Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Nochmal zum Thema "dick durch Stillen"

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Frage: Nochmal zum Thema "dick durch Stillen"

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Sie schreiben, Sie hätten in letzter Zeit viele gestillte Kinder in ihrer Praxis erlebt, die "explosionsartig" zugenommen hätten, und befürchten deshalb, dass dieses Übergewicht den Kindern bleibt, sprich, sich das Gewicht nicht von allein wieder normalisiert. Mich würde noch interessieren, ob es zu diesem Thema auch (schon) Studien gibt, die evtl. belegen, dass Stillen doch dick machen kann, oder ob es sich nur um Ihre persönliche Erfahrung handelt? Bleiben die dicken Stillkinder ihrer Erfahrung nach auch später dick? Und wenn, lässt sich nachvollziehen, ob es nicht vielleicht doch an anderen Fehlern in der Ernährung liegt, und vielleicht doch nicht am Stillen?? Zufällig war mein Sohn eines dieser gestillten Kinder, die nach der Geburt "explsionsartig" zugenommen haben: knapp 4kg bei der Geburt, mit 3 Monaten bereits über 8kg! Natürlich habe ich NICHT den ganzen Tag gestillt!! Aber, das muss ich zugeben, tagsüber immerhin ca. alle 2 Stunden, nachts z.T. auch so oft, z.T. etwas seltener. Mitlerweile ist mein Kleiner knapp 1 Jahr alt, wiegt derzeit 11,5kg bei 80cm, und unser KiA ist vollkommen zufrieden mit ihm und seiner Gesamtentwicklung und hält ihn auch keineswegs für zu dick! Da er auch sehr aktiv ist, habe ich eigentlich keine Bedenken, dass er übergewichtig wird/bleibt (?). Ich stille übrigens mitlerweile nicht mehr... Nachdem ich, wie gesagt, wirklich viele Mütter kenne, die bezüglich des Stillens verunsichert sind, weil sie immer wieder zu hören bekommen, sie dürften nicht "zu oft" stillen, und einige sogar abstillen mussten, weil ihre Milch durch das zu seltene Anlegen zurückgegangen ist, halte ich Ihre Aussage, man könne sein Kind beim Stillen nach Bedarf doch überfüttern, ehrlich gesagt für kein gutes Signal!! Ich weiß ja nicht, ob Sie auch selber Kinder haben, aber wenn, dann wissen Sie sicher, dass es garnicht immer so einfach ist (v.a. bei kleinen Babys/Neugeborenen), herauszufinden, warum ein Baby gerade unzufrieden ist oder weint! Wenn ich nun als stillende Mutter auch noch ständig Angst haben muss, meinem Kind zu oft die Brust anzubieten, weil es ja angeblich doch immer trinken wird, auch wenn es sie nicht braucht - wo soll das hinführen?? - Einerseits soll ich nicht nach einem festen Zeitplan, sondern "nach Bedarf" stillen - aber wann "Bedarf" besteht und wann nicht, soll ich als Mutter immer wissen & allein entscheiden, denn mein Kind weiß es (ihrer Auffassung nach) nicht, sondern trinkt immer, wenn man ihm die Brust vor die Nase hält, auch wenn es nicht mehr gesund ist & Übergewicht verursacht?!? Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie schwierig es dann wird, zu entscheiden, wann man stillen "darf" und wann nicht??! Ich bin jedenfalls froh, Ihre Meinung zu dem Thema nicht schon vor ein paar Monaten gekannt zu haben und meinen Sohn nach SEINEM Bedarf/Gutdünken gestillt zu haben. Ich glaube nämlich nicht, dass es ihm geschadet hat, trotz anfänglich explosionsartiger Gewichtszunahme! Und ihre Aussagen zum Thema hätten mich damals, da bin ich sicher, sehr verunsichert!!! Ich hoffe, Sie verstehen meine Einwände und nehmen mir meine Kritik, die auf keinen Fall persönlich gemeint ist, nicht übel! MfG rabarbera


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe R., man sollte doch wohl immer den Einzelfall im Auge haben und ich möchte mit Ihnen nicht weiter Grundsatzdiskussionen in dieser Art führen, in der Sie versuchen, Ihre Ansicht mit aller Macht durchzusetzen. Ideologie ist meiner Meinung nach etwas, das gerade bei einem so sensiblen Thema wie dem Stillen, der Sache an sich schadet. Akzeptieren Sie doch bitte, dass es andere Meinungen und andere Lösungswege gibt. Danke!


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Liebe Rabarbera, Ich hoffe, du machst dir jetzt keine Sorgen. Falls doch kopiere ich mal hierher, was Still-Expertin Biggi Welter zu diesem Thema antwortet, ich denke, dann bist du beruhigt. Zum Überfüttern: "Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt." und zum Trost-Stillen: Es ist auch keineswegs so, dass die Brust als Schnuller „missbraucht" wird, sondern umgekehrt: der Schnuller ist eine Brustattrappe. Schon vor langer Zeit wurde erkannt, dass Saugen beruhigend wirkt und deshalb - weil der Mensch anscheinend für Alles und Jedes ein „Ding" oder eine Maschine braucht - wurde eine Brustattrappe = Schnuller erfunden. Notwendig ist ein Schnuller nicht. Unzählige Kinder werden ohne Schnuller groß und können ihr Saugbedürfnis komplett an der Brust stillen. Für dieses Trost- und Beruhigungssaugen gibt es sogar einen wissenschaftlichen Ausdruck, das non-nutritive Saugen. Wenn Sie mehr stillende Mütter kennen lernen, werden Sie vielleicht sehr erstaunt feststellen, wie viele davon ihre Kinder ganz selbstverständlich zum Trost stillen. Für stillende Frauen ist es in den meisten Fällen ganz normal, dass das Kind an der Brust getröstet und beruhigt wird. Vor allem bei länger gestillten Kindern kommt diesem Aspekt des Stillens eine große Bedeutung zu. Stillen bedeutet auch Trost und Geborgenheit finden, Stillen ist eine Möglichkeit für ein Kind sich gemeinsam mit seiner Mutter in einer hektischen Welt für einen Moment zurückzuziehen und aufzutanken." Liebe Grüße


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Meine eigene Erfahrung: Ich habe meinen Sohn bis er 2 1/4 war nach Bedarf gestillt, davon 6 Monate voll. Er war auch ein Moppelchen mit diversen Schwimmringen. Jetzt ist er 4,5 und wiegt bei 110 cm 18,5 kg. Ich finde ihn genau richtig.


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Vielleicht nehmen Sie die höflich und intelligenten Worte dieser Userin zum Anlaß, sich weiterzubilden!? Denn meines Wissens nach haben Sie als Kinderarzt KEINE zusätzliche Ausbildung im Themenbereich Stillen! Erziehungsansichten sollten in keinem Forum als medizinische Information deklariert werden! Zu sagen, man soll sein Baby nicht bei jedem "Mucks" anlegen entspricht genauso einer Erziehungsansicht wie die Aussage, man solle sein Kind nicht aus der Wiege nehmen, weint es! MfG


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DieMichaela - mal wieder - und wieder auf Krawall gebürstet. Kümmer Dich doch mal lieber um Deine Kinder, als hier ständig dieses Forum zu stören.


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ach ich sag einfach mal nichts dazu, sondern denk mir meinen Teil! Nerv!


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