Anne1907
Liebe Frau Althoff, leider lässt mich ein Erlebnis mit einer toten Maus nicht mehr los. Wahrscheinlich ahnen Sie schon, um welches Virus es geht; es tut mir leid, dass auch ich der „Hysterie“ verfallen bin, aber ich kann die Angst vor einer Ansteckung mit dem Borna-Virus seit rund zwei Wochen nicht abschließen. Es ist derzeit für mich sehr belastend. Meine Kinder (2 & 5) und ich waren in einem Waldgebiet mit vielen Wiesen und Feldern spazieren. Mitten auf dem Fußweg lag eine tote Maus (augenscheinlich könnte es aufgrund der spitzen „Nase“ tatsächlich eine Spitzmaus gewesen sein). Meine Kinder waren schnell und haben die Maus als erste entdeckt, fassten sie aber nicht an. Dennoch standen wir in der Nähe (ca. 80 cm weg) des leblosen Körpers. Es hatte einige Stunden zuvor geregnet. Einige Zeit später trafen wir zuhause ein und zogen wie gewohnt unsere Schuhe aus. Meine Kinder benutzen hierfür immer die Hände und ziehen an den Schuhen. Meine jüngste Tochter rannte mit den Schuhen ein kurzes Stück in die Küche bevor ich ihr beim Ausziehen half. Ich hatte mir zuerst keine Gedanken gemacht, da keine Berührung mit der toten Maus stattfand – doch dann nach einigen Tagen der „große Fehler“ der „Internetrecherche“. Dort wurde mehrfach auch über eine potenzielle Übertragung durch Schuhe / Kleidung bzw. durch Schmierinfektion berichtet bzw. gewarnt. In mir macht sich seitdem Panik breit. Kann sich durch das Ausziehen der Schuhe - auf deren Schuhsohle sich möglicherweise Ausscheidungen der toten Maus befanden (Wir standen ja in der Nähe des toten Körpers) – jemand anstecken? Die Schuhe wurden nun auch bereits mehrfach wieder an und ausgezogen, sodass ich von einem „häufigeren Kontakt“ ausgehe. Meine Kleinste steckt sich auch einfach immer noch gerne die Finger in den Mund, sobald die Schuhe angezogen sind und wir aus dem Haus gehen möchten. Wir leben zwar laut Karte des RKI in keinem Endemiegebiet, dennoch bewegen sich auch Spitzmäuse fort … Auch Sie können keine 100%ige Entwarnung geben, das weiß ich, dennoch bin ich um Ihre Einschätzung sehr dankbar. Herzliche Grüße
Hallo Anne, ich bin ein großer Fan davon, was das RKI dazu schreibt: Es wird davon ausgegangen, dass es jährlich ungefähr 5-10 akute Erkrankungen in Deutschland gibt. Damit zählt die BoDV-1-Infektion zu den seltensten Erkrankungen in Deutschland. Von einer hohen Dunkelziffer ist nicht auszugehen. Zum Vergleich: Es wird geschätzt, dass in Deutschland jährlich ungefähr 200 Menschen vom Blitz getroffen werden und etwas mehr als 2.000 Menschen jährlich in Deutschland bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen. Das RKI bezeichnet infektiöse Kontakte als sehr selten und schicksalshaft. Kleinkinder waren laut RKI bislang nicht unter den bekannten Fällen. Also: es ist ohnehin super selten und die Übertragung, die Sie sich ausmalen ist extrem unwahrscheinlich! Bitte haken Sie das Thema ab und genießen den Alltag mit Ihren gesunden Kindern. Ich würde mir bei meinen Kindern in der Situation keinerlei Sorgen machen. Viele Grüße!
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