maxx281140
Guten Tag Herr Dr. Busse, unser Sohn (13 Monate) schläft seit dem 7. Monat im Beistellbett am Elternbett. Er schlief meist gut ein und hat auch sehr oft durchgeschlafen. Seit 2 Wochen ist er zur Eingewöhnung in der KiGa (2-3 h/Tag). Dort hat er sich einen leichten Infekt geholt, der aber am abklingen ist. Seit einer Woche haben wir massive Einschlafstörungen. Nach dem ins Bett legen brüllt er sofort und ist durch nichts zu beruhigen. die einzige Möglichkeit ihn zu beruhigen ist fahren im Kinderwagen. Dort schläft er auch ein und wir können ihn dann im Schlaf ins Bett legen. Nach ca. 4 Stunden wacht er auf, setzt sich sofort hin und brüllt. Auch hier ist eine Beruhigung wieder nur durch Fahren im Kinderwagen zu erreichen. Er schläft dann wieder ein und wir können ihn wieder ins Bett legen. Schläft dann bis früh durch. Unserer Befürchtung ist nun, dass wir ihm das einschlafen im Kinderwagen angewöhnen und diese Gewohnheit nicht einfach wieder abgewöhnen können. Von einem Bekannten wurde uns eine Einschlafmethode angeraten mit zeitlichen Intervallen zur Beruhigung des Kindes und zum Rausgehen aus dem Zimmer. Wir stehen dieser sehr skeptisch gegenüber. Stehen diese Probleme im Zusammenhang mit der KiGa Eingewöhnung?. Wie ist Ihre Meinung zum Einschlafen im Kinderwagen und zu dem beschrieben Einschlaftraining. Auch wären wir für weitere Tipps dankbar. Mit freundlichen Grüßen maxx281140
Liebe M., das ist von Haus aus ein "Umbruchsalter" und Schlafprobleme tauchen immer wieder unvermutet auf. Dann hilft nur Geduld, und man sollte auf keinen Fall die gewohnten Rituale verlassen und solche Dinge wie dann nachts Kinderwagen fahren einführen. Wie soll denn Ihr Kind dann auch nach dem normalen Aufwachen in der Nacht wieder ohne das einschlafen? Bleiben Sie notfalls nur am Bett sitzen, tun aber sonst nichts. Alles Gute!
User-1724674668
Hi maxx, ich weiß du hast Herrn Dr. Busse gefragt, aber ich würde dir dennoch gerne ein paar Zeilen schreiben. Du musst es ja nicht lesen, aber mir geht es sehr Nahe wenn ich so etwas lese. Was euer Bekannter euch geraten hat, ist wie ich finde alles andere als ein guter Ratschlag. Bekannt wurde diese Methode zunehmend durch das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" und wird "kontrolliertes Schreien lassen" oder auch Ferbern genannt! (Möglicherweise auch Abwandlungen wie bspw. die Freiburgersanduhrmethode o. Ä.) Die Autorinnen des Ratgebers stützen sich in ihrem Ratgeber auf die Ansätze von R. Ferber (Kinderarzt/Leiter e. Schlaflabors USA). Dr. Ferber selbst, hat jedoch nach Veröffentlichung dieses "Ratgebers" basierend auf seinen Ansätzen mehrfach öffentlich darauf hingewiesen, das er seine Ansätze/Methode für Eltern entwickelt hatte, welche es als allerletzte Maßnahme versuchen sollen, sprich für Eltern, welche sich anders nicht mehr zu helfen wissen. Im Grunde war es als Notfallprogramm gedacht, welches Babys davor schützen sollte von überforderten Eltern aus ihrer Hilflosigkeit heraus geschüttelt o.Ä. zu werden! Du könntest dich zu diesem Thema belesen, gib einfach mal "Ferbermethode" in die Suchmaschine ein. Was ich dir empfehle: im Archiv von Dr. R. Posth hier bei RUB zu lesen... Die Ferbermethode ist im Grunde nichts anderes als eine Art Verhaltens(dressur)-therapie, sie ignoriert jedoch das Grundbedürfnis des Babys nach körperlicher Nähe komplett und zerstört das immens wichtige Urvertrauen von Babys! Die Babys erfahren lediglich, das ihr natürliches Schreien nichts bringt und erleben an sich eine Art Protestaufgabe. Langfristig kann es tatsächlich sogar zu Spätfolgen führen, z.B. spätere Bindungsstörungen, mangelndes Selbstvertrauen, spätere anhaltende Schlafstörungen usw. Wie du merkst, bin ich prinzipiell eine Verfechterin des kontrollierten Schreien lassens, auch wenn ich generell der Meinung bin, das es nicht >>die< < ultimative Lösung für ALLE Babys gibt. Jedes Kind ist eine eigene kleine Persönlichkeit und meist tragen die Eltern selbst ihr Patentrezept - zugeschnitten für ihr Baby- in sich, ich nenne es gerne Bauchgefühl! Eltern welche eine Form der Ferbermethode praktizieren und ihnen ihr Bauchgefühl nebenbei etwas völlig anderes sagt, machen m.E. definitiv etwas falsch! Bei euch bzgl. Kiwa-Fahren zum Einschlafen: Ich verstehe dich da gut, sehe aber auch die selbe Problematik des angewöhnens! Unabhängig davon, ist und bleibt es keine sinnvolle längerfristige Lösung, weil auch du das nicht auf Dauer schaffen kannst und es zunehmend an deinen Kräften zerren wird! Ob das nächtliche Aufwachen und nicht mehr Einschlafen können nun durch die Eingewöhnung ausgelöst wurde oder ob es auch ohne Kita-Start jetzt so gekommen wäre, kann dir wohl niemand mit Sicherheit sagen. Möglich ist es natürlich, weil die neuen Eindrücke und die Eingewöhnung als Transitionsprozess überaus anstrengend sein können und es in der Regel auch sind! Mein Sohn ist aktuell (korrigiert) auch 13 Monate alt und hatte erst eine Nacht komplett Durchgeschlafen. Eine gute Nacht hatten/haben wir, wenn er nur 1-3 mal wach wird. Eine schlechte wenn es 4 mal und öfter sind. Gerade jetzt vor ca 3-4 Tagen hat er angefangen sich nicht mehr hinlegen zu lassen (nach dem Stillen). Dies war ganz neu und kam Urplötzlich von heute auf morgen. Sobald ich ihn ablegen möchte, klammert er sich an mich fest und fängt zu weinen an! Das ging in der ersten Nacht von 2 Uhr - 5 Uhr in der Früh! Ich bin mit ihm aber nicht aus dem Zimmer raus und habe auch nicht Licht gemacht! Ich habe es schlicht und ergreifend 3 Std lang immerwieder versucht. Als ich merkte das ich langsam an meine nervliche Belastungsgrenze stoße, bin ich aus dem Zimmer raus um mir etwas zu Trinken zu holen und kurz durchzuschnaufen! Während dieser Pause (welche ich mir gönnte bzw. auch gönnen musste) hatte er geschrien wie am Spieß. Aber diese kurze Zeit brauchte ich und da ist für mich ein klarer Unterschied zu der Ferbermethode im Ratgeber! Das eine ist: Seine eigenen Signale richtig zu deuten und wahrzunehmen und kurz Abstand zu der Situation zu nehmen um sich selbst hinsichtlich der eigenen Reizbarkeit und Überforderung/Entnervtheit zu entlasten! Das muss und darf auch manchmal sein! Die Methode jedoch als Einschlafhilfe ist fernab davon, denn mann distanziert sich vom Kind als eine Art Erziehungsmethode und das kann m.E. keinesfalls gesund sein. Mein Kleiner ist dann gegen 5 Uhr wieder eingeschlafen in seinem Bett und in seinem Zimmer! Es zog sich noch einige Nächte ähnlich dahin, es wurde jedoch stetig besser. Ich habe ihn bis auf diese kurze Pause (und in anderen Nächten 1-2 Toilettengängen) nicht allein gelassen, einmal ging mein Mann für 10 Minuten zu ihm rein und hat ihm leise vorgesungen. Diese Phase ging zügig wieder vorbei, denn heute schläft er schon wieder ganz normal in seinem Bett. Liebe Grüße und alles-alles Gute Ich hoffe bei euch geht es auch wieder schnell vorüber und ich wünsche dir viel Kraft, Ausdauer und vorallem Geduld
Mitglied inaktiv
Hallo. Early Bird hat das ja schon super erklärt. Und ich denke es kommt von der Kiga Eingewöhnung. Er ist ja auch noch ziemlich jung. Also das mit dem Kiwa rum fahren würde ich so auch nicht weiter machen. Da kann er sich wirklich dran gewöhnen. Und er muss sich auch erstmal an den neuen tagesablauf gewöhnen. Wie wäre es, wenn es euch nicht stört, ihn mal in euer Bett mit zu nehmen? Er muss ja jetzt tagsüber auf euch verzichten, vielleicht braucht er euch einfach nachts? Und zu dieser Ferber Methode bitte nicht machen. Das kann wie gesagt wirklich das urvertrauen zerstören. Ich hatte mal einen Bericht bei der huffington Post gelesen. Ich kann es nicht mehr genau wieder geben.... Aber es ging darum das jemand auf einer babystation war und es komplett ruhig war, bei 100! Babys. Es wurde nachgefragt warum das so ist. Die Antwort die Kinder haben resigniert und wissen das niemand auf ihr schreien reagiert. Schlimm Sowas. Ich wünsche euch viel Kraft, ihr schafft das. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Lg
User-1724674668
Hi maxx, wollte dir noch kurz einen Link schicken, dann gib ich auch Ruhe ;) http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=40356&suche=ferbermethode&seite=1 Im letzten Absatz schreibt Dr.Posth etwas über die Ferbermethode. Vielleicht interessiert es dich ja. Liebe Grüße
