Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Trennungsangst- sehr langer Text

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Trennungsangst- sehr langer Text

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Hallo Dr. Busse! Unsere Tochter ist jetzt fast 2,5 Jahre alt und zuhause ein richtiger Wirbelwind und Trotzkopf. Wenn wir woanders sind- egal ob bei ihrer "Krabbelgruppe" (3 andere Jungs die sie seit ihrer Geburt fast jede Woche sieht), beim Kinderturnen oder wenn wir jemanden mit Kind besuchen-klammert sie fast die ganze Zeit an mir. Ich darf mich dann kaum einen Meter von ihr wegbewegen, sie spielt nur z.B. im Sandkasten, wenn kein anderes Kind gerade drin spielt, wenn eins dazukommt weint sie bitterlich nach mir. Es war schon mal eine ganze Weile besser, aber zur Zeit ist es wirklich anstrengend. Wie kann ich ihr helfen? Sie war noch nie alleine bei Freunden (sie weint dann bis ich sie wieder abhole), außer ein paar Stunden bei ihrer Omi, das klappt prima. Ich bin den ganzen Tag zuhause und sie hat noch einen kleinen Bruder von 11 Monaten. die beiden verstehen sich prima, zwischendurch ist sie natürlich auch ein wenig eifersüchtig. Wenn sie mit ihrem besten Freund alleine ist, spielen die beiden übrigens prima zusammen, sobald aber ein zweites Kind dabei ist, geht das "Theater" wieder los. Ab September soll sie in eine betreute Spielgruppe gehen (2X Woche für2,5 Std.). WAs halten Sie davon? Ich weiß eigentlich, dass das noch nichts für sie ist, aber ich fühle mich von meinem Umfeld (Freundinnen) ein wenig iúnter Druck gesetzt, die alle ihre Kinder schon lange abgeben. Sie meinen, das unserer Tochter das fehlen würde, aber ich bin ja schließlich wegen der Kinder zuhause. In den Kindergarten kommt sie vorraussiechtlich in einem Jahr.WAs ich nicht verstehe ist, dass sie zuhause (wenn nur ich , ihr Bruder, vater oder meine Eltern da sind)ein ganz anderes Kind ist als mit anderen Leuten und vor allem Kindern zusammen. Sie läßt auf dem Spielplatz auch alle Kinder immer vor und nimmt nie einem Kind was weg. Entschuldigung für den sehr langen Text. Vielen Dank für Ihren Rat! Lucy


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Luca, Ablösung ist ein langsamer Prozess, der je nach Temperament des Kindes sehr unterschiedlich verläuft. Das hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun und deshalb ist es sehr hilfreich, wenn die Kinder zuhause schon kleine "Aufgaben" erfülen können und dann stolz auf ihre Leistung sind. Dass ein 2 1/2 Jähriges noch die Anwesenheit der Eltern braucht, ist nicht ungewöhnlich und Sie sollten jede Gelegenheit nützen, um gemeinsam mit anderen Kindern zusammen zu sein. Sprechen Sie doch bitte auch mal mit ihrem Kinderarzt, ob eine therapeutische Frühfördergruppe vielleicht ein sinnvoller Einstieg in eine spätere Kidnergarten- oder Spielgruppe wäre. Alles GUte!


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