Kunst" besteht darin, dass Kinder lernen dürfen, ohne Hilfe (wieder) in den Schlaf zu finden. Sie haben bisher sehr viel getan, und das war wahrscheinlich einfach zu viel, um Ihrem Sohn zu helfen, damit aber auch verhindert, dass er das selber lernen kann. Weniger ist also mehr und natürlich braucht er Ihre Anwesenheit, wenn er aufwacht und weint. Aber dann eben keine Aktionen machen sondern auch wenn es schwer fällt, nur leise reden oder singen am Bett, vielleicht die Hand ruhig auf ihm halten, mehr aber nicht tun. Es dauert bis sich das einspielt, es lohnt sich aber, konsequent zu sein. Alles Gute!