Mitglied inaktiv
Ich habe das Buch "der kleine Tyrann" von Jirina Prekop gelesen, jetzt mache ich mir sehr viele Gedanken, da man ja anscheinend als Mutter so ziemlich vieles falsch machen kann und ein "herrsüchtiges" Kind aufzieht. Kennen Sie das Buch und können Sie mir ihre Meinung dazu sagen? Bei uns ist es nämlich so, dass unser 11 Monate alte Sohn seit einigen Wochen sehr stark auf mich fixiert ist und noch mehr als früher fremdet. Leider aber hat er auch einen sehr grossen Dickschädel und versucht in allen Bereichen (Schlafen, Essen, Umziehen, Spielen) seinen Willen durchzusetzen. Ich weiss leider, dass ich nicht immer ganz konsequent bin und damit das Verhalten wohl nicht unbedingt positiv beeinflusse. Es fällt mir einfach enorm schwer, ihm wirklich bewusst und sicher "nein" zu sagen und gewisse Grenzen zu ziehen.Er tobt dann so enorm und über sehr lange Zeit, dass ich ihn doch wieder hochnehme. Habe ihn aber bis dahin niemals schreien lassen, erst jetzt bezüglich Schlafen etwas angefangen, ihn konsequent im Bett zu lassen, auch wenn er trotzt. Doch es fällt mir unheimlich schwer... Können Sie mir erklären, wieso er jetzt plötzlich so an mir klebt wie eine Klette? Ich gebe ihm sehr viel Zuwendung, schmuse gern mit ihm, doch es wird immer stärker. Ist er immer noch in Symbiose mit mir oder beginnt er sich bereits zu lösen? Nach dem Lesen dieses Buches mache ich mir jetzt noch mehr ein Gewissen,dass ich mich ja nicht wundern muss, wenn ich ein agressives tyrannisches Kind erziehe, nur weil ich ihm vielleicht etwas zu wenig klar Grenzen ziehe. Es steht nämlich: das Kind erhält so keine Geborgenheit und sucht sich eine Ersatzbefriedigung, nämlich seine Macht gegenüber der Umwelt, dies verschaffe ihm die einzige verlässliche Sicherheit. Was halten Sie davon? Ich entschuldige meinen langen Text und bedanke mich für Ihre Antwort!
Liebe Sharon, irgendwann habe ich das Buch mal gelesen und erinnere mich, dass viel prinzipiell richtiges drin steht. Dass ihr Sohn jetzt sein eigenes Ich entdeckt und sich von der engen Symbiose mit ihnen löst, ist normal und dazu gehören auch die bekannten "Frustrationssanfälle". Je gelassener und konsequenter Sie reagieren, desto mehr Sicherheit vermitteln Sie ihrem Kind und umso rascher wird es seine neue Rolle finden. Alles Gute!