Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Doktor, ich war mit meinem Sohn mit 2 ½ Jahren bei der Kinderärztin, da er nur etwa 20 Wörter sprechen kann (er wächst zweisprachig auf und kann in der zweiten Sprache etwa 12 Wörter sagen). Die Kinderärztin überwies mich an eine Logopädin, die mir sagte, wir sollten warten bis er 3 bis 3 ¼ Jahre alt ist und dann erst eine Therapie starten, wenn es bis dahin nicht besser geworden ist. Hörprobleme hat er nicht, da er alles in beiden Sprachen verstehen kann. Nun ist wieder ein Vierteljahr vergangen, aber gebessert hat sich auch bisher nichts. Er versucht überhaupt nicht, etwas nachzusprechen, verweigert das vehement. Ich habe nun schon von einigen Seiten gehört, dass es den Logopäden nur zu aufwendig ist, mit so kleinen Kindern zu arbeiten und sie deshalb lieber warten bis sie 3 oder 3 ¼ Jahre alt sind. Mir wäre es aber lieber, schon jetzt mit einer Therapie zu beginnen. Was meinen Sie dazu? Soll ich versuchen, eine andere Logopädin zu finden, die jetzt schon mit ihm eine Therapie beginnen würde? Ich finde das Zusammenleben mit meinem Sohn sehr schwer, da er eigentlich soviel sagen möchte und es immer wieder zu Missverständnissen kommt, weil er nicht spricht. Er bekommt auch bald ein Geschwisterchen und ich habe Angst, dass er dann noch mehr die Sprache verweigern wird und würde deshalb auch gerne schon vorher eine Therapie mit ihm beginnen. Mit freundlichen Grüßen,
Liebe Anna, das sollte im Zweifelsfall ein erfahrener Entwicklungsneurologe für Kinder beurteilen, ob eine Sprachförderung jetzt nötig ist oder nicht. Dass 2-sprachig aufwachsende Kidner langsamer sind in den beiden Sprachen ist aber eher die Regel. Eine logopädische Therapie, die zu früh einsetzt, macht auch keinen Sinn. Alles Gute!