paula_26
Lieber Hr. Dr. Busse! Mein jüngerer Sohn (bald 9 Jahre alt) aktuell ca. 140 cm groß und 30 kg war immer schon ein schwieriger Esser. Als Baby hat er jegliche andere Nahrung außer die Milchflaschen verweigert (auch die Brust wollte er nicht), mit Gläschen hatt er nie was am Hut und er hat erst ab dem ersten Geburtstag dann mit fester Nahrung angefangen. Unser Kinderarzt sagt, dass ich mir wegen der einseitigen Ernährung keine Sorgen machen muß, solange das Kind gesund ist. Ich mache mir dennoch Gedanken, denn ich finde es nicht normal so zu essen. Heut hatten wir Hendlspieße mit Gemüse, da aß er gerade mal ein 1x1 cm großes Stück Fleisch und Gemüse schon gar nicht. Mit ihm zu Mittag zu essen, ist alles andere als angenehm. Schmeckt ihm was an einem Tag, schmeckt es ihm in der nächsten Woche schon nicht mehr. Spaghetti isst er gar nicht. Erbsen aß er mal, jetzt nicht mehr. Es werden schon auch Grabenkämpfe dabei sein und Machtspielchen, aber ich weiß nicht in welcher Form ich denen begegnen soll und warum sie nötig sind. Er würde sich am liebsten nur von Weckerl, Joghurt, Naschzeug, Pizza und paniertem Schnitzel ernähren. Ja, das essen wir auch, aber auch genug gesunde Sachen, die er immer weglässt. Selten isst er mal Obst und Gemüse, aber nur in roher Form. Unser Kinderarzt meint wir sollten ihm alles anbieten, aussuchen muss er selber. Und beim Essen bin ich auch heikel, denn wir mussten als Kinder bestimmte Dinge essen und das will ich für meine Kinder NICHT! Was meinen Sie? LG Paula
Liebe P., warum können Sie dem vernünftigen Rat Ihres Kinderarztes nicht einfach vertrauen und aufhören, sich Sorgen zu machen oder gar ihren Sohn zum Essen zu drängen? Kein gesundes Kind verhungert vor vollem Teller oder leidet Mangel. Und die Devise muss lauten, es gibt bei allem Mahlzeiten am Familientisch das, was Sie Gesundes und Schmackhaftes zubereitet haben. Jeder darf davon so viel oder wenig essen wie er mag. Kein Drängen aber auch keine Extras oder etwas anstatt. Und "immer nur lächeln"! Alles Gute!
paula_26
Es beruhigt mich sehr, dass Sie auch der Meinung unseres Kinderarztes sind. Manchmal bin ich mir nämlich nicht sicher, ob er nicht alles zu "cool" sieht. Ich kenn ihn seit gut 10 Jahren und schätze ihn sehr, er wird aber immer noch "cooler" in seinen Ansichten. Ich trage die Weigerung meines Sohnes am Familientisch zu essen mit mehr oder weniger Fassung. "Immer nur lächeln"....den Tipp finde ich am allernettesten, denn der sagt mir, dass ich nicht allein bin mit meinem Kummer und dass ich offenbar einfach wirklich auf die Natur vertrauen muss. "Bei uns verhungert kein Kind oder hat Mangelerscheinungen wenn ihm alles angeboten wird". Ich will es mir groß aufschreiben, denn das nimmt mir den Druck mich für alles verantwortlich fühlen zu müssen. LG Paula