Neni
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich schreibe Ihnen, weil ich verunsichert bin. Meine Tochter (4) war den ganzen Winter über wirklich viel krank, die letzten beiden Monate eigentlich ständig, sodass sie mehr daheim als in der Kita war und viele schöne Momente verpasst hat. Wir sind aber auch keine Eltern, die ein noch dick verrotztes, hustendes Kind in die Kita schicken, sobald es fieberfrei ist. Nun ist sie die zweite Woche wieder in der Einrichtung. Seit Mitte letzter Woche hat sie einen leichten Infekt des Halses. Dies ist mir aufgefallen, weil sie plötzlich anfing, sich häufig zu räuspern, bzw. zu fauchen wie ein Löwe. Daraufhin habe ich ihr in den Hals geleuchtet und zwei, drei weiße Stellen an den Mandeln gesehen. Am nächsten Tag konnte ich diese nicht mehr entdecken, später wieder an einer anderen Stelle. Die Mandeln sind etwas gerötet, die Zunge belegt. Mein Bauch sagte mir, dass dies keine eitrige Mandelentzündung sein könne. Sie hatte eine im Dezember, die ganz anders aussah (gelblich, unförmig Pusteln überall auf den Mandeln). Außerdem hatte sie dabei Fieber. Jetzt ist sie fit und fieberfrei, über Schmerzen klagt sie nicht (damals allerdings auch nicht). Die Stellen sehen eher aus wie Pickel, Aphthen oder Mandelsteine. Wir waren nun einige Monate ohne Kinderarzt und ziemlich auf unsere Intuition gestellt. So ist aus einer eher ängstlichen Mutter eine geworden, die immer noch vorsichtig ist, aber öfter zuwartet. Ich will aber auch nicht zu lange warten und Dr. Google, der damals leider zur Gewohnheit geworden ist, gibt widersprüchliche Aussagen. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Muss man mit weißen Stellen auf den Mandeln IMMER zum Arzt, auch wenn es nur wenige sind, oder kann man bis zu einem gewissen Punkt guten Gewissens abwarten, beobachten, anderweitig unterstützen? Wir haben zwar nun einen Kinderarzt in 45km Entfernung, aber von der Strecke abgesehen will ich nicht direkt als übervorsichtige Mutter in Erscheinung treten, wenn es meinem Kind objektiv betrachtet gut geht. Bis auf das Räuspern und heute Vormittag eine etwas kratzige Stimme merkt man ihr nichts an. Dazu kommt die Sorge, sie könne sich in der Infekt-Sprechstunde wieder den nächsten Infekt einfangen. So langsam kommen wir an unsere Grenzen! Außerdem hatte unsere Tochter in den letzten 4 ½ Monaten bereits zweimal ein Antibiotikum. Angeblich gibt es das nicht mehr direkt automatisch bei Eiterstippchen – so einmal eine Ärztin am Service-Telefon der Krankenkasse- , aber heißt das, dass man es auch erst einmal alleine zu Hause probieren kann oder muss es dennoch ärztlich abgeklärt werden? Diese Woche wird eine Erzieherin verabschiedet und ein Familienfest steht an und es täte mir so weh, wenn sie nachher wieder von allem fernbleiben müsste! Vielen Dank für Ihren Rat. Er wäre auch für die Zukunft hilfreich, wie in solchen Situationen zu verfahren ist. Mit freundlichen Grüßen Neni
Liebe N.,
ich kann Ihre Tochter natürlich aus der Ferne nicht untersuchen und beurteilen. Sie müssen das aber auch nicht so genau tun, und so lange sie nicht ernsthaft krank wirkt, müssen Sie auch nicht sofort zum Kinderarzt gehen.
Alles Gute!
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Kindergesundheit.
ml1820
Könnten es mandelsteine sein?
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