Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Salto/Rolle von Couch (langer Text)

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Frage: Salto/Rolle von Couch (langer Text)

Lunamaus3

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Hallo Dr. Busse, ich habe so ein schlechtes Gewissen und könnte mich dafür selbst Ohrfeigen. Hab gestern Nachmittag gegen 14 Uhr mit meiner Tochter (16 Monate, gerade Zuhause wegen Bronchitis) auf der Couch gespielt. Wir haben so eine L-Form, wo der Schenkel in den Raum ragt und ne breite Sitzfläche ohne Lehnen hat. Ich saß auf der einen Seite davor auf dem Boden und meine Tochter auf der Couch und ist zur anderen Seite gekrabbelt und hat sich dort hingesetzt und just und diesem Moment dachte ich nur noch, greif rüber und halt sie fest, bevor sie runter fällt und genau dann ist es passiert. Es waren Sekunden. Ich hab sie nur noch kopfüber fallen sehen. Ich konnte von meiner Position nicht sehen, womit sie auf den Boden aufgekommen ist. Ich sah irgendwie als letztes nur den Rücken unten und den Bauch oben in der Luft und den Kopf gar nicht. So als wäre sie Saltomäßig oder wie ne Rolle vorwärts runter gefallen. Mein erster Gedanke war das sie auf die Fliesen mit dem Kopf gefallen ist und dann, weil ich irgendwie nur den Bauch gesehen habe, das was mit dem Genick passiert ist. Ich hatte noch nie im Leben solche Angst um meine Tochter! Ich bin sofort hin. Sie lag mit Po, Rücken und Kopf auf dem Boden. Der Kopf war zur Couch gerichtet, die Füße am weitesten weh. Sie hat ein ganz wenig nur geweint. Hab sofort ihren Kopf nach einer Beule abgesucht. Ich habe nichts gefunden, nicht mal eine rote Stelle. Wegen ihrem Genick habe ich gleich geschaut, ob sie Arme und Beine bewegen kann. Auch alles prima. Es geht ihr, abgesehen von der Bronchitis, gut. Sie ist normal, sie ist zwar etwas anhänglicher, aber wahrscheinlich weil sie mich so verzweifelt weinen sehen hat danach und mich versucht hat zu trösten, obwohl ich sie trösten wollte. Ich mach mir so Vorwürfe! Wir hatten leider schon den ein oder anderen Sturz (vorallem in der Krabbel - und Lauflernphase) und ich war auch deswegen oft in der Notaufnahme und wurde schon angemault an der Info warum ich mit einem "unauffälligem" Kind herkommen würde. Da hatte sie zumindest aber immer eine tastbare und sichtbare Beule. Zum Glück ist bis jetzt nie was passiert und ich sollte sie immer nur beobachten. Deshalb wollte ich es jetzt so machen. Das tue ich nun, doch mich beschäftigen einige Fragen. 1. Ob bei einer Schädelprellung immer eine äußerlich Sichtbare Verletzung auftritt? Jedenfalls bei einem Sturz? 2. Auch was das Genick betrifft, wenn sie alles normal bewegt, heißt das, es ist auch nichts passiert oder kann sowas noch plötzlich später auftreten? 3. Ist es möglich, da keine äußeren Verletzungen, das sie mit dem Rücken zuerst aufgekommen ist, dann mit dem Po und der Kopf wie bei einer vorwärtsrolle eingerollt war? 4. Durch ihre Bronchitis hat sie in der Nacht doll Husten. Meist um 23 und dann nochmal 3 Uhr. Oft hustet sie so stark, daß sie auch erbricht dabei. Nun war es um 23 Uhr wieder soweit und sie hat durch das Husten wieder schwallartig die zuvor getrunkene Muttermilch zweimal hinter einander erbrochen. Da das auch vor dem Sturz schon so war, kann ich davon ausgehen, daß das nicht mit dem Sturz sondern immernoch mit der Bronchitis zusammen hängt? Pupillen Reaktion und Ansprechbarkeit alle 4 Stunden sind normal, auch Nachts und um 3 Uhr gerade, hat sie auch nicht nochmal erbrochen. Sie schläft ganz ruhig neben mir. Tut mir sehr leid für den langen Text und vielen Dank für ihre Antwort im voraus. Viele Grüße Lunamaus3


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe L., Ihrer Tochter ging und geht es sicher insgesamt gut, das ist erst mal das wichtigste und sonst wären Sie ja sicher auch längst zum Kinderarzt oder Kindernotdienst gegangen. Nach einer relevanten Schädelprellung sollte man aber auch ein zunächst unauffälliges Kind 48 Stunden beobachten und dazu auch nachts wecken - und bei jeder Auffälligkeit umgehend zum Kinderarzt oder Notdienst gehen. Alles Gute!


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