Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kindergrippe oder Oma

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Frage: Kindergrippe oder Oma

Snicky

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich bin momentan schwanger mit unserem ersten Kind. Mein Mann und ich werden für insgesamt 2 Jahre nachdem das Kind auf die Welt gekommen ist abwechselnd zuhause bleiben. Sobald das Kind 2 Jahre wird ist es allerdings geplant, dass wir beide wieder arbeiten gehen. Jetzt stellt sich für uns die Frage wo unser Kind am Besten bis zu Beginn des Kindergartens mit 3 aufgehoben sein wird. Einerseits könnten wir es in die Kinderkrippe geben, andererseits würde die Mutter meines Mannes zur Verfügung stehen (Mein Mann präferiert ganz klar diese Lösung). Das Problem für mich hierbei ist, dass die Oma in der Wohnung raucht, zwar nur in der Küche und niemals in einem anderem Zimmer, aber dennoch zieht der Rauch ja durch. Was meinen Sie: Müsste mit der Oma die Vereinbarung getroffen werden, dass sie sobald das Kind täglich bei ihr ist nur noch auf dem Balkon raucht (mit geschlossener Tür)? Wenn dieser Kompromiss nicht zu erzielen ist, ist dann der Kindergrippe der Vorzug zu geben? Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., das hängt natürlich von den individuellen Umständen ab. Mit 2 Jahren halte ich aber die Förderung und Erziehung vor allem auch durch Gleichaltrige in der KITA für bedeutsamer als die individuelle Betreuung und vielleicht zu große Verwöhnung durch eine Oma. Eine gute Alternative kann eine Tagesmutter sein, die ja auch mehrere Kinder betreut. Und Rauchen spricht ganz klar gegen die Betreuung durch die Oma. Alles GUte!


Alice_15

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Abgesehen vom Rauchen gibt es ja noch andere Aspekte, die es vor solch einer Entscheidung zu beachten gibt. Wir haben uns auch die Frage gestellt, ob eine Oma / beide unser Kind betreuen soll/sollen und haben uns dagegen entschieden. Dies sind unsere Argumente gewesen: - Abhängigkeit von einer Person. Bei der Betreuung durch eine einzige Person ist man auf diese angewiesen. Wird die Oma krank, hat man keine Betreuung, was uns zu riskant wäre. Dies erzeugt aber auch Druck bei der Oma, die ja vielleicht mal einen Ruhetag bräuchte, sich aber zwingen würde - Anstrengung: auch wenn die Oma evtl noch jung und recht fit ist, ist die Betreuung eines Kleinkindes über mehrere Stunden durchaus anstrengend. Diese Anstrengung könnte die Oma unterschätzen, weil sie die schöne Zeit mit dem Enkelchen im Blick hat. Gelegentlich ein paar Stunden Babysitten, ist was anderes als eine tägliche Betreuung - Erziehung: Eltern und Großeltern haben nicht selten unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung, was völlig normal ist. Normalerweise wird es geduldet, wenn Oma / Opa das Kind mal ein bisschen verwöhnen. Wird die Betreuung durch die Großeltern organisiert, müssen diese das Kind auch im Sinne der Eltern erziehen. Diskrepanzen zwischen den einzelnen Erziehungsstilen können zu unangenehmen Konflikten führen. Ihr müsst euch vorher im Klaren sein, ob ihr mit der Oma auf einer Linie seid und ob diese für eventuelle Kritik offen ist - Kontakt zu Gleichaltrigen: auch die beste Oma kann das wertvolle Spiel mit Gleichaltrigen, bei dem nicht nur soziale, sondern auch sprachliche Kompetenzen gefördert werden, ersetzen. Auch kann eine Krippe ein bereiteres Förderangebot liefern (wenn sie denn eins hat) Es gibt sicherlich auch einige Vorteile. Ihr müsst euch vor einer solchen Entscheidung allerdings auch einiger Dinge bewusst sein und diese im Vorfeld mit der Oma klären. Und natürlich ist das Rauchen in der Wohnung und mE auch vor dem Kind (auch draußen) inakzeptabel.


Mitglied inaktiv

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Huhu! Ganz klar Krippe und die Oma kann ja trotzdem mehrmals die Woche Zeit mit dem Kind verbringen, z.B. abholen und auf dem Weg zu euch ksch Hause zum Spielplatz oder auch mal statt zur Krippe mit dem Kind in den Zoo. Oder wenn das Kind etwas kränklich ist und nicht zur Krippe möchte, kann die Oma einspringen. Möglichkeiten dazwischen gibt es ja genug, muss ja nicht „entweder-oder“ sein... Ich würde aber drauf bestehen, dass die Oma in Gegenwart des Kindes nicht raucht, auch nicht auf dem Balkon, wenn sie ja eigentlich das Kind beaufsichtigen sollte...


Snicky

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Vielen Dank für eure Antworten. An manche Punkte haben wir wirklich noch gar nicht gedacht. Das erleichtert uns die Entscheidungsfindung nun sehr! Ps: Sorry wegen des Tippfehlers, es war natürlich die ganze Zeit die Rede von der Kinderkrippe und nicht Kindergrippe ;)


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