Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Peakflow abhängig von Mitarbeit?

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Frage: Peakflow abhängig von Mitarbeit?

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Sehr geehrter Dr. Busse, Unser Sohn, Asthmastufe 4, ist 12 Jahre alt und 1,65 m groß. In jeder bisherigen Lufu die letzten 3 Jahre war sein Peakflow bestenfalls zwischen 220 und 250 (ganz am Anfang nur bei 150/170). Auf unserem eigenen Peakflowmeter schafft er im Optimalfall im Sommer 300, allerdings haben wir es auf Anraten unseres alten Kinderarztes mit Caramba zur Motivationssteigerung aufgepimpt. Wenn ich den Wert mit der Normwerttabelle vergleiche, ist er schon recht niedrig (Soll 439). In den Unterlagen der Fachklinik finden sich Sätze wie “Zeichen einer eher chronischen Überblähung“ (Röntgen), “der bereits bekannte Knick in der Fluss-Volumenkurve bei MEF 75....“ Liest sich für mich, als hätte er eine eher dauerhafte Beeinträchtigung. Unser Kinderpneumologe winkt aber immer ab, bei jeder Lufu dort heisst es, er würde nicht richtig mitmachen. Zu “zart“ in das Gerät pusten. Bei der letzten Lufu (in einer Kabine-keine reine Spirometrie) pustete unser Sohn, bis ihm schwarz vor Augen wurde. Er wurde dann von der Arzthelferin mit einem Glas Wasser und Traubenzucker wieder hergestellt. Auch hier hieß es dann wieder vom Kipneu “zu zart gepustet“. Unser Sohn ist dadurch sehr gefrustet und will gar nicht mehr den Peakflow benutzen, da der Wert ja nie besser wird. Frage: Kann es wirklich sein, dass er auch nach drei Jahren inkl. Asthmaschulung und Reha den “Dreh“ noch nicht raushat? Seine Schwester (9) pustet im Vorbeigehen 300, so schwer kann das doch nicht sein? Kann man meinem Sohn nicht ehrlich sagen, dass das jetzt eben der Status Quo ist, er aber gute Chancen hat, dass sich das ganze noch mit guter Therapie, viel Bewegung etc wieder in Ordnung bringen lässt? Ich als Mutter versuche, ihm das so zu vermitteln, bin dann nach solchen Aussagen aber selbst immer wieder verunsichert. Was denken Sie? Kann ein Kind IMMER falsch pusten und das Ergebnis so stark verfälschen? Danke! Herzliche Grüße A.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., ein 12-Jähriger, der noch dazu jahrelange Erfahrung und Schulung hinter sich hat, kann ohne Probleme die Untersuchung im Body-Plethysmographen korrekt mitmachen und auch das Peakflowmeter korrekt bedienen. Also muss unbedingt geklärt werden, was hinter der schlechten Ergebnisse Ihres Sohnes steckt und wie die Behandlung verbessert werden kann. Vielleicht mal in der Spezialambulanz einer Universitätskinderklinik in Ihrer Nähe? Alles Gute!


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