Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kind klammert und ist nur noch unruhig

Frage: Kind klammert und ist nur noch unruhig

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Ich bin allein erziehend und sorge für meinen Sohn allein. Ich erhalte ALG 2 und arbeite parallel dazu als Freiberuflerin (Übersetzerin und Dozentin). Das ist besser mit meinem Junior zu vereinbaren als eine Festanstellung - so dachte ich zumindest. Seit einiger Zeit ist alles aus dem Gleichgewicht. Mein Sohn ist nur aggressiv, im Kindergarten gibt es ständig Probleme und natürlich wird das nur auf meinen Zustand als Alleinerziehende geschoben. Er sagt mir aber auch immer wieder, er wolle nicht den ganzen Tag im Kindergarten bleiben und ich solle ihn schon vor dem Schlafen abholen. Das kann ich aber nicht immer! Diesen Hyperaktivismus und diese Unruhe hat mein Sohn schon, seit er eineinhalb Jahre alt ist. Bisher dachte ich, es hinge mit der Trennung von meinem Mann zusammen, aber inzwischen haben wir uns wieder versöhnt und leben aber nach wie vor in getrennten Wohnungen. Mein Mann kommt aber immer am Wochenende und wir verbringen schöne Familienwochenenden. Dennoch mache ich mir solche Sorgen - dem Kleinen geht es nicht gut, ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann. Er will mir irgend etwas sagen und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte herausfinden, was ihm fehlt und ihm helfen. Alles ist hier aus dem Gleichgewicht. Ich bin die letzten Wochen von Pontius zu Pilatus (3 verschiedenen Ärzten) gerannt, um eine Erklärung dafür zu finden, warum mein Sohn sich in gewisser Weise im Kindergarten und auch sonst verhält. Erst hieß es ADS, gestern war ich bei einem Heilpädagogen und Kinderarzt, er tippt auf Hochbegabung mit ADHS, hat motorische Rückstände angeblich bemerkt und ich war genervt, denn mein Sohn ist ein Pfiffikus und total schlau. Dem soll jetzt mit irgendwelchen Kügelchen entgegen gewirkt werden und nur weil er manchmal die Schuhe verwechselt, hat er doch keine motorische Dysfunktion. Außerdem frage ich mich: Ja, Was denn nu? Der eine erzählt dies, der andere das. Das Schlimme ist aber: der Kleine wird im Kindergarten nur noch gemieden, zum Sündenbock für alles abgestempelt, auch wenn er mal nichts gemacht hat. Dazu kommt, dass er gar nicht mehr in die KiTa will, ich meine Berufstätigkeit, die ich lange auf Eis gelegt habe, ausweiten möchte, so dass ich jetzt statt 3 Kursen 7 Kurse pro Woche hätte, die ich so legen kann, dass ich einen ganzen Montag und einen ganzen Mittwoch komplett weg bin (wie bisher auch) und er abends noch vom Babysitter betreut wird. An den anderen Tagen (Do und Freitag) ist er wesentlich kürzer im Kindergarten. Aber selbst die 2 Tage, an denen er fremd betreut wird - sind ein Riesen-Problem. Er will aber keinen Babysitter, sondern nur mich und ich bin nur noch erschöpft und brauche aber meine Einkünfte, wir kommen doch so kaum über die Runden. Wenn also der Babysitter kommt und ich montags meine VHS-Kurse als Dozentin gebe, führt sich mein Sohn absolut unmöglich auf. Seit November habe ich nun schon den 5. Babysitter in Folge. Die anderen haben 2 x auf ihn aufgepaßt und waren danach fix und fertig und sind nicht mehr gekommen und waren nicht willens, sich um ihn zu kümmern. Er hängt sich wie ein Affe an alles, schmeißt alles herum und testet alle Babysitter aus. Er will rund um die Uhr nur Aufmerksamkeit und das geht einfach nicht mehr, ich schaffe das kräfte mäßig auch nicht mehr. Dauernd bekomme ich auch im Kurs Anrufe vom Babysitter, unser Sohn würde Sachen durch die Gegend werfen und sie attackieren und beschimpfen. Es ist schrecklich! Wenn das so weitergeht, kann ich mich gleich bei den Langzeitarbeitslosen melden und brauche gar nicht mehr arbeiten gehen. Ich bin hin und her gerissen. Ich brauche auch das Geld, wg. dem ich die Kurse gebe, es ist verdammt knapp finanziell alles und ich habe ständig diesen Druck im Nacken. Dann ist da diese Hilflosigkeit, die ich empfinde, weil ich spüre, mit dem Kind stimmt was nicht, aber keiner kann mir sagen, was. Hat er nun ADS oder nicht? Ist er hochbegabt oder nicht? Ja, und was mache ich nun? Wie soll ich den kleinen Kerl denn richtig fördern, wenn mir keiner sagen kann, in welche Richtung?! Er braucht Hilfe, das ist offensichtlich, aber ich sehe nicht mehr klar, wo ich den Hebel ansetzen sollte. Dazu kommt meine Erschöpfung. Ich war so lange krank, schleppe mich durch den Tag. Durch meinen Job kann ich schon mal von montags bis mittwochs nichts mit meinem Sohn unternehmen. Mo und Mi ist er beim Babysitter, abends spielen wir noch. Donnerstags hat er Bälletraining. Dienstags kann ich ihn erst um 16.30 Uhr in der KiTa holen, da habe ich auch einen Kurs. Diese Woche hatten wir mal wieder seit einer halben Ewigkeit hier bei uns eine Freundin mit Kind zu Besuch. Ansonsten schaffe ich es nicht, die Woche über meinen Sohn zu irgendwelchen Kursen zu fahren, mir fehlt auch das Geld. Inzwischen arbeiten fast alle meine Freundinnen mit Kind wie ich auch und es ist schwer, einen Termin zu finden, für ein nettes Beisammensein. Manche machen sich auch rar, da mein Sohn sich so wild aufführt. Er will mit viel Größeren spielen, da ihm bei anderen 4jährigen das Spielen langweilig wird und die ihm sprachlich und vom IQ weit unterlegen sind. Folge: er ist isoliert, klammert noch mehr. Er will nachts nicht mehr schlafen, mich nicht mehr weggehen lassen, will immer nur bei mir sein. Ich umarme ihn viel, gebe ihm Sicherheit, aber scheinbar reicht es nie. Ich bin auch schon ganz erschöpft. Er tut mir so leid, gestern kam ich in die KiTa um ihn abzuholen und er wurde schon wieder an einen Einzeltisch gesetzt. Es scheint, die Erzieher dort haben ihn schon aufgegeben - wann immer etwas vorfällt, es heißt: ER war es, obwohl mein Sohn mir sagte, er sei es nicht gewesen. Ich kann nachts nicht mehr abspannen, mache mir nur noch Sorgen. Könnt Ihr mir helfen, dass ich etwas klarer sehe? Ich bin mit meinem Latein am Ende. Am besten bleibe ich Hausfrau und Alg2 Empfänger bis er 18 wird und auszieht. Diese ganzen Schwierigkeiten schröpfen mich total.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe T., ihre Verzweiflung kann ich gut verstehen, Sie sollten sich aber auf keinen Fall irgendwelche unsinnigen Schuldgefühle wegen des Alleinerziehens einreden lassen. Ihr Sohn und damit Sie natürlich auch brauchen kompetente Hilfe und ich kann Sie nur ermuntern, weiter zu versuchen, dass Sie die finden. Ideal wäre z.B. die Untersuchung und Beratung in einem Sozialpädiatrischen Zentrum oder bei einem Kinder- und Jugendpsychiater, der die Frage was dahinter steckt, klären kann. Alles Gute!


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hallo,ich kann das leid mit dir teilen.ich bin zwar nicht getrennt aber unser sohn hat im moment die eat gleiche phase wie es bei dir der fall ist..ich habe es auch schon mit sämtlichen mitteln versucht aber nichts hat bis jetzt angeschlagen...ich bin nervlich auch fast am boden...es heisst nur noch scheisse,blödmann und dinge werden gegen die türe geworfen,wenn es zum schlafen ins bett gehen soll...das fängt morgens schon an,weil unser nicht mehr in den kika will und heult nur wenn ich weg bin...ich arbeite auch auf 400 euro basis aber habe schon zweimal die arbeit absagen müssen,weil er bei meinen eltern nur rumgezickt hat...im kika spielt er nicht mit anderen kindern sondern sitzt meist alleine am tisch und lässt auch keinen an sich ran...ich habe schon etliche rituale ausprobiert aber bin mit keinem so richtig weittergekommen...mein latein ist auch bald am ende...ich bin auf und weiss nicht wie es weitergehen soll...ein arzt sagt ich solle ihm baldrian geben dann würde es sich legen,der andere sagt hol zappelin und andere wiederum sagen ich müsste mehr mit ihm unternehmen...aber bitte wem soll ich jetzt glauben schenken...ich habe mich jetzt an einen kinderpsychologen gewendet und hoffe da ein bisschen hilfe zu bekommen...obwohl ich da noch nicht so ganz überzeugt von bin...ihm fehlt an nichts und es hat vorher alles super geklappt,bis auf einmal...da schlief er nciht rechtzeitig,hatte keine lust mehr auf kika und jetzt kommt noch sein agressives verhalten uns gegegnüber dazu...soll das nur eine phase sein????er geht auch nirgendwo ohne mich hin und wenn er den tag mit seinem vater verbringen soll,damit er sich von mir ablösen kann ist es fast ein weltuntergang...es ähnelt sich vieles bei dir und mir...und ich hoffe das endlich wieder bessere tage kommen...ich wünsch dir viel kraft,denn die werden wir wohl brauchen...


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Hallo Ihr zwei. Ich würde Euch eine Erziehungsberatungsstelle raten. Nicht wegen der Erziehung, daran fehlt es bestimmt nicht, sondern weil die oft sehr gute Ideen haben. Und vor allem sich in vielen Bereichen auskennen. Machts gut.


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