Blume2
Hallo Herr Dr Busse. Meine Frage betrifft meine 6 Wochen alt Tochter. Wir hatten leider bisher eine sehr anstrengende Zeit. Mit 7 Tagen mussten wir ins KH, wo sie Antibiose bekam, da der Papa sich trotz Impfung mit Keuchhusten infiziert hatte. Seit dem geht es bei uns leider drunter und drüber. Unsere Kleine hat seit der Antibiose massiv unter Bauchkrämpfen zu leiden. An einem Tag hat sie so schlimm geschrien, dass sie auf dem Wickeltisch regelrecht gekrampft hat. Es ist schwer zu erklären...der Moro Reflex wurde ausgelöst und daraus hat sie den Kopf überstreckt und Gesicht und Arme völlig verzerrt. Als ich sie angepackt habe, hat sie sich wieder entspannt. Mich hat das Ganze aber so erschreckt, dass wir ins KH gefahren sind. Sie wurde dann 3 Tage überwacht und es wurde US vom Kopf, EEG und Blutbild gemacht. Alles ohne Befund. Nur eben das Bäuchlein sei so außer, der Reihe, dass die Diagnose dann Affektkrampf, wegen Bauchschmerzen lautete. Wir also wieder Heim...Wir sollen Probiotika geben und uns keine Sorgen machen. Nun hatte sie letztens an einem Tag mehrmals diese "Verkrampfungen". Es war ein sehr turbulenter Tag gewesen und ich hatte das Gefühl sie kommt einfach nicht zur Ruhe. Daraufhin waren wir beim Osteopathen, der feststellte, dass der Atlas und das Schulterblatt blockiert sind und bei Überstrecken des Kopfes es dadurch zu dieser Verkrampfung kommt. Seit der Behandlung ist bisher auch kein derartiges Ereignis mehr aufgetreten. Allerdings merke ich, dass meine Kleine einen extrem stark ausgeprägten Moro Reflex hat und gersde beim Wickeln ganz viel erschrickt und dann furchtbar anfängt zu schreien. Jedesmal überkommt mich dann die Angst, dass sie sich wieder so verkrampfen könnte. Auch hat sie nach wie vor sehr stark mit ihrem Bauch zu kämpfen und wirkt immer sehr unruhig und reizbar. Ich trage sie eigentlich rund um die Uhr umher und nachts schläft sie meist nur in meinem Arm oder mit viel Glück auf der Seite. Blockiert scheint sie auch immernoch zu sein, da sie den Kopf nicht nach rechts dreht. Der Osteopath meinte nur, wir sollen extrem drauf achten, ihr Köpfchen nicht zu überstrecken und sie viel Tragen. Die Nackenmuskulatur wäre völlig verspannt. Sie weint so viel und ich mache mir solche Sorgen, dass vielleicht irgendwas übersehen wurde. Sie ist mein 3. Kind und auch meine beiden anderen Kinder waren durchaus anstrengend, aber kein Vergleich zu diesem Mal. Ich bin schon kurz davor wieder ins KH zu gehen, weil ich Angst habe, irgendwas falsch zu machen...Sie falsch anzufassen und damit Verkrampfen bzw diesen starken Moro Reflex auszulösen. Ich habe Angst, dass eventuell etwas übersehen wurde und doch neurologisch etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht bin auch ich einfach zu unentspannt und Ängstlich und übertrage es auf sie? Ich will ihr nicht schon wieder das KH zumuten, da sie eh schon so aus der Reihe ist. Wir hatten bisher noch keine Gelegenheit auf einen normalen Alltag. Bitte sagen sie mir.... sollte ich sie trotzdem nochmal im KH vorstellen oder müsste anhand der gemachten Diagnostik soweit schon alles untersucht worden sein was relevant wäre? Wie kann ich ihr helfen mehr zur Ruhe zu kommen? Ich habe solche Angst, dass sie doch etwas Schlimmeres hat, als eine Blockade und Bauchweh und es niemand bemerkt. Über ihre Einschätzung wäre ich sehr dankbar!!! Ich wünsche Ihnen jetzt schon ein frohes Weihnachtsfest!
Liebe B., Angst ist kein guter Ratgeber und ja, Ihre Unruhe und Ängste sind es, die sich auch auf Ihr Kind übertragen und zu "Koliken" und Unruhe führen. Versuchen Sie doch bitte, zu glauben, was Ihnen die Kollegen gesagt haben, dass Ihrem Kind nichts ernsthaftes fehlt und alles andere unter "normale Unpässlichkeiten" eines Babys einzuordnen. Helfen könnte Ihnen sicher eine individuelle Beratung in einer Sprechstunde für "Schreibabys". Alles Gute!