Fiffy
Hallo Herr Dr. Busse, in der Spielgruppe meines Sohnes haben wir heute über einen Artikel der Ausgabe von "Baby und Familie" diskutiert. Hierin heisst es u. a., dass in Plastikspielzeug, farbigen Holzspielzeug und auch sonstigem Spielzeug Schwermetalle enthalten sein können, die bei Kindern Krebs auslösen, das Nervensystem und das Gehirn schädigen können. Nun bin ich und auch andere Mütter aus unserer Spielgruppe, die diesen Newsletter abonnieren, etwas verunsichert. Natürlich achtet man bei den Spielsachen auf namhafte Hersteller und auch Gütesiegel. Aber man bekommt auch Sachen geschenkt, bei denen man es nicht weiß, kauft mal auf Kinderflohmärkten, kauft auch mal Plastikgeschirr bei IKEA, Spielsachen bei Tchibo.... Auch im täglichen Leben lässt man die Kinder an allem teilhaben, damit sie ihre Sinne entwickeln, so sind wir ja immer von Plastik & Co umgeben. Beim Einkaufen dürfen sie Joghurtbecher halten und nehmen diese in den Mund, PET Flaschen etc. Auch haben Geschwisterkinder Kontakt mit McDonalds Plastikfiguren etc. Lange Rede kurzer Sinn, unsere Kinder kommen auch mit nicht so hochwertigen Spielsachen in Berührung, und auch bei namhaften Herstellern weiss man nicht, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Man kann die Kleinen ja auch nicht in Watte packen und vor dem Alltag ausschliessen. Dass heute (fast) alles als krebserregend deklariert wird, ist ja inzwischen bekannt, aber dass es für das Nervensystem und Gehirn schädlich sein soll, ist schon erschreckend. Nun möchte ich Sie gerne stellvertretend für die besorgten Mütter der Spielgruppe als Fachmann fragen, ob der Artikel nicht eher eine Angstmache ist. Ich denke da an ärmere Länder, bei denen es nicht so strenge Vorschriften gibt oder an die Generationen vor uns, die noch mit ganz anderen Inhaltsstoffen in Berührung kamen. Denken Sie, dass unsere Kinder bei den beschriebenen Dingen, mit denen sie agieren irgendwelche Gefahren ausgehen? Vielen Dank vorab.
Liebe F., manchmal frage ich mich wirklich, wie die Kinder früher überhaupt überlebt haben.......... Selbstverständlich wird man sich immer bemühen, bekannte Risiken von seinen Kindern fern zu halten, doch solche Artikel schüren mehr Panik als sie realistisch etwas nützen - außer vielleicht den Verkaufszahlen solcher Publiktationen. Je empfindlicher die Nachweismethoden werden, umso mehr Inhaltsstoffe wird man überall finden, doch der Nachweis eines Stoffes bedeutet noch lange nicht, dass er in dieser Konzentration auch wirklich schädlich ist. Lebensmittelverpackungen sind von Haus aus kein Problem, auch wenn sie abgelutscht werden. Bei Spielzeug etc. ist es natürlich sinnvoll, nicht im Überfluss billigen Ramsch zu kaufen sondern auf bewährte Hersteller und deren Aussagen zu setzen, dass ihre Produkte frei von Schadstoffen sind. Wofür es ja auch bewährte Gütesiegel gibt. Insgesamt sehe ich derzeit die Kinder viel mehr von Ängsten ihrer Eltern bedroht in ihrer Entwicklung als von irgendwelchen "Schadstoffen". Alles GUte!