Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Plötzlich Trinkprobleme, woran liegts?

Frage: Plötzlich Trinkprobleme, woran liegts?

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Hallo Herr Dr. Busse, ich bin total verzweifelt und so langsam mit der Situation überfordert. Ich verstehe meine Tochter nicht mehr. Kurz zu unserer Geschichte: Lilly ist am 08.04.2012 als Frühchen bei 33+2 mit Kaiserschnitt zur Welt gekommen nach vorzeitigen Wehen und Blasensprung. Sie wog 1980 Gramm, 43cm grß und 31 cm KU. Sie hatte noch Lungenreifung bekommen und war total fit, keine Beatmung nötig (APGAR 9/10/10) und schon nach 2 1/2 Wochen durfte Sie nach Hause. Nach 7 Wochen musste ich leider abstillen, da Sie es an der Brust nicht schaffte und ich total wund war und durch das Abpumpen kam irgendwann nicht mehr genug nach, meine Hebamme hat mir dann Beba Sensitive empfohlen, welches wir seitdem füttern. Sie hat immer gerne und viel getrunken, wir mussten sogar vor dem empfohlenen Zeitraum die Menge erhöhen, da Sie großen Hunger hatte. Die Hebamme war über die rasche Weiterentwicklung begeistert. Doch jetzt hat Sie sich seit 2 Wochen sehr verändert. Sie trinkt kaum noch, nach 50 - 60 ml fängt Sie an sich zu wehren, lässt die Milch einfach seitlich herauslaufen, etc. Mit viel Geduld und gutem Zureden kriege ich Sie dazu, immerhin zwischen 100 und 130 ml zu trinken. Da Sie manchmal dazu neigt, etwas Bauchweh zu haben, haben wir das Milchpulver mit Fencheltee angerührt. Rühre ich es nur mit Wasser an, trinkt Sie seit 2 Tagen immerhin mit Mühe und Not 150 ml pro Mahlzeit. Alles in allem unterschreitet Sie ihren Tagesbedarf erheblich, da Sie nur 4 Mahlzeiten zu sich nimmt und diese eben von 100 ml bis 150 ml variieren. Diese Menge hat Sie vor 6 Wochen ebenfalls locker und gerne getrunken. Wenn gar nichts mehr geht, trage ich Sie umher, so trinkt Sie meist noch 10 bis 20 ml, denn jeder Tropfen zählt. Ich war mit ihr beim Kinderarzt, aber leider nur bei der Vertretung da unser Arzt Urlaub hat. Der hat uns Nasentropfen gegeben, da die Nase ein wenig zu sei, was auch das Trinken erschweren könnte. Die Nasentropfen habe ich schon ausprobiert, hat aber keinerlei Verbesserung gezeigt. Sie hat vom 27.06.2012 (4680 Gramm) bis 17.07.2012 nur 320 Gramm zugenommen, was laut Aussage des Kinderarztes nicht besonders gut sei, da Sie pro Woche mindestens 150 Gramm zunehmen soll. Bisher hat Sie immer stetig gut zugenommen. Des Weiteren dreht Sie sich ständig von uns weg, interessiert sich für keinerlei Mobiles oder Spielzeug oder irgendetwas. Sie reagiert auch nur selten auf unsere Stimmen und starrt einfach zur Decke oder zur Wand. Beim Wickeln z.B. guckt Sie uns auch mal an, nun ja was soll Sie anderes tun wenn wir direkt über ihr stehen, und Sie lacht mit uns. Ich weiß nicht, ob das alles vielleicht irgendwie miteinander in Verbindung steht, Ich mache mir jedenfalls mittlerweile richtig Sorgen und bin fix und fertig und habe sogar Angst, dass Sie vielleicht nicht richtig sieht oder hört oder vielleicht sogar leicht geistig behindert ist. Mein Kopf platzt vor Gedanken, was mache ich nur falsch? Danke für ihre Hilfe


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., wahrscheinlich machen Sie sich völlig unnötige Sorgen!! Gerade bei Frühgeborenen,. bei denen sich die Eltern besonders viel Mühe geben, dass sie konsequent viel Nahrung trinken, kommt oft eine Phase, in der sie sich gegen das "zum Trinken gedrängt werden" auflehnen und auch die Anspannung der Eltern beim Füttern als negativ empfinden. Mit der jetzt getrunkenen Menge kommt Ihre Tocher erst mal locker aus und Sie sollten das sehr gelassen sehen. Und einfach nach der Menge, die ihre Tochter gerne trinkt, die Mahlzeit freundlich beenden. So lange sie nicht abnimmt, ist das alles kein Problem. Und ich bin sicher,. dass der Appetit nach einiger Zeit wieder zunimmt. Alles Gute!


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