Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Leitungswasser für Säuglingsnahrung

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Leitungswasser für Säuglingsnahrung

Gofri

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Lieber Herr Dr. Busse, in wenigen Tagen wird unser drittes Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommen. Da ich die beiden Großen auch nur jeweils wenige Wochen stillen konnte, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass wir auch dieses Mal wieder zu Flaschennahrung greifen müssen. Da wir in einer anderen Region wohnen als bei den beiden anderen Kindern, habe ich mir die Trinkwasseranalyse des hiesigen Wasserwerks angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Grenzwerte, die für den Aufdruck „zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ notwendig sind, nicht alle eingehalten werden bzw. nicht getestet wurden. Der Urangehalt liegt bei 2,1 Mikrogramm (Grenzwert 2 Mikrogramm) und Natrium bei 30 mg (Grenzwert 20 mg). Die Parameter Radium 226 und Radium 228 wurden gar nicht geprüft und es gibt somit keine Angaben dazu. Arsen liegt bei uns bei < 0,003 (Grenzwert 0,005). Der Nitratwert ist 8,1 bei einem Grenzwert von 10. Ich habe beim Wasserwerk nachgefragt und habe eine sehr ausführliche Antwort sowie Infobroschüren per Post bekommen. Es wurde auch auf einen ÖKO-TEST Artikel verwiesen, in dem zunächst stand, dass einer der führenden Experten für Kinderheilkunde die Grenzwerte der normalen Trinkwasserverordnung für völlig ausreichend für die Zubereitung von Säuglingsnahrung hält (Uran liegt dort bei 10 Mikrogramm und Natrium bei 50). Weiter unten schreiben sie dann allerdings, dass sie Babywässer abwerten, wenn in Bezug auf die Parameter Uran und Arsen schon die Hälfte des „Babygrenzwertes“ erreicht wurde, was ja auch für unser Trinkwasser zutreffen würde. Weitere Recherchen beim Umweltbundesamt und dem Bundesamt für Risikobewertung haben ergeben, dass auch diese beiden Ämter der Meinung sind, dass ein Urangehalt von bis zu 10 Mikrogramm (also wie laut Trinkwasserverordnung) auch für die Zubereitung von Säuglingsnahrung vollkommen ungefährlich ist und alles andere Panikmache sei. Ich bin nun verwirrt von den Grenzwerten für „Babywasser“ auf der einen und den Expertenaussagen, dass die normalen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung auch für Säuglinge ausreichen, auf der anderen Seite und würde gerne noch einmal Ihre Meinung dazu hören. Ist unser Leitungswasser mit den oben beschriebenen Parametern von Geburt an für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet und völlig ungefährlich für das Baby? Wir wohnen in einem Neubau von 2017 und wenn ich mich recht erinnere, sind unsere Wasserrohre aus einem Kunststoffverbundmaterial. Ist das okay? Ich lasse das Wasser sowieso vor dem Trinken immer vorlaufen (wir trinken hier alle Leitungswasser, das wir mit einem Wassersprudler mit Glasflaschen aufsprudeln). Vielen Dank für Ihre Mühe! Liebe Grüße


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., wie die Experten sagen, ist unser Leitungswasser in Deutschland in der Regel auch für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet. In allen anderen Ausnahmefällen müssten Ihnen Ihr Wasserwerk Konservenwasser zur Verfügung stellen. Alles Gute!


BenLaraMax

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Hey :) Als erstes solltest du stillen wollen, nimm Kontakt mit der stillberaterin auf :) Ansonsten kochst du ja im ersten Lebensjahr bzw auch darüber hinaus das Wasser ab solange dein Kind dann pre bekommt. Es ist also kein problem. Ansonsten wenn du dir dennoch unsicher bist kaufe flaschenwasser wo drauf steht für säuglingsnahrung geeignet :) Lg


Gofri

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Hallo BenLaraMax, „als erstes solltest du stillen wollen“ finde ich als Aussage extrem daneben. Erstens habe ich es bei beiden Kindern versucht, mit der Unterstützung der Hebamme und auch einer Stillberaterin, und es hat trotzdem nicht richtig funktioniert. Auch beim dritten Kind werde ich es wieder versuchen. Zweitens leben wir in einer Zeit, in der es Gott sei Dank gute Alternativen zum Stillen gibt und jede Frau zudem frei entscheiden kann, ob sie stillen möchte oder nicht. Eine Frau dafür zu verurteilen, dass sie nicht stillt - aus welchen Gründen auch immer - ist in meinen Augen wirklich mehr als unangebracht. Außerdem möchte ich eben nicht das überteuerte Babywasser kaufen, wenn dieser Aufdruck tatsächlich nur werbetechnische Gründe hat und keine gesundheitlichen. Daher wollte ich hier gerne noch eine weitere Meinung einholen. Ich finde es schade, hier solche Kommentare lesen zu müssen.


Gofri

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Und noch eins: Abkochen verändert nicht den Uran-, Arsen-, ... gehalt des Wassers, es tötet „nur“ eventuell vorhandene Keime ab...


marianne2401

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In der Klinik, in der ich meine Töchter entbunden habe, wurden die Fläschchen ausschließlich mit Leitungswasser zubereitet. Ich glaube, das ist fast in allen Kliniken so. Das hat mich dann etwas überzeugt, dass es in keinster Weise schaden kann. Ich hatte ähnliche Gedanken wie du, aber diese dann vollständig abgehakt, da auch mein Kinderarzt mir zu normalem Leitungswasser geraten hat. Alles Gute für die Geburt!


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