AnnaW1981
Hallo Herr Dr. Busse, meine 8 jährige Tochter hat seit ca einer Woche panische Angst zu sterben. Dieses Thema beschäftigt sie meist beim einschlafen. Sie kommt dann vollkommen aufgewühlt aus ihrem Zimmer gestürmt und atmet sehr hektisch. Für mich sah das letztens nach einer regelrechten Panikattacke aus. Ich habe beruhigend auf sie eingeredet aber es hat nichts geholfen. Ich frage mich, wo diese plötzliche Todesangst herkommt. Wir kennen auch niemanden, der kürzlich verstorben ist. Sie sagt, dass diese Gedanken einfach da sind und sie furchtbare Angst hat irgendwann mal sterben zu müssen, dass sie dann nicht mehr spielen kann, dann alles vorbei ist... Ich bin ehrlich gesagt etwas überfordert, denn alles, was ich ihr sage, um sie zu beruhigen, hilft nichts. Was sagt man einem Kind, wenn es fragt, was nach dem Tod ist? Wir haben jeden Abend ein schönes Einschlafritual, wo wir gemeinsam in ihrem Bett liegen und Einschlafgeschichten lesen, den Tag nochmal in Ruhe besprechen und auch sonst versuchen wir, den Abend eher entspannt ausklingen zu lassen. Wie kann man ihr die Angst vor diesem unschönen Thema nehmen? Ich habe ihr versucht zu erklären, dass es Menschen gibt, die an ein Leben nach dem Tod glauben. Allerdings sind wir nicht gläubig und so hat es auch leider nicht geholfen. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Liebe A., Ihre Tochter ist in einem Alter, in dem man anfängt, sich über ganz grundsätzliche Dinge im Leben Gedanken zu machen und dann kann es auch zu solchen Ängsten kommen. Umso wichtiger ist dann, dass schon lange eine gute Basis gelegt wurde wie bei Ihnen mit guten Ritualen und dem Vertrauen, den Eltern alles erzählen zu können. Ich verstehe, dass das Sie erschreckt, aber auch der Tod gehört ja zu unserem Leben und wir Erwachsenen neigen eher dazu, ihn zu verdrängen. Wichtig ist jetzt, dass sie einfach ehrlich sind gegenüber Ihrer Tochter, ihr jede Gelegenheit zum Gespräch geben, auch ihre eigene "Verunsicherung" oder auch Sorge benennen. In einer guten Buchhandlung kann man Ihnen auch Bücher für das Alter Ihrer Tochter nennen, die sich mit dem Thema sinnvoll auseinandersetzen. Und wenn Sie den Eindruck haben, dass das zum echten Problem wird, zögern Sie nicht, sich an Ihren Kinderarzt zu wenden, der weiß, wo Sie Hilfe bekommen. Alles Gute!