Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Sorge im 1. Jahr

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Sorge im 1. Jahr

Tobimami

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Hallo Herr Dr. Busse, mein Mann und ich erwarten bald (39. SSW) unser 1. Kind. Wir freuen uns sehr darauf und haben für den Anfang ausreichend vorgesorgt. Die Schwangerschaft verlieb zu Glück reibungslos. Ich hatte etwas Sorge da ich Antiepileptika nehmen muss. Aber da ich seit fast 2 Jahren Anfallsfrei bin sagte meine Neurologin, dass es keinen Grund zur Sorge geben würde so lange ich meine Medikamente weiterhin nehme. Und bei dieser Geschichte möchte ich gleich zum Thema kommen. Die Frau eines Arbeitskollegen meines Mannes ist intensivkrankenschwester Sie haben vor kurzem ihr 2. Kind bekommen. Als ich ihm 6. Monat war, war sie schon fast am Ende ihrer 2. Schwangerschaft. Sie saß selbstgefällig da, sah mich und meinen Mann an. Und sagte darauf zu ihm, wenn er nicht aufhört zu rauchen kann unser Kind höchstwahrscheinlich an Kindstod sterben. Mir fiel natürlich die Kindlade runter. Ich dachte mir, was für eine dumme Kuh. Ich wusste immer, dass sie sich gerne als Frau Dr. persönlich aufspielt. Aber es ist unser 1. Kind und wenn sie nicht davon angefangen hätte. Hätte ich keine Sekunde einen Gedanken daran verschwendet, dass uns so was passieren könnte. Ja es stimmt mein Mann raucht, aber laut Mietvertrag darf er in der Wohnung nicht Rauchen. Deshalb geht er auf die Dachterrasse hinaus. Wenn er frei hat raucht er vielleicht 2-3 Zigaretten wenn über haupt. Und bei der Arbeit weiß ich es nicht aber er kommt immer sehr lang (ca. 1 Woche) aus. Und wenn er von der Arbeit kommt. Er arbeitet als Busfahrer in der Stadt und wir wohnen am Land. Geht er immer gleich Duschen und zieht sich um. Und er würde unser Kind nie während dem Rauchen auf dem Arm halten. Und auch meine Mama hat versprochen wenn wir zu Besuch sind auf den Balkon zu gehen um zu rauchen. Aber sie besteht weiter drauf. Er soll aufhören weil das Risiko am Kindstod zu sterben gegeben ist so lange er raucht. Ich finde es so furchtbar, dass sie ALS INTENSIV KINDERKRANKENSCHWESTER einem jungen Paar (ich 22, er 24) soetwas ohne Skrupel ins Gesicht sagt. Sie hatte keinerlei Anstalt sich zu entschuldigen für so was unangebrachtes. Sollte mein Mann wirklich ganz aufhören und ich keinen in die Nähe meines Kindes lassen der raucht?? Aber ich geh auch nicht in eine voll gequalmte Bude mit meinem Kind. Ich hab solche Angst immer wieder mal. Nur weil sie davon anfing. Können sie mir einen Rat geben? Oder vielleicht auch andere Mamis ':-( :'-(


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe T., Sie haben das mit dem Begriff "selbstgefällige dumme Kuh" doch genau richtig eingeordnet und sollten sich dann doch auch nicht wirklich von dem Unsinn, den die Frau redet, verunsichern lassen. Natürlich ist es für Ihren Mann gesünder, mit dem Rauchen aufzuhören und sich dabei helfen zu lassen. Und ein Kind zu bekommen, ist doch ein toller Anlass dafür und verhindert, dass ein Kind später gefährdet wird, weil es sich den Papa als Beispiel nimmt und mit dem Rauchen anfängt. Ansonsten sollten Sie einfach die Empfehlungen hier links unter "Aktion Sicherer Babyschlaf" befolgen. Alles Gute!


m0nika

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Es ist zweifellos unverschämt, eine schwangere Frau einzuschüchtern und etwas, wovor sich alle Mütter fürchten, als "Gewissheit" hinzustellen! Man muss aber der Ehrlichkeit halber auch sagen: Es ist nicht notwendig, zu rauchen. Und zumal Dein Mann sehr wenig raucht, wäre es doch ein schöner Liebesbeweis, wenn er zur Geburt damit aufhörte. Das würde sein Leben insgesamt doch viel einfacher machen. Keine besonderen "Vorsichtsmaßnahmen" im Umgang mit Euerem Kind. Er würde auch gesünder leben. Er sollte mal drüber nachdenken, ob er sich nicht anstelle dessen einfach etwas anderes gönnt. Es wäre in jedem Fall ein großes Geschenk für Euer Kind - und ganz sicher kein Opfer. Von einer rauchfreien Umgebung würde die gesamte Familie profitieren.


Tobimami

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Hallo Monika, danke für deine Antwort. Er hat natürlich schon länger in Erwägung gezogen das Rauchen auf zugeben. Auch schon vor meiner Schwangerschaft und das von sich selbst aus. Aber als dann von ihr diese Bemerkung kam hatte ich einen depressiven Ehemann daheim der sich durch ihre Aussage als Übeltäter sah. Er meinte wenn jetzt etwas wäre mit mir oder unserem Kleinen ist er Schuld. Und ich habe ihm gesagt müsse langsam zum Rauchen aufhören. Von heut auf morgen haut es sicher nicht hin. Und er meinte nur selbst wenn er aufhört es dauert mindestens 10 Jahre bis sich der Gesamte Nikotin in seinem Körper abgebaut hat. Und sie behaart weiterhin darauf. Dass wir eigentlich verantwortungslos sind. Ich hab mir das Rauchen nie angewöhlt weil meine Mama starke raucherin ist. Aber sie sagt es reicht schon eine Person aus um euer Kind zu töten.


Sophia2013

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Hallo Tobimami, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie einen viele Dinge in der Schwangerschaft extrem beunruhigen können. Bitte lass Dich von dem verantwortungslosen Gequatsche nicht so runterziehen. Rauchen wird zwar als Risikofaktor für plötzlichen Kindstod genannt, aber: Man kann vorbeugen, indem natürlich nicht in der Wohnung geraucht wird und Dein Mann Euer Kleines nicht mit verrauchter Kleidung hochhebt, sich vorher umzieht oder duscht... Denk mal daran, wie viele Leute rauchen - und trotzdem ist der plötzliche Kindstod extrem selten. Vor 30 oder 40 Jahren haben noch viel mehr Leute geraucht und auch in den Wohnungen - und auch da ist wenig passiert. Deshalb: Auch wenn es schwerfällt: Du schadest Deinem Kind mehr, wenn Du Dich jetzt so verrückt machst. Versuch die ganze Sache zu vergessen ;-). Am besten Du unternimmst etwas, was Dich auf andere Gedanken bringt. Und vielleicht gewöhnt sich Dein Mann ja wirklich Eurer kleinen Maus zuliebe das Rauchen ab...


Tobimami

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Hallo Sophia, danke für deine Antwort. Das beruhigt mich ungemein. Ich bin jetzt zu meiner Mama gefahren das hilft mir sehr. Mein Mann is zwar nicht so einverstanden. Weil ich ca. eine halbe Stunde mit dem Zug allein unterwegs bin. Aber ich brauch sie halt und seitdem ich schwanger bin mehr den je. Er ist sehr überführsorglich ;) Seine Tante eine Stillberaterin sagt es ist gut, dass er nicht in der Wohnung raucht. Und er sollte wie du schon sagtest ein anderes T-Shirt anziehen. Nach der Arbeit geht er immer duschn auch vor der SS. Und wenn er heim kommt raucht er selten noch eine. Auch wenn er Frei hat max. 3 Ich denk nicht mehr daran.


Lulila36

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es sind ca. 300 kinder im jahr. nicht wenig wenns das eigene ist. rauchen ist ein großer risikofaktor. das sollte man nicht unterschätzen. ein guter grund um aufzuhören.


Tobimami

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Da stimm ich dir voll zu!!! Aber andererseits können diese 300 Kinder rauchfreie Eltern haben. Rauch ist zwar ein Risikofaktor, jedoch nicht der Hauptgrund. Es gibt Kinder die von Anfang an ein erhöhtes Risiko haben. ZB. Zu geringeslasse rtsgewicht Frühgeburt. wenn man alles richtig macht kann es passieren. Ich glaub es hat schon auch viel damit mit der Seele eines Kindes zu tun. Und ob es hier bleiben will oder nicht. Meine Oma sagt zb. dass mein Kind den Schutz den es braucht nicht bekommen wird. Wenn wir unseren Kleinen nicht taufen lassen. Weil Gott und die Schutzengel nicht auf ihn Aufpassen werden. Als Strafe dafür, dass wir ihn nicht Taufen lassen. Und es ist selbstverständlich, dass ich meinen Sohn NICHT NIEMALS einer verauchte Bude oder Umgebung aussetzten werde. Da ich selbst nicht rauche und das selber nicht möchte!!!!


alexrasselbande

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Mit dem rauchen bleib mal entspannt. Da passiert nix! 1. Raucht dein Mann so gut wie gar nicht und das auch nicht in der Nähe des Babys und 2. Rauchst du nicht. Also alles gut. Meine Mutter hat 5 Kinder und bei allen geraucht, auch während der Stillzeit. Die Älteste ist jetzt 38 und wohl auf. Rauchen ist schädlich gar keine Frage aber im Moment nicht für dein Kind. Und bzgl. deiner Oma: Gut das ist jetzt eine Grundsatzdiskussion, aber mit Taufen hat das nix zu tun. Und ich würde ihr Entgegnen mit: Wir sind alle Gottes Kinder ob getauft oder nicht. Und wer hat das Recht meinem Kind die Religion vor zu schreiben nur weil es so Tradition ist? Nur das Kind selber, es soll frei entscheiden können ob es evangelisch, katholisch oder einfach nix wird. Ein Komiker hat mal treffend gesagt: "Ich glaube an Gott! Aber nicht an dessen Vertreter auf der Erde". Aber dies ist nur meine persönliche Meinung. Lg


Tobimami

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Danke für deinen Beitrag. Ich bin seit gestern wieder ruhiger. ^^ Das mit der Religionsgeschichte, ja meine Oma kommt aus einem christlichen Haus. Mit anderen Werten und Ansichten nicht nur was die Reiligion betrifft. Was sich natürlich stark in der Erziehung zeigt. Es passt deshalb auch vielen unsere Entscheidung (wie du es schon richtig geschrieben hast). Unser Kind mal selbst entscheiden zu lassen. Ob er einer Religion angehören möchte oder nicht. Für mich persönlich hat die Kirche einfach wenig mit Gott zu tun. Denn wie es dort immer schon geprädigt wurde. (Weiß ich aus früheren Zeiten als ich noch gehen musste) Gott ist überall und in jedem von uns. Aber ich lasse mir in nicht reinpfuschen oder mir sagen wie ich mein Kind zu erziehen hab. Denn keine Erziehung ist fehlerfrei und das soll sie auch nicht sein. Menschen machen fehler, so ist das einfach. Wichtig ist vorallem anfangs (meiner Meinung nach) sich bei alltäglichen Dingen zu fragen, >>möchte ich das denn< < Und ein Kind, egal wie alt zeigt einem schon ob es was will oder nicht. Denn auch ein Baby hat seinen eigenen Charakter. Und das sogar jetzt schon wo er sich noch in Form einer großen Kugel präsentiert. Lg


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