Damalalima
Hallo Herr Busse, ich habe eine Frage zum Essverhalten unseres 3 jährigen Pflegekindes. Bei ihr liegen einige Störungen vor, was höchstwahrscheinlich in der Zeit bei ihrer leiblichen Mutter entstanden sind. Wir glauben, dass sie dort kaum regelmäßige Mahlzeiten und allgemein zu wenig Essen bekommen hat. Sie war und ist sowohl gewichtmäßig als auch größenmäßig nicht auf dem Stand einer 3 jährigen. Sie isst nahezu alles und hat auch kein Völlegefühl. Auch hat sie bis vor einigen Wochen sehr schnell gegessen und "gestopft". Wir haben sie natürlich versucht zu regulieren, was oft in Tränen endete (sie reagiert allgemein sehr oft so auf sämtliche Regulierungen). Nun ist es aber so, dass sie bei der Essgeschwindigkeit ins Gegenteil umgeschlagen hat. Sie braucht inzwischen für eine Scheibe Brot locker 30 Minuten, obwohl eigentlich nichts da ist was sie ablenken könnte. Sie kaut sehr sehr lange und schaut in der Gegend rum. Wenn wir sie antreiben wollen (Ess doch mal schneller..., Beiß doch mal ab...), fängt sie wieder zu weinen an und dann geht natürlich auch nichts mehr. Also wie sollen wir am besten reagieren? Die Zeit begrenzen und ihr das Essen danach weg nehmen? Oder sie einfach Essen lassen und dann hockt sie halt alleine am Tisch wenn die anderen fertig sind? Wegnehmen und aktiv antreiben endet jedenfalls in Tränen. Was würden sie uns raten? Danke im voraus.
Liebe D., ich kann Ihnen nur raten, sich unbedingt kinderpsychologische Hilfe vor Ort zu suchen, damit die Integration Ihres Pflegekindes in Ihre Familie und in die "Normalität" gut vorangehen kann. Ihr Kinderarzt weiß sicher, welche Möglichkeiten es bei Ihnen gibt. Alles Gute!
Paedi
Hallo, mit „gewöhnlichen“ Erziehungsmethoden wie „Essen weg nach 30 Minuten“ würde ich es in eurem Fall nicht versuchen. Man weiß ja nicht was dem Kind alles zugestoßen ist… Vermutlich ist einfach ganz viel Geduld gefragt. Das Kind muss womöglich erst lernen dass es regelmäßig, verlässlich und genug zu essen gibt. Ein Kinderpsychologe kann euch bestimmt auch helfen. Lg