Curly75
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, vielen Dank, dass ich mich mit dieser Frage an Sie wenden kann: Mein Sohn, er ist am 10. Juni 3 Jahre alt geworden, ist grundsätzlich ein sehr aufgeweckter und intelligenter Junge. Er hat z.B. mit 2 Jahren schon toll gesprochen, gleich die richtige Grammatik verwendet, kennt seit diesem Alter alle Farben und zählt locker bis 15. Mir ist auch aufgefallen, dass er sehr gut vernetzt denken kann und ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen hat. Nun ist es allerdings so, dass er immer noch "ich" und "du" verwechselt. Wir haben nie in der 3. Person mit ihm gesprochen (also z.B. nie gesagt "Mami zieht dir die Schuhe" an), sondern eben mit "ich" wenn ich von mir gesprochen habe und ihn mit "du" angesprochen (z. B. "möchtest du was trinken"). Wenn er dann was trinken wollte hat er dann aber auch "möchtest du was trinken" gesagt und dabei aber sich selbst gemeint. Das "ich" kommt irgendwie nicht um die Ecke. Und nun fällt mir seit ein paar Tagen auf, dass er von sich nicht mehr als "du" sondern als "er" spricht. Er sagt also "er möchte was trinken" etc. Das macht mir nun doch etwas Sorge. Hat das nun "nur" mit der Sprachentwicklung oder mit einer Störung seiner Persönlichkeitsentwicklung zu tun? Gibt es Abhilfe? Und wie sollte ich reagieren, wenn er das Personalpronomen wieder nicht richtig verwendet? Über Ihre Einschätzung und einen Rat, was wir tun können, danke ich Ihnen vielmals im Voraus. Beste Grüße Heidi Laurito
Liebe C., das kommt im Rahmen der normalen Sprachentwicklung nicht selten vor, und entscheidend ist, dass Ihr Sohn ja wohl insgesamt eher gut entwickelt ist und gut spricht. Im Zweifelsfall kann man das aber nur vor Ort beurteilen, wenn man ihn sprechen hört. Was meinte denn Ihr Kinderarzt bei der U7a mit 3 Jahren? Alles Gute!
Curly75
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Nun, in der Krippe (Mann Mann und ich sind beide ganztags berufstätig) kam seitens der Erzieherinnen schon die Vermutung "Autist" bzw. "Autistische Züge" auf (da er z.B. auch lieber alleine spielt als mit anderen Kindern bzw. sich lieber den Erwachsenen zuwendet und mit ihnen spielt), von daher habe ich das Thema von dieser Warte aus mit unserer Kinderärztin, die gleichzeitig auch Kinderpsychologin ist, bei der U7a besprochen. Sie meinte, dass mein Sohn "halt eine besondere Persönlichkeit" habe und man daran ja auch nichts ändern könne. Diese Rückmeldung ist mir ein wenig zu flach und etwas wenig hilfreich. Sie meinte gleichzeitig aber auch, dass sie einen Jungen wahrnehme (weil die ja eigentlich in der Entwicklung wohl etwas langsamer als Mädchen sein sollen), der sehr aufgeweckt für sein Alter sei. Er kommt z.B. auch ins Arztzimmer und bemerkt "Oh, da sind 2 rote Stühle." (was gestimmt hat). Oder: "Die Frau Doktor hat aber schöne weiße Schuhe an." Besonders überrascht hat er mich heute Morgen, als er die neue Kita von außen betrachtete, auf ein Fenster deutete und meinte "da drin machen wir immer den Morgenkreis". Seit einer Woche hat er nun von der Krippe in den Kindergarten gewechselt und die Eingewöhnung läuft - bisher - total unproblematisch und ich habe vernommen, dass Autisten wohl eher ein Problem damit haben, wenn sich ihre Umgebung ändert. Meine Frage wäre halt auch, ob wir ihn korrigieren oder einfach mal alles seinem Lauf lassen soll. Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit!! Beste Grüße Heidi L.
