Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Starke Verlustangst

Frage: Starke Verlustangst

Celle007

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Hallo Herr Dr. Busse, Vorab, ich habe bereits in einem Monat einen Termin beim Kinderarzt aber vielleicht können sie mir jetzt schon einen Tipp geben, wie ich meiner Tochter helfen kann.  Meine Tochter wird bald 1 Jahr alt und ist wirklich sehr anstrengend.. sehr schnell unzufrieden, kann sich nicht alleine beschäftigen, schläft seit einem halben Jahr sehr schlecht. Damit komm ich klar und es wird sicher irgendwann besser aber  das größte Problem ist, dass sie seit dem sie 4 Monate alt ist, nur an mir hängt. Sie sieht meine Eltern wirklich täglich und sie freut sich auch immer total aber ich kann sie nie alleine lassen, sie schreit dann richtig hysterisch so bald ich nur von ihr weg laufe. Ich kann sie nie abgeben, selbst beim Papa wird es schwierig. So langsam Frage ich mich ob das noch normal ist? Oder ob ich irgendwas tun kann? Sollte ich sie einfach schreien lassen und bei den Großeltern mal lassen oder bewirkt das genau das Gegenteil?  Vielen Dank für ihre Antwort Mfg


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., solche Dinge lassen sich aus der Ferne schwer beurteilen, ohne die näheren Umstände in der Familie zu kennen. Sehr oft beobachte ich aber leider, dass Babys nie lernen dürfen, auch mal eine Zeit lang sich selber zu beschäftigen, während die Eltern nur in Rufweite sind, mit dem Kind reden, immer mal wieder hingehen,........und dann auch wieder ihre Arbeit machen. Viele Mütter haben auch Angst, Ihr Kind könnte Schaden nehmen, wenn sie nicht zu jeder Sekunde seine "Bedürfnisse" sofort befriedigen, sodass die Kinder gar nicht lernen dürfen, auch mal zu warten, mal eine Zeit lang auch ohne die Mama im engen Kontakt auszukommen,.......Es sollte sich also sicher etwas ändern im Umgamg mit Ihrer Tochter, und ich rate Ihnen, damit anzufangen, dass Sie sie wie oben geschildert auch mal eine Weile alleine sich beschäftigen lassen, bei Protest erst mal ruhig mit ihr reden von dem Ort aus, wo Sie sich gerade beschäftigen, dann ruhig hingehen, sie ohne große Action etwas trösten, kurz mitspielen und dann wieder an ihre Arbeit gehen. Das selbe, wenn die Großeltern da sind. Kündigen Sie an, dass Sie kurz nach draußen oder wo auch immer hingehen,.......... und trauen den Großeltern und Ihrer Tochter zu, dass Sie damit zurecht kommen. Bitte auch ohne überschwängliche Tröstungsversuche durch die Großeltern und auch nicht durch Sie, wenn sie nach kurzer Zeit wieder kommen. Entscheidend ist, dass Sie auch lernen, los zu lassen und Ihrer Tochter zutrauen, dass Sie auch eine Zeit lang ohne engen Kontakt zu Ihnen oder zusammen mit bekannten Personen zurecht kommt. Alles GUte!


Alexandra0288

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Im 1.-3. Lebensjahr ist dieses Verhalten unter entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten normal. Bindungsbestrebungen und Trennungsängst gehören dazu. Das Selber spielen ist wichtig und kann gefördert werden, wenn kurze Sequenzen des allein Spielens bereits positiv kommentiert werden.


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