Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kolon-Kontrasteinlauf indiziert?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Kolon-Kontrasteinlauf indiziert?

september99

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Guten Morgen Herr Dr. Busse, meine Tochter Leonie (bald 4) leidet seit längerem unter Obstipation, seit August wird sie mit Movicol junior behandelt. Bisher hat dies auch immer funktioniert (1/2 bis 1 Beutel/Tag). Nun hatten wir eine Phase, in denen Leonie zwar Stuhl absetzte, der aber eher schmierig war. Dies ging ca. 2 Wochen so, auch nach Steigerung des Movicols. Gestern Abend habe ich ihr dann 2 Beutel Movicol in Apfelsaft gegeben, woraufhin sie eine größere Menge Stuhl entleerte, der etwas fester war. Auch haben wir das Problem, dass Leonie den Stuhlgang in die Hose macht. Trocken ist sie. Aber für den großen Toilettengang verweigert sie einfach die Toilette. Sie merkt wenn der Stuhl kommt, sie drückt dann, versteckt sich oder schickt uns aus dem Zimmer. Nun hat uns unser Kinderarzt geraten, einen Kolon-Kontrasteinlauf machen zu lassen. Dem stehe ich sehr skeptisch gegenüber und ich weiß nicht, wie ich entscheiden soll. Haben Sie vielleicht einen Rat für uns? Mit freundlichen Grüßen J. Hildebrandt


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., die Frage ist, ob man eine Engstelle im Enddarm befürchtet oder ein Stück, in dem die Nerven fehlen, die die Peristaltik regeln. Das würde man normalerweise per Druckmessung im Enddarm herausfinden oder eine Darmspiegelung machen. Beides ist ja im Gegensatz zum Röntgen ohne Strahlenbelastung und sicher vorzuziehen. So richtig nach dramatischer Verstopfung klingt das Ganze doch aber sowieso nicht, zumal es mit Movicol lange Zeit funktionierte. Und dass Kinder in diesem Alter noch eine Windel wollen zum Stuhlgang ist normal. Im Zweifelsfall sollte sich das ein Kindergastroenterologe ansehen. Alles Gute!


Tinchen43

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Hat der Arzt gesagt, warum dies mit Kontrastmittel geschehen soll? Wurde denn schonmal per Ultraschall geguckt, ob im Darm Engstellen sind? Falls ja, könnte man doch bei einer normalen Darmspiegelung durch eine Biopsie feststellen, ob es im Darm vielleicht Stellen gibt, in denen die entsprechenden Nervenzellen fehlen. Aber das alles wird meines Wissens ohne Kontrastmittel gemacht. Veiel Grüße Tina


september99

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Hallo Tina, der Arzt meinte nur, dass er zu einer KE raten würde, da wir ja jetzt schon seit August behandeln. Sonst nichts. Es wurde bisher noch gar nichts weiter untersucht, keine BE, kein US, Null. Ich werde mir jetzt eine Zweitmeingung einholen, ich arbeite selbst in einer Kinderklinik und werde Leonie bei unseren Kindergastroenterologen vorstellen, die mir vorab sagten, dass sie erstmal von einer KE absehen, sondern erst zu einer Anamneseerhebung, BE, US und evtl. Manometrie zurückgreifen. Lieben Dank für Deine Antwort Judith


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