Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Reflux, Einnässen - leider lang

Frage: Reflux, Einnässen - leider lang

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse! Mein jetzt siebenjähriger Sohn ist tagsüber nicht zuverlässig trocken. Nachts sind jede Nacht zwischen 250 und 500 mL oder mehr in der Windel (wir hatten nochkeine einzige trockene Nacht). Tagsüber war er mit vier Jahren, als ich die Windel weggelassen habe, ein paaar Tage trocken, dann ging es mit Einnässen los. Vor einem Jahr waren wir deshalb beim Kinderarzt. Der hat eine verdickte Blasenwand mit Restharn im US gesehen und daraufhin Oxybutynin verschrieben. Das hat in Höchstdosierung eine deutliche Verbesserung tagsüber gebracht. Wegen starker Nebenwirkungen (Fieber schon beim Herumtoben, ich habe ihn nur noch mit sehr ungutem Gefühl in der Schule mitturnen lassen) haben wir vor einem halben Jahr auf Mictonetten gewechselt. Die verträgt er wesentlich besser. Eine ausführlichere Untersuchung im Kinderkrankenhaus im April erbrachte eine nach wie vor verdickte Blasenwand und im MCU fand sich ein einseitiger Reflux 2. Grades. Da der Katheter problemlos in die Blase rutschte, scheint die Harnröhre o.k. zu sein. Da er nie einen Harnwegsinfekt hatte, haben wir auf Antibiose verzichtet. Der Urin wurde seither mehrfach untersucht und auch Kulturen angelegt: Keine Spur von Bakterien. Ich weiß, daß die Antibiose-Vorbeugung die Standardtherapie ist: Mein Sohn scheint aber kein Standart-Fall zu sein. Seit dem Sommer versuchen wir die Medikamentendosis zu verringern und sind jetzt bei einer Tablette pro Tag. Prompt geht es wieder los: Vor Tag zu Tag wird der Fleck in der Unterhose größer, ich beobachtet gelegentlich wieder, daß er herumhüpft, statt auf´s Klo zu gehen, und gelegentlich schafft er es nicht mehr bis auf´s Klo. Was kann man nun tun? Ist es vernünftig anzunehmen, daß die Undichtigkeit der Klappen in der Blase in beide Richtungen durch den zu hohen Druck in der Blase ausgelöst wird oder steckt da etwas anderes dahinter? Woher kann es kommen, daß seine Blase mit zu hohem Druck arbeitet? Und wie kommen wir vor der Dauermedikamentierung wieder weg? Eine Wiederholung des MCU scheint mir derzeit nicht sinnvoll zu sein: Wenn die Blase nach außen leckt, ist sie zur Niere hin vermutlich nicht dichter geworden. Kann schon alleine der Reflux die Niere schädigen, auch ohne Infektionen? Kann sich der Reflux von alleine wieder verlieren bzw. weiß man etwas darüber, wie oft so ein Reflux bis ins Erwachsenenalter auftritt, ohne daß man etwas davon merkt? Nächstes Jahr steht eine Klasenfahrt mit Übernachtung an. Was machen wir da mit dem nächtlichen Einnässen? Im KH wurde mir geraten, einen Sonnen/Regen-Kalender mit Einzeichnen der trockene Nächte zu führen - sehr einfach, da muß ich keine einzige Sonne zeichnen - funktioniert also nicht. Und eine Klingelhose scheint mir auch nicht sinnvoll zu sein, wenn es tagsüber schon nicht klappt, oder? Ganz, ganz viele Fragen, aber unser Kinderarzt weiß anscheinend auch nicht so recht weiter und im KH hatte der Professor nicht einmal 5 Minuten Zeit für uns und kündigte da nur an, daß er ggf. als nächstes in Vollnarkose eine Blasenspiegelung machen will. Da hatte er mich aber nicht einmal gefragt, ob mein Sohn schon mal einen Harnwegsinfekt hatte. Statt dessen wurde wir bei der Anmeldung von der Sekretärin zu US und CPU geschickt, ohne vorher einen Arzt zu sehen ("Das machen wir immer so"). Jetzt habe ich Angst, daß da ein Standartuntersuchungsprogramm abgespult wird, das nicht zum Problem meines Sohnes paßt. Vielen Dank für Ihre Antwort Martina A.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe MArtina, bei so einem hartnäckigen und komplexen Problem bleibt wohl nur, einen kompetenten Kinderurologen zu suchen, der sich ausführlich damit beschäftigt. Ihr Kinderarzt weiß doch sicher eine gute Adresse, notfalls auch etwas weiter weg. Alles Gute!


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