Dawina1985
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein Sohn ist Late Talker. Nach der Diagnostik beim Pädaudiologen, als er knapp 3 war, bekam er Logopädie verschrieben. Ohren sind ok und an der Mundmotorik liegt es auch nicht. Bei der Logopädin haben wir bisher etwa 30 Einheiten absolviert, durch die Krankheiten, die er so aus der KiTa mitbringt, war es im Winterhalbjahr noch eher unregelmäßig, seit gut 3 Monaten sind wir aber durchgehend da. Insgesamt hat er sich weiterentwickelt, wir (Familie) können gut mit ihm kommunizieren, mit Fremden ist er zum einen sehr zurückhaltend (es wurde auch schon der Verdacht vom selektivem Mutismus geäußert, dann aber nicht weiter verfolgt, weil die "schlimme Phase" überwunden war) und zum anderen verstehen sie ihn auch schlecht, wenn er spricht, da er viele Konsonanten noch nicht aussprechen kann (fast alle Wort beginnen mit d oder h bei ihm / dün statt grün, Atte statt Affe...) Nun wird er vier, damit steht der Wechsel in den Kindergarten an und in zwei Jahren auch der Wechsel zur Grundschule. Das bereitet mir doch Sorgen. Er wird mit noch nicht einmal 6 Jahren eingeschult (kurz vorm Stichtag 30.09. geboren) und spricht noch lange nicht altersgemäß. Allerdings halte ich ihn für einen cleveren Jungen, der aufgeweckt, aktiv und an vielem interessiert ist. Kann er sein sprachliches Defizit wohl noch aufholen oder kann man absehen, dass das eine Baustelle bleiben wird? Bisher habe ich immer gesagt, dass ich darauf vertraue, dass er das Sprechen noch lernen wird - aber ist das wirklich so? Ich wäre Ihnen für eine Einschätzung sehr dankbar. Viele Grüße und einen schönen Tag!
Liebe D., die Aussichten, dass Ihr Sohn als reiner "late talker" die Sprachentwicklung rasch aufholt, sind sicher gut. Aus der Ferne kann ich ihn aber natürlich nicht beurteilen. Mit ihrem Kinderarzt sollten Sie besprechen, welche Hilfen es für ihn geben kann, z.B. eine spezielle Frühförderung auch im Kindergarten. Alles Gute!