Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Stundenlang Schmerzen trotz sehr weichem Stuhlgang

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Stundenlang Schmerzen trotz sehr weichem Stuhlgang

Anna200492

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Hallo Herr Dr. Busse, unser Sohn, 4 Monate alt, hat seit Wochen sehr starke Schmerzen vor dem Stuhlgang. Teils funktioniert es ohne ein Jammern beim Spielen, meinst aber funktioniert 2 Tage lang nichts, er drückt und schreit stundenlang.  Er bekommt Neocate Syneo, nachdem er mit 7 Wochen einen Leistenbruch hatte und danach vermutlich 2 Invaginationen folgten (wegen extremen Schreiens kurz nach der OP sind wir zum Kinderarzt, dieser stellte im Ultraschall eine Invagination fest, im Krankenhaus konnten keine Kokarde mehr dargestellt werden; eine Woche später die exakt gleiche Situation, wieder Invagination beim Kinderarzt, keine Invagination im Krankenhaus). Aus diesem Grund sollen wir Neocate Syneo füttern. Seitdem ist sein Stuhl dunkelgrün und immer flüssig, soll bei dieser Spezialnahrung normal sein. Trotz der flüssigen Konsistenz gibt es viele Tage, an denen er stundenlang schreit und nichts heraus kommt, Bauchmassagen/Radfahren/.. nützt alles nichts. Wenn ich nach 2 Tagen selbst so mitleide, geben wir ihm ein Kumpelzäpfchen zum Entspannen, allerdings bleibt dieses nie länger als 5 Sekunden im Kind, da sich dann der Darminhalt explosionsartig in sehr großen Massen entlädt. Die "Manipulation" am Schließmuskel ist aber eigentlich nicht beabsichtigt und ich weiß, dass der Darm seiner Funktion eher "verlernt".  Unser Kinderarzt sagt weiterhin keine Zäpfchen, demnach massieren, dies bringt aber wie gesagt überhaupt (!) keine Verbesserung. Vor lauter Weinen bekommt er wenn dann nur noch Luft in den Bauch, was das ganze natürlich nicht gerade besser macht. Ich bin mit meinem Latein etwas am Ende. Vielen Dank und noch schöne Ostern!


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., es tut mir leid, dass Ihr Sohn so leidet, denn was Sie beschreiben geht doch wohl über die normalen und nicht mit Schmerzen verbundenen "Schreistunden" hinaus. Warum Sie die Spezialnahrung füttern sollen, kann ich nicht so richtig nachvollziehen, denn es ist doch sicher keine Kuhmilcheiweiß-Unverträglichkeit diagnostiziert worden. Ganz pragmatisch würde ich es mal mit einer "Comfort-Nahrung" wie z.B. Beba comfort+ probieren und hoffen, dass sich die Situation entspannt. Ich fände es auch sinnvoll, wenn sich mal ein Kindergastroenterologe der Sache annehmen würde. Alles Gute!


Mamamaike

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Hallo, unser "gesunder" Sohn hat in dem Alter auch geweint/stark reagiert, wenn die Verdauung "angesprungen" ist. Mir wurde damals erklärt, dass die Kinder ab einem gewissen Alter merken, dass sich im Bauch etwas tut, und solange sie das nicht einordnen können bzw sich daran gewöhnt haben, weinen sie. Das hörte dann auch irgendwann wieder auf. Womöglich ist euer Sohn durch die OP und die Untersuchungen "empfindlicher" in diesem Bereich, ohne dass es ihm wirklich (größere) Schmerzen bereitet. Und womöglich überträgt sich eure Sorge und  Verzweiflung auf ihn (ohne, dass ihr das wollt, so kleine Babys reagieren einfach ganz stark auf die Stimmungslage der engsten Bezugspersonen). Falls es nach der OP möglich ist (das muss natürlich der Kinderarzt einschätzen), könnte neben der Massage auch Tragen in der Fliegerhaltung und sanfte Wärme helfen - und eure eigene Entspannung. Viele Grüße 


Anna200492

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Hallo liebe Mamamaike, vielen, vielen lieben Dank für deine Antwort und die Zeit, die du dir dafür genommen hast! Das klingt auch recht plausibel... Ich bemühe mich auch wirklich sehr, die Unruhe nicht auf unser Baby zu übertragen, aber ehrlichweise schwingt nach unserer Vorgeschichte schon immer noch etwas Angst mit, wenn er manchmal wieder so schreit, nicht dass wieder etwas neues daherkommt. Wirklich danke, dass du geantwortet und auch die Erfahrung geteilt hast.  Liebe Grüße!


Anna200492

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Vielen herzlichen Dank für Ihre Nachricht! Genau, eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit wurde nie diagnostiziert, weshalb ich die Spezialnahrung auch hinterfrage. Ich werde dann jetzt einen Termin beim Gastroenterologen vereinbaren und dann sehen wir weiter. Vielen Dank! Viele Grüße 


Anna200492

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Hallo zusammen, jetzt sind 10 Wochen vorbei und ich ergänze mal noch, wie es bei uns weiter ging, falls man jemand noch danach in der Suche sucht. Wir waren beim Chef der Kinderchirurgie, angeblich hätte unser Sohn das Kiss Syndrom. Ich hielt zwar nicht viel davon, glaube eigentlich nicht an diese "Trend Erkrankung", aber aus Verzweiflung ließ ich den angeblich blockierten Atlas behandeln. Unser Sohn weinte anschließend 1 Minute, lachte dann (😳?) und 2h nach diesem Termin "flutschte" es komplett von alleine und ohne schreien. Ob es nun am dem Termin lag oder Zufall war: ich möchte es nicht verschreien, aber seit diesem Tag (Mitte April) hatte unser Sohn nur noch 3, 4 x solche Schmerzen! Der Arzt meinte auch, in solchen Fällen wäre leichtes provozieren mit einem Fieberthermometer auch okay, wenn sich unser Kind stunden- bis tagelang schon vor Schmerzen krümmt und es einfach nur nicht raus geht. Vielleicht war unser Kleiner so verspannt von der Blockade am Hals, dass auch der Darm blockiert hat... Wie auch immer: wir sind wahnsinnig froh, dass ihm geholfen werden konnte! Außerdem haben wir diese Aminosäuren Spezial Milch Neocate nun auf Anraten des neuen Kinderarztes gestoppt, da die Kuhmilcheiweißunverträglichkeit nie getestet wurde. Und Gott sei Dank: er verträgt (nun) auch die normale Milch :)


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