Marinaelena
Sehr geehrter Hr. Dr. Busse, bitte entschuldigen Sie den langen Text, aber brauche Ihren Rat: Meine Tochter ist jetzt 5 Wochen alt und seit etwa 3 Wochen kämpfen wir mit starken Blähungen und (so wie sie schreit und das Gesicht verzieht) wohl auch mit starken Bauchkrämpfen. Sie bekommt zwar Muttermilch, da ich aber nicht genug Milch habe füttere ich von Anfang an mit Milchpulver zu. Durch die Flasche verwöhnt geht sie nicht mehr richtig an die Brust, ich pumpe also ab und gebe ihr die MuMi dann im Fläschchen. Falls das wichtig ist: sie kam per Notkaiserschnitt zur Welt. Auf Anraten meiner Hebamme haben wir verschiedene Sachen nacheinander ausprobiert: Sab Simplex, Kirschkernkissen, Fliegergriff, auf dem Bauch schlafen unter Aufsicht, Kümmelzäpfchen, Bauchmassage mit Windsalbe und Globulis – nichts half. Sie meinte da müssen wir halt dann alle durch. Als wir letzte Woche bei der U3 waren, habe ich das Problem bei der Kinderärztin angesprochen. Sie hat nur abgewunken und meinte das seien keine Blähungen sondern ein Verdauungsproblem weil ich meine Tochter überfüttern würde. Ich soll ihr nicht so viel geben dann hört das von allein auf. Ich bin aus allen Wolken gefallen und habe ihr erklärt dass sie nicht mal den errechneten Tagesbedarf von einem Sechstel des Körpergewichts schafft und auch pro Mahlzeit nie mehr als 80ml runterkriegt. Außerdem stopfe ich mein Kind ja nicht voll wenn sie nichts mehr will. Sie ist mit 4290 Gramm auf 54 cm auch nicht zu dick und ansonsten normal entwickelt. Ich würde hierzu gerne mal Ihre Meinung wissen: Ist es so dass man sich mit den Blähungen bzw. Dreimonatskoliken einfach abfinden muss bis sie wieder aufhören? Hilft wirklich nichts dagegen? Bin ich durch eine falsche Fütterung tatsächlich daran schuld was mein Kind durchmachen muss? Meine Tochter brüllt den ganzen Tag, sie weint nicht direkt – sie brüllt regelrecht und bekommt einen roten Kopf und schwitzt. 2-3 Stunden am Stück, dann schläft sie vor Erschöpfung ein und eine halbe Stunde später geht es wieder los. Dabei pupst sie und es grummelt in ihrem Bauch. Sie trinkt auch schlecht, weil sie während dem Trinken dann immer wieder pausiert und schreit und weint, die Beine anzieht und ausstreckt und sich steif macht wie ein Brett. Wir haben auf Rat der Hebamme von Aptamil PRE auf Aptamil Comfort umgestellt, seitdem ist es einen Ticken besser, aber trotzdem noch schlimm. Sie tut mir so unendlich leid weil ich ihr nicht helfen kann. Diese Blähungen nehmen uns die schöne Zeit mit unserem Wunschkind und ich fühle mich so hilflos weil ich nichts für sie tun kann. Man kann kaum etwas mit ihr machen, ich gehe zwar mit ihr im Kinderwagen spazieren aber auch da schreit sie die ganze Zeit. Einkaufen oder Erledigungen zu machen traue ich mich gar nicht mit ihr, denn ich bekomme sie nicht beruhigt wenn die Koliken losgehen und sie zu brüllen anfängt. Das kann doch kein Dauerzustand sein bis sie 3 Monate alt ist? Und wenn doch, hört das dann abrupt auf oder kann es auch länger gehen? Geht das denn anderen Eltern auch so? Viele Grüße
Liebe M., "Unruhe" in der Art wie Sie es beschreiben, ist leider ein sehr häufiges Problem junger Babys. Nur leider wird allzu oft die Verdauung als Ursache angeschuldet, während das Grundproblem viel häufiger darin besteht, dass viele junge Babys Reize schwer verarbeiten können und deshalb dann heftig schreien. Es gibt auch Ursache wie z.B. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die aber selten sind, aber natürlich auch berücksichtigt werden sollten. Man kann z.B. versuchen, mal 2 Wochen lang eine kuhmilcheiweißfreie Spezialdiät zu füttern und viele Kinderärzte haben Probepackungen davon, mit denen man das machen kann. Ansonsten ist es ideal, sich an eine spezielle Beratungsstelle für "Schreibabys" zu wenden und mit dem Experten dort den richtigen Weg zu finden. Oft tun Eltern im guten Glauben einfach zu viel. Sinnvoll ist es z.B., sein Kind immer dann, wenn es anfängt, müde und quengelig zu werden, umgehend im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett zu legen. Und sich dann nur leise redend daneben zu setzen und seine Hand ruhig darauf zu halten, mehr aber nicht zu tun. Auch wenn es lange dauert. Alles Gute!
Miezemau1978
Hallo, ja, anderen Eltern geht es genauso. Als ich Deinen Text gelesen habe, kam es mir vor, als würdest Du meinen ersten Sohn beschreiben. Ich hatte kein Kind, ich hatte eine tickende Zeitbombe... Jederzeit bereit hochzugehen.... Dieses Bild hatte ich immer vor Augen. Uns gab man -neben tausend anderen nicht funktionierenden Ratschlägen - ebenfalls den Rat, längere Pausen zwischen den Mahlzeiten zu lassen. Versuche, zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten vergehen zu lassen, brachten nur noch mehr Gebrüll... Im Nachhinein denke ich, dass ich ihn und uns umsonst gequält habe und seine Probleme überhaupt nichts mit Überfütterung zu tun hatten. Ich meine allerdings, dass Bigaia Tropfen ein bisschen Ruhe ins Bäuchlein gebracht haben, aber wirkliche Wunder haben sie auch nicht vollbracht. Außerdem kann ich Dir das Buch "Das 24 Stunden Baby" von William Sears empfehlen. Es ist zwar ein bisschen stillbetont, was vielleicht nicht jedem liegt, aber mir hat es sehr geholfen, mein Kind so zu akzeptieren, wie es ist. In unserem Fall verbesserten sich die Beschwerden langsam nach ca. dreieinhalb Monaten. Die Brüllattacken wurden nach und nach seltener. Ablegen konnte man ihn aber mindestens bis zum Alter von 6 Monaten nicht und auch dann nur kurz. Vielleicht hilft es Dir ja ein bisschen zu wissen, dass es einfach solche besonders liebebedürftigen bzw. bedürfnisstarken Kinder gibt und Du nichts falsch machst. Ich wünsche Dir für diese schwere Zeit ganz viel Kraft und gute Nerven! I
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