Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Tipps Verhalten bei Eifersucht gegenüber Schwestern und in der Trotzphase

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Tipps Verhalten bei Eifersucht gegenüber Schwestern und in der Trotzphase

Strubbel

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein fast 4jähriger Sohn verhält sich gegenüber seinen Zwillingsschwestern (20 Monate alt) oft aggressiv, d. h., ohne erkenntlichen Grund schubst oder haut er sie im Vorbeigehen oder auch einfach, wenn sich alle in einem Raum zum Spielen befinden. In diesen kurzen Momenten verändert sich sein Gesichtsausdruck und er schaut wütend/aggressiv. Mittlerweile wehren sich die Schwestern auch schon auf Ihre Art, d. h., im Kleinkindgeplapper schimpfen sie ihn aus, doch meistens weinen sie. Alle Versuche von mir und meinem Mann, mit ihm vernünftig zu reden, d. h., zu erklären, dass wir in der Familie nicht hauen oder schubsen verlaufen so, dass er dann sagt, mach ich nicht mehr, versprochen ist versprochen, doch kurze Zeit später scheint das wieder vergessen. Auch Schimpfen, wenn das Schubsen oder hauen mal heftiger oder zu oft war, hat nichts geändert. Vom Schimpfen halte ich auch nichts und vermeide es eigentlich auch. Dann habe ich versucht, durch kleine Auszeiten, d. h., wenn Du nicht hören magst, dann setz Dich mal aufs Sofa und überleg mal, warum Du das machst oder gemacht hast. Doch egal es kommt auf Fragen nach dem "Warum" "Was ist los?" entweder keine Antwort oder "Weiß ich nicht". Ich beziehe ihn im Umgang mit den Schwestern auch ein. Bitte ihn, ihnen im Buch etwas zu zeigen oder Sie draußen auch mit an die Hand zu nehmen etc. Das macht er auch alles gerne und gut. Ich lobe ihn dann auch und sag ihm, wie toll ich das finde. Die Mädchen reagieren sehr positiv auf ihn. Sie schauen sich viel von ihm ab, gehen auf ihn zu und auch gerne an seine Hand und freuen sich, wenn sie ihn sehen. Ich und mein Mann unternehmen auch mal was nur mit ihm, ins Puppenstück gehen oder auch schwimmen etc. Wir geben ihm Lob und Anerkennung aber sagen ihm auch, wenn etwas nicht so gut war. Auf etwas zu warten, fällt ihm ebenfalls schwer, z.B., wenn man ihm mal seine Lieblingsfolge anmachen soll und die Verbindung klappt nicht sofort. Wenn man kommen soll und sagt ihm, dass man noch kurz etwas fertig machen muss. Dann reagiert er oft knötterig. Im Gegenzug muss man ihn mehrmals darum bitten, komm, Du musst Dich anziehen - bitte komm Deine Zähne putzen - jetzt vergiss doch das Essen nicht etc. Manchmal, wenn man ihm etwas abschlägt, z.B., Du hast jetzt schon genug Weingummi gegessen oder jetzt ist es schon spät, um zu Spielen und es ist Schlafenszeit, dann äußert er, dass er z.B. eine Tür zuschlagen möchte oder etwas kaputt machen möchte. Die Tür haut er dann schon mal zu aber macht nichts kaputt. Ich weiß ihn dann auch zu nehmen und dann ist alles wieder gut. In der Kita ist sein Verhalten unauffällig und er geht gerne dorthin. Er ist fröhlich und sehr aufgeweckt, liebt Werkzeug, Bücher, Turnen, Rollenspiele etc. und geht offen auf Kinder und Erwachsene zu. Hätten Sie vielleicht noch Tipps für mich, wie ich mit der Eifersucht und der Trotzphase umgehen kann? Für Ihre Antwort DANKE im Voraus. Mit freundlichen Grüßen


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., als älterer Bruder mit gleich 2 jüngeren Schwestern hat man es wirklich nicht leicht........! Ihr Sohn hat offensichtlich seinen "Sturz" vom Thron noch nicht verkraftet und drückt seine "Frustration" auf die beschriebene Weise aus. Das muss sich natürlich ändern und mit vielen Dingen sind Sie ja auf dem richtigen Weg. Ein klares "Nein" und bei Bedarf einer "Auszeit" sind die richtige akute Konsequenz. Erklären hilft wenig, und auch das gut gemeinte ihn mit Einbeziehen in die Betreuung der Schwestern wird wahrscheinlich von ihm nicht als positiv empfunden. Er benötigt eher seine eigene Zeit und Dinge, die "nur er" tun kann und darf. Und er darf auch mal "bockig" sein und seinen Frust in angemessener Weise zeigen. Vielleicht hilft Ihnen schon die kurze Antwort, ansonsten wäre vor Ort eine Beratung durch Ihren Kinderarzt oder wen er vorschlägt sinnvoll. Alles Gute!


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