Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kinderimpfung ja oder nein?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Kinderimpfung ja oder nein?

ceppi

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Guten Tag Herr Busse, Vor einigen Tagen hatten wir im Freundeskreis eine Diskussion bzgl Kinderimpfungen. Daraufhin wurde mir heute ein Beitrag zu dem Thema geschickt, der gegen Impfungen spricht. Ich habe meine Kinder nach Stiko impfen lassen, wir fühlen uns auch nach wie vor wohl damit, jedoch frage mich, wie viel Beachtung man diesem Beitrag schenken sollte. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ich auf so etwas antworten könnte.   Es ging um folgende Worte: "Viele Eltern fragen mich nach meiner Meinung zu Impfungen für Säuglinge Kinder und Jugendliche. Ganz offen kann ich meine Meinung dazu (noch) nicht darlegen. Der Grund: Es gibt zwei heilige Kühe der Pharmaindustrie, welche die Medizin und deren Aufsichtsorgane sehr gekonnt vor ihren Karren gespannt hat. Das sind die Impfungen und die Chemotherapie. Offene Kritik kann hier schnell zum Entzug der Approbation führen. Darum kann ich hier nur Gedankenimpulse geben. Grundsätzlich würde ich Kinder so wenig und so spät wie möglich impfen. Denn je früher und je mehr Impfungen auf einmal durchgeführt werden, umso mehr treten Impfschäden auf. Das ist Fakt. In der Natur muss sich das Immunsystem eines Kindes selten bis nie mit 6-8 Krankheiten gleichzeitig auseinandersetzen. Die Impfung macht das aber. Leider sind Einzelimpfungen gar nicht mehr vorgesehen. Bei den Impfschäden existiert eine enorme Dunkelziffer. Denn ein Zusammenhang mit der Impfung wird viel zu oft heruntergespielt. Und wenn sich ein Arzt wirklich einmal aufrafft, einen Schaden zu melden, muss er dazu mindestens eine halbe unbezahlte Stunde opfern. Die Erfolgsgeschichte der Impfung wird oft verwechselt mit einer insgesamt besseren Hygiene, die allein schon zum Rückgang vieler Infektionskrankheiten geführt hat. Sich in der freien Wildbahn heute noch eine Polioinfektion zuzuziehen ist extrem unwahrscheinlich. Würden die Impfschäden gewissenhaft erfasst, könnte die Risikobewertung ganz anders ausfallen. Wird der empfohlene Impfkalender wirklich 1:1 umgesetzt, dann hat ein 15-jähriger Jugendlicher ca. 50 Spritzen erhalten. Warum hat die Natur eigentlich ein Immunsystem entwickelt? En vogue sind aktuell die HPV-Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs. Zunächst solten nur junge Mädchen geimpft werden. Nun sollen auch die Jungs daran glauben. Die HP-Viren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Junge Menschen leben oft nach Motto: Warum auf den Richtigen warten, wenn ich mit den Falschen so viel Spaß haben kann. Hier würde ich den jungen Menschen zum Gebrauch von Kondomen raten, bis sie einen festen Partner gefunden haben"   Vielleicht können Sie mir etwas zu dem Thema sagen, falls nicht ist das auch okay. Danke.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., solche Artikel sind eine perfide Verdrehung der wissenschaftlichen Realität. Und die Autoren solcher im Gewand wissenschaftlicher Solidität sich versteckender Aufsätze profitieren oft auch noch finanziell von dem Unsinn, den Sie da verbreiten, indem sie "Kunden" gewinnen, die dann mit allerlei esoterischen Methoden "gesund" gemacht werden - natürlich ohne die böse Schulmedizin. Fakt ist: es gibt keine einzige medizinische Errungenschaft der letzten 100 Jahre, die so vielen Kindern das Leben gerettet hat, wie die Impfungen. Kein Mensch erinnert sich heute noch an die Schrecken der Kinderlähmung z.B., die aber immer noch in Ländern, wo sich die Menschen entweder die Impfung nicht leisten können, oder wo Regierungen oder Religionen sie als vermeintlich "des Teufels" verbieten, grassiert und Kinder zu Krüppeln werden lässt. Besonders tragisch in neuerer Zeit finde ich die geringe Inanspruchnahme der HPV-Impfung. Wir müssten eigentlich alle jubeln, dass der Wissenschaftler Herr zur Hausen - der dafür den Nobelpreis bekommen hat - zum ersten Mal die Möglichkeit eröffnet hat, mit einer simplen Impfung Krebs zu verhindern. Gebärmutterhalskrebs betrifft pro Jahr alleine in Deutschland 20.000 Frauen, die hässliche Behandlungen über sich ergehen lassen müssen, keine Kinder mehr bekommen können oder daran sterben. Und dann sitzen Eltern vor mir und sagen: "meine Tochter braucht diese Impfung nicht.....". Ich finde es unfassbar, wie man seiner Tochter (und natürlich auch seinem Sohn, denn die Jungen kann es auch mit Krebs durch HPV treffen) so ein Risiko aufbürden kann, das man mit einer gut verträglichen Impfung verhindern kann. Meine Antwort ist dann immer: entweder HPV-Impfung oder Sie schicken Ihre Tochter gleich ins Kloster......... Die Liste der möglichen Folgen von Krankheiten, gegen die man seit langem impfen kann, kann man endlos fortsetzen: auch das Hepatitis B Virus verursacht unter anderem Leberkrebs, an Masern stirbt etwa jedes 1000. Kind,...... Es macht mich wirklich wütend, wenn ich dann solche Pamphlete lesen muss. Und ich kann Ihnen nur gratulieren, dass Sie Ihre Kinder haben nach den wissenschaftlich begründeten Empfehlungen der STIKO haben impfen lassen. Alles Gute!


Mamamaike

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Hallo, ich bin kein Arzt, aber eindeutig für Impfen. Das gilt für unser Kind wie für mich (mein Mann auch). Lass Dich nicht verunsichern - sowohl die Wissenschaft als auch die Realität belegen ganz eindeutig, dass Impfen schwere Schäden vermeidet und Leben rettet. Ja, es gibt Impfschäden im Sinne einer dauerhaften Schädigung, aber das kommt extrem selten vor bei den gut erprobten Impfungen für Kinder. Die wissenschaftliche Beweislage bei Impfgegnern ist hingegen wirklich dünn und beruht viel auf Hörensagen und "Ich kenne jemanden, der jemanden kennt". Für mich sind alle Eltern verantwortungsvoll, die ihr Kind bestmöglich schützen. Wer sich nicht impfen lassen will, kann das gerne entscheiden, wenn er volljährig und für sich selbst verantwortlich ist. Ein Kind nicht zu impfen ist in meinen Augen verantwortungslos. Wir als Gesellschaft profitieren davon, dass schon so lange geimpft wird. Aber dadurch sehen wir auch manche Krankheiten und ihre schlimmen Folgen nicht mehr. Alle, die ich kenne, die im Gesundheitsdienst arbeiten oder gearbeitet haben und solche Fälle (die es immer noch gibt) einmal gesehen haben, sind ohne wenn und aber pro Impfen. Was Ärzte wie der von Dir zitierte antreibt, vermag ich nicht zu beurteilen. Viele Grüße 


Pixie7

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Dein zitierter Artikel erfüllt einige Merkmale einer Verschwörungstheorie, wie z. B. die Nennung von angeblichen "Strippenziehern", die im Hintergrund agieren, oder auch die Behauptung, man wolle mal zum Nachdenken anregen.  Mit wissenschaftlichen Argumenten oder Quellen, die die Aussagen widerlegen, kann ich nicht dienen. Jedoch schenke ich der Berichterstattung während der Corona-Jahre Glauben: auf den Intensivstationen lagen mit der Zeit doch offenbar hauptsächlich ungeimpfte Menschen. Ist das nicht ein guter Beweis, dass Impfen helfen kann? Ich habe auch schon Berichte gelesen, dass die Erfassung von möglichen Impfschäden sehr verbesserungsbedürftig sei. Die Sinnhaftigkeit des Impfens stellt das in meinen Augen aber sicher nicht grundsätzlich in Frage.   


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