Hallo Herr Dr.Busse,
unser Sohn ist nun in der 5. Lebenswoche. In der 2. Woche wurde wg dem hohen Bilirubin-Wert eine Lichttherapie in der Kinderklinik gemacht. Auf Grund Unachtsamkeit einer Krankenschwester ist er aus einer Höhe von 1 Meter aus dem Bett gefallen. Nach 3 Nächten wurden wir ohne Befund entlassen, der Bilirubin-Wert ist auch gefallen. Der Osteopath
hat nur eine kleine Blockade entdeckt. Dies nur kurz erwähnt, weil es vielleicht eine Rolle spielt.
Unser Sohn hatte bereits in der 3.Lebenswoche Einschlafprobleme, ich habe mindestens 30min gebraucht bis er eingeschlafen ist, dafür hat er 3-4 Std am Stück über Tag geschlafen, nachts nur 1-2 Std.
Seit 1 Woche benötigen wir mind.30-45min zum Einschlafen, nachts teilweise 1,5 Std. (Ich trage ihn von Anfang an viel, weil es nicht anders geht. Er trinkt Milchersatz aus der Flasche)
Ist die Einschlafdauer normal?
Das nächste Problem ist, dass er seit 1,5 Wochen wg Bauchweh Schreiphasen von bis zu 3 Std hat, oft ab späten Nachmittag oder nachts. Er schläft dann irgendwann auf dem Arm oder in der Trage ein. Nach 20-30min leg ich ihn hin. Dann dauert es keine 5min und er wird wach und das ganze geht von vorne los oder kolidiert mit der nächsten Hungerphase und geht wieder von vorne los.
Ich weiß nicht mehr weiter, zumal es echt an die Substanz geht. Bigaia Tropfen, Sab Simplex oder Lefax helfen nicht. Tragen und Massage nur kurz, d.h. Baby schläft 10-12 Std. Ist dies nicht zu wenig? Abgesehen davon bin ich fix und fertig und kann leider nicht immer meinen Mann um Hilfe bitten.
Ich höre immer wieder "3 Monate Durchhalten".
von
Jana2015
am 11.11.2018, 20:42
Antwort auf:
Mein Baby schreit viel und schläft wenig
Liebe J.,
vieles von dem, was Sie beschreiben, ist das normale Verhalten eines so jungen Babys, und je mehr Sie das auch als normal akzeptieren und aufhören sich Sorgen zu machen, dass Ihrem Baby etwas fehlen könnte oder das Schreien mit Leiden zu tun habe, umso besser wird es Ihnen allen gehen. Abschalten und Einschlafen ohne Hilfe ist eine Fähigkeit, die man lernen dürfen muss. Und das geht am besten, wenn Sie Ihren Sohn immer dann, wenn er anfängt, müde und quenglig zu werden, im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett legen. Und sich dann nur leise redend oder singend daneben setzen, ruhig Ihre Hand darauf halten - wenn Sie ruhig sein können - und Geduld haben bis er zur Ruhe findet. Alles andere setzt ja immer wieder einen "Reiz" und schaukelt das überreizte Nervenkostüm noch mehr auf. Holen Sie sich doch bitte persönlichen Rat in einer speziellen Sprechstunde für "Schreibabys".
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 12.11.2018
Antwort auf:
Mein Baby schreit viel und schläft wenig
Du beschreibst ganz genau meine ersten drei Monate mit meiner Tochter.
Viel hat bei uns leider nicht geholfen, aber Babymassage und die Wärmelampe, haben sie beruhigt. Ein dunkles Zimmer und einen Schnuller hätten es vermutlich auch verbessert, aber dafür habe ich mir von anderen Müttern ein schlechtes Gewissen einreden lassen.
Ich habe meinen Mann auch zu selten um Hilfe gebeten, aber den Fehler solltest du nicht machen. Es ist euer beider Kind und du verdienst auch mal eine Pause.
Bei uns war es mit 11 Wochen und 3 Tagen vorbei, danach mussten wir noch einen Rhythmus finden und dann war es erstmal wie Urlaub für mich.
Wünsche dir das beste und viel Kraft.
von
Tija89
am 11.11.2018, 21:48