Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Pneumokokken Impfung

Frage: Pneumokokken Impfung

Mitglied inaktiv

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hallo herr busse, mein sohn war in letzter zeit oft erkältet, nun droht wieder eine mittelohrentzündung. mein ka empfiehlt mir nun eine pneumokokken impfung - er sagt, viele ärzte machen das bereits standardmäßig, er nur bei kindern, die recht anfällig erscheinen. mein kleiner ist knappe 16 monate alt. nun meine fragen: 1. wie lange hält die impfung ? 2. heisst das dann, dass er keine infekte mehr kriegt ? ich dachte immer, die infekte müssen sein, damit sich das immunsystem gut ausbilden kann ? 3. gegen welche krankheiten ist man dann immun ? wissen sie eine homepage auf der man sich genauer informieren kann ? danke für ihre info. sunny


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Sunny, Pneumokokken verursachen schwere Infektionen wie Lungenentzündung und Hirnhautentzündung und dagegen vor allem richtet sich die Impfung. Verursacht werden von Pneumokokken aber auch z.B. viele Mittelohrentzündungen, dies aber von Untertypen der Pneumokokken, gegen die der Impfstoff nur teilweise wirksam ist. Die üblichen Atemwegsinfektionen, die die Kinder durchmachen sollen, werden ja primär von Viren verursacht und nur Komplikationen von nachfolgenden BAkterien wie z.B. Pneumokokken. Ausführliche Infos zur Impfung finden Sie hinter dem Button auf dieser Seite. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Vielleicht helfen Dir die Infos der IKK weiter... Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen AOK-Bundesverband, Bonn-Bad Godesberg BKK Bundesverband, Essen IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach See-Krankenkasse, Hamburg Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel Bundesknappschaft, Bochum Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg Gemeinsame Hinweise der Spitzenverbände der Krankenkassen vom 23. Januar 2001 zum Pneumokokken-Konjugatimpfstoff Prevenar (aktualisiert nach Europäischer Zulassung und Europäischem Öffentlichen Beurteilungsbericht; Stand April 2001) Das Bakterium Streptococcus pneumoniae wurde erstmals 1881 von Pasteur in Frankreich und Steinberg in den USA isoliert. Inzwischen unterscheidet man etwa 90 Kapseltypen (Serotypen) des Bakteriums, die u. a. Bakteriämie (Infektion des Blutes), Lungenentzündung, Sepsis (Blutvergiftung) und Hirnhautentzündung verursachen. Für ca. 90 % der in Europa auftretenden Pneumokokken-Infektionen sind 23 dieser verschiedenen Serotypen verantwortlich. Zur aktiven Immunisierung steht in Deutschland seit Mitte der 70er Jahre ein Pneumokokken-Impfstoff zur Verfügung, der diese 23 Pneumokokken-Serotypen enthält. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) empfiehlt die Impfung als Indikationsimpfung für Personen über 60 Jahre sowie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge verschiedener Grundleiden. Kinder unter zwei Jahren können jedoch mit dem bisher verfügbaren Pneumokokken-Impfstoff nicht geimpft werden, da ihre Immunantwort unzureichend ist. Ein neu entwickelter Konjugatimpfstoff bietet nun die Möglichkeit, auch Säuglinge und Kleinkinder zu impfen. Der Pneumokokken-Konjugatimpfstoff Prevnar mit sieben verschiedenen Serotypen ist in den USA seit Februar 2000 und in der Europäischen Union seit 2. Februar 2001 unter dem Namen Prevenar zugelassen. Seit 15. März 2001 hat die Firma Wyeth-Pharma in Münster den Impfstoff in Deutschland eingeführt. Der Impfstoff ist zugelassen zur aktiven Immunisierung von Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 2 Monaten bis zu 2 Jahren gegen invasive Pneumokokken-Erkrankungen (Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Sepsis und Bakteriämie), die durch Streptococcus pneumoniae mit den Serotypen 4, 6B, 9V, 14, 18C, 19F und 23F hervorgerufen werden. Zur Einschätzung der Wirksamkeit dieses Impfstoffes sind auf Grund der großen geografischen Variabilität Daten zur Verteilung und Häufigkeit der Serotypen des Erregers von besonderer Bedeutung. Eine Pneumokokken-Studie im Rahmen des Labormeldesystems in Deutschland an Kindern bis zu 16 Jahren zeigt folgende Ergebnisse: Die meisten invasiven Pneumokokken-Erkrankungen treten zwischen Oktober und März auf, wobei am häufigsten Säuglinge in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres betroffen sind. Danach ist ein schneller Rückgang der Erkrankungshäufigkeit zu verzeichnen. In allen Altersgruppen erkranken mehr Jungen als Mädchen (1,5 : 1). Die in Prevenar enthaltenen Serotypen ließen sich in den Jahren 1997 bis 1999 in 58 % der untersuchten Proben nachweisen. Dabei lag die Rate bei den 0- bis 5-jährigen Kindern mit 63 % etwas höher. Dagegen war die Rate in den Jahren 1997 und 1998 sowohl über alle Altersgruppen (54 %) als auch bei den 0-bis 5-Jährigen (59 %) deutlich niedriger. Ob es sich hierbei um einen Trend oder um eine zufällige Beobachtung handelt, kann aus dem verfügbaren Datenmaterial nicht abgeleitet werden. Die Serotypenzusammensetzung in dem Impfstoff Prevenar ist für die in Deutschland vorherrschende Erregerverteilung nicht optimal. Bei einer bundesweiten bevölkerungsbezogenen Studie zu Pneumokokken-Erkrankungen wurden in den Jahren 1997 bis 1999 nur vier der im Impfstoff enthaltenen sieben Serotypen nachgewiesen. Während die Serotypenabdeckung des Impfstoffes in den USA 90 % beträgt, können in Deutschland bei mindestens 40 % der Kinder trotz Impfung invasive Pneumokokken-Erkrankungen auftreten. Neben den bereits genannten Erkrankungen sind Pneumokokken für etwa 1/3 der Fälle von eitrigen Mittelohrentzündungen (Otitis media) verantwortlich. Nach einer finnischen Studie hat der siebenvalente Pneumokokken-Impfstoff Prevenar bei Kindern mit wiederholten Mittelohrentzündungen (definiert als mindestens drei oder mehr Episoden in sechs Monaten bzw. vier oder mehr Episoden in einem Jahr) zu einer statistisch nicht signifikanten Reduktion der Erkrankungshäufigkeit geführt. Der Einfluss des Impfstoffes auf die Gesamtzahl der Episoden von Otitis media ungeachtet ihrer Ätiologie war mit einer statistisch nicht signifikanten Reduktion von 6 % gering. Dagegen wurde bei den Geimpften ein 34 %iger Anstieg von akuter Otitis media durch nicht im Impfstoff enthaltene Serotypen beobachtet. Von daher sind Mittelohrentzündungen auch nicht Bestandteil der Europäischen Zulassung. Die Standardtherapie von Pneumokokken-Infektionen besteht in einer ausreichend hochdosierten und entsprechend lange durchgeführten Antibiotikagabe. Die vielzitierte Resistenzentwicklung trifft für Deutschland nicht zu. Die Rate der Resistenzen auf Penicillin und Cefotaxim zählt zu den niedrigsten auf der Welt, wobei ein Anstieg der Resistenzen auf Makrolidantibiotika beobachtet wurde. Bei einer Pneumokokken-Analyse in Deutschland wurden keine gegen Penicillin resistenten Erreger gefunden. Empfehlung Das vorläufige Impfschema sieht vor: -für Säuglinge und Kleinkinder unter 6 Monaten vier Impfungen (2., 4. und 6. Monat sowie zwischen dem 12. – 15. Monat), - für Kleinkinder im Alter von 7 – 11 Monaten zwei Impfdosen in Abstand von einem Monat und eine dritte Impfdosis im 2. Lebensjahr und - für Kinder im Alter von 12 – 23 Monaten zwei Impfdosen in Abstand von mindestens 2 Monaten. Für die Wirksamkeit einer Impfung von Säuglingen und Kleinkindern mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung infolge eines Grundleidens liegen zurzeit noch keine Daten vor. Bestimmte Hoch-Risikogruppen mit Erkrankungen wie chronische Nierenerkrankungen, HIV-Infektion, Krebserkrankungen und anatomische oder funktionelle Asplenie wurden in den Zulassungs-Studien nicht untersucht. Kinder mit eingeschränkter Immunantwort gleich welcher Ursache können mit einer verringerten Antikörperantwort reagieren. Dies trifft auch auf gesunde Kinder bei gleichzeitiger Verabreichung von Pertussis- und IPV-Impfung zu. Die Impfung mit Prevenar ersetzt nicht die Anwendung des bereits schon länger verfügbaren 23-valenten Impfstoffes bei Hoch-Risikokindern ab einem Alter von zwei Jahren. Die Kosten für eine Impfdosis betragen zurzeit 165,94 DM (Stand: 01.04.01). Danach kämen bei einer vollständigen Durchimpfung aller Säuglinge und Kleinkinder im Alter von 2 bis 23 Monaten Kosten in Höhe von rund 700 Mio. DM auf die Gesetzliche Krankenversicherung zu. Damit würden sich die Kosten für alle derzeit in den ersten 15 Lebensmonaten empfohlenen Schutzimpfungen verdoppeln. Auf Grund des bisher vorliegenden Datenmaterials und der ungünstigen Kosten-Nutzen-Relation (40 % der Geimpften können trotz Impfung erkranken) können eine routinemäßige Pneumokokken-Impfung für Säuglinge und Kleinkinder mit dem siebenvalenten Impfstoff Prevenar und eine generelle Kostenübernahme nicht empfohlen werden. http://www.ikk.de/ikk/generator/IKK/Downloads/Leistungserbringer/_C4rzte/Downloads_20Leistungserbringer_3A_20_C4rzte,templateId=popupPage.jsp.html


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