Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Warum sind sich med. Fachkräfte nie einig?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Warum sind sich med. Fachkräfte nie einig?

Mitglied inaktiv

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Sorry, aber können Sie mir mal erklären, warum man von jedem (sei es Säuglingschwester, Hebamme, Krankengymnastin, Kinderärzte, Kinderorthopäden, etc.) immer andere und häufig sich sehr widersprechende Ratschläge bekommt? Mich macht das wahnsinnig. z.B. Nikola (6M) hat eine Skoliose und jeder gibt mir andere Anweisungen (besonders lagern, nicht lagern, so lagern, nur turnen, ...). Oder Thema Stillen oder Thema Beikost/Allergien. Furchtbar. Es regt mich wirklich auf. Ich mag schon gar nicht mehr irgendwohin gehen. Selbst hier bei www.rund-ums-baby.de gibt es große Widersprüche (Dr. Posth vs. Zahnarzt zum Thema Schnuller, Dr. Wirth vs. BWelter Thema Stillen, etc. ....) Servus Karin


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Karin, für wirklich echte Krankheitsprobleme sind zumindest die Ansichten der FAchleute dafür, der Kinderärzte" selten wirklich widersprüchlich und für viele Krankheiten gibt es inzwischen sog. "Leitlinien", über die sich viele Fachleute geeinigt haben und zu denen es klare wissenschaftliche NAchweise gibt. So ist das z.B. auch bei den Impfempfehlungen der STIKO, der Ständigen Impfkomission. Warum es trotzdem sowohl Kollegen als auch leider viele "3/4-gebildete" medizinische Hilfsberufe wie Hebammen, Krankengymnasten, Krankenschwestern etc. gibt ,die meinen, sie müßten sich mit ihrer privaten und möglichst exotischen Meinung profilieren und sich nicht an solche gut erprobten wissenschaftlichen Standards halten, kann ich nicht gut verstehen. Da hilft für Sie als Eltern leider nur, sich einen Kinderarzt ihres Vertrauens zu suchen und sich z.B. hier in diesem Forum zu informieren. Ich bemühe mich wirklich, hier in meinen Antworten eindeutige wissenschaftliche Standards einzuhalten und nicht meine Privatmeinung zu verbreiten. Etwas anders ist es sicher z.B. bei Fragen zur Erziehung etc.. Da gibt es leider noch sehr wenig wirklich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Empfehlungen und es fließen sehr viele persönliche Erfahrungen und Denkansätze ein. GAnz so schlimm ist das aber sicher nicht, denn auch Sie als Eltern haben ja unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen und sollten sich z.B. in punkto Erziehung das Modell heraussuchen, das ihren eigenen Wertvorstellungen am nächsten kommt. Und das dann aber auch konsequent verfolgen und nicht ständig etwas neues probieren. Nur das würde ihr Kind verunsichern. Alles GUte!


Mitglied inaktiv

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Hallo Karin vielen Dank für diesen schönen Beitrag! Je mehr Sorgen man sich macht, und je mehr man sich informiert, desto wirrer werden die Empfehlungen. Ganz toll auch, wenn man sich in der Literatur Anregungen, Antworten etc. holen möchte. Bei mir ist es sogar so, dass ich mich als schlechte Mutter sehe, wenn ich irgendwo mal wieder einen Rat gehört habe, der mit unseren ansichten nicht übereinstimmt. Bei solchen Dingen wie Zufüttern, Schlafen, Stillen, Verwöhnen, Rumtragen und was weiß ich, höre ich jetzt echt nurnoch auf mein Gefühl und freue mich, wenn ich mal einen Expertentipp höre, der damit überein stimmt. Doof ist es echt, wenn es um Dinge geht, die man nicht nach dem Gefühl entscheiden kann, weil man selber Laie ist. Da muss man glaube icht den Arzt (o. ä. seines Vertrauens finden. Ich verstehe dich auf jeden Fall total LG Sonja


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