Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Schwerer Krankheitsverlauf bei 4-Jährigem (Lymphknotenentzündung/Scharlach)

Frage: Schwerer Krankheitsverlauf bei 4-Jährigem (Lymphknotenentzündung/Scharlach)

Gesa2020

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich mache mir große Sorgen um meinen gut 4,5 jährigen Sohn. Bislang haben wir außer harmlosen Erkältungen und Magen-Darm Infekten keinerlei Krankheitserfahrung. Freitag (vor 5 Tagen) bekam mein Sohn sehr plötzlich hohes Fieber. Dazu klagte er über extreme Halsschmerzen, er lies sich kaum beruhigen. Sein Lymphknoten (hinter den Mandeln) wurde sehr dick (etwa Golfball-Größe). Wir furen sofort zum Kinderarzt, der kein Indiz für etwas bakterielles sah und uns rat, abzuwarten (und Nurofen+Paracetamol i.Wechsel). Die Schmerzen wurden extremer, mein Sohn musste im Sitzen schlafen, weil er sich nicht hinlegen konnte. Essen unmöglich, trinken nur das nötigste. Man durfte ihn nicht mal berühren. Dazu wurde er sehr schwach, konnte nicht mehr selbst laufen oder auf Klo. Zwischenzeitig schien er orientierungslos und apathisch. Weil das für uns alles fremd ist, fuhren wir Samstag zum Notdienst, dort wurde ebenfalls nur kurz in den Mund geschaut und ein beginnender Halsabszess genannt. Wir bekamen Infectocef 500. Am Tag darauf verbesserte sich sein Zustand minimal, die Schmerzen wurden weniger, allerdings weiterhin mit Fieber leicht über 40 (nicht durchgängig, aber alle paar Stunden erneute Schübe) und extremer Schlappheit. An Tag 4 (gestern) suchten wir erneut den Kinderarzt auf, da das Fieber nach wie vor über 40 lag und der Lymphknoten immer noch Golfball-Größe hat. Mein Sohn hält seinen Kopf dauerhaft schief. Insgesamt ist er sehr schwach. Der Arzt wechselte das Antibiotikum zu Amoxicillin und diagnostizierte eine Lymphknotenentzündung (von einem Halsabszess sprach er nicht). Heute (Tag 5) verbesserte sich der Allgemeinzustand, d.h. mein Sohn konnte zum ersten mal wieder das Haus verlassen und sich etwas selbst bewegen. Allerdings hat er immer noch durchgehend Fieber, mit Spitzen um die 39 Grad. Der Lymphknoten ist nach wie vor riesig und die Schonhaltung dauerhaft vorhanden. Zudem erfuhren wir heute, dass in seiner Gruppe ein Kind an Scharlach erkrankt ist, die Symptome bei diesem Kind begannen zur gleichen Zeit am Freitag und auch dort wurde erst nach langem Nachbohren ein Abstrich gemacht. Bei uns ist ein Abstrich nun natürlich nicht mehr aussagekräftig, da bereits das 2. Antibiotikum im Einsatz ist. Auch wenn der Zustand sich nun etwas verbessert hat, machen mir der Lymphknoten und die Abgeschlagenheit sehr große Sorgen. Halten Sie diesen Krankheitsverlauf für normal oder sollten wir doch eine Kinderklinik aufsuchen? Ich danke Ihnen sehr für Ihre Zeit. Viele Grüße


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., erst einmal: auch gegen Scharlach würde das Amoxicillin wirken. Ansonsten kann ich nur empfehlen, dass Sie Ihren Sohn vor Ort erneut untersuchen lassen. Und wenn Sie Ihrem Kinderarzt nicht vertrauen, dann am besten in einer großen Kinderklinik. Alles Gute!


Gesa2020

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Danke für Ihre Rückmeldung. Ich habe auf mein Gefühl gehört und er wurde heute stationär in der Kinderklinik aufgenommen. Es hat sich ein Lymphknotenabszess gebildet, der nun intravenös antibiotisch behandelt wird. Viele Grüße


Gesa2020

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