poepieschaf
Lieber Dr.Busse, Sie kennen unsere Tochter Filippa aus den letzten Wochen in Ihrer Praxis, vielleicht erinnern Sie sich....das Frühchen mit den viiiiiiielen Problemen, geboren in der Maistrasse. Filippa geht es sehr gut, sie entwickelt sich prima und auch eine erst kürzlich erfolgte Untersuchung in der Entwicklungsneurologie der Haunerschen war zur vollen Zufriedenheit der Ärzte. Eine Sache beschäftigt uns jedoch: Wann immer wir sie in den Kindersitz im Auto oder auch in den Kinderwagen setzen, also wann immer sie "festgeschnallt" ist, fängt sie nach kurzer Zeit an, den Rücken stark durchzudrücken, sich festzukrallen und zu "drücken", sie zappelt dann leicht mit den Beinchen und bringt enorme Kraft gegen den Widerstand auf, sie bekommt einen hochroten Kopf und einen panischen Blick. Ähnliches geschieht zuweilen auch im Hochstuhl (Triptrap von Stokke, der bietet kaum Bewegungsfreiheit) oder manchmal auch beim einkaufen, wenn sie im Einkaufswagen in dem Klappsitz sitzt). Sie weint oder schreit nicht, ist aber deutlich gestresst. In der Sekunde, in der man sie aus der Situation "befreit" ist alles vorbei, sie schnauft erleichtert durch und alles ist gut. Wir haben sämtliche Taktiken probiert: ignorieren, schimpfen, gut zureden, sogar einen DVD Spieler haben wir ihr im Auto installiert um sie mit Biene Maja ecc abzulenken....alles nur mit mäßigem Erfolg. Das ganze geht seit einigen Monaten und wir hatten gehofft, es würde vergehen, eine Weile war es etwas besser, aber zur Zeit ist dieses seltsame Phänomen wieder ganz stark und es stresst uns sehr. Inzwischen fragen wir uns, ob es sein kann, daß sie Platzangst hat. Oder aber, ob es im tiefsten Inneren eine Art Trauma geben könnte, da sie ja während ihrer Zeit im Krankenhaus viel mitgemacht hat, und sie z.B. festgehalten wurde, um Infusionsnadeln zu legen ecc., könnte es sein, daß solche Erfahrungen jetzt verknüpft werden mit dem "festgeschnallt" sein? Falls ja, was können/müssen wir tun? Für Ihre Meinung wären wir dankbar. Viele Grüße, N.Schulz
Liebe Familie Schulz,. es ist schön, von Ihnen zu hören, dass es Ihrer Kleinen gut geht. Sicher muss man damit rechnen, dass sie Erfahrungen aus ihrer ersten Zeit auch jetzt noch mit anderen Dingen verknüpft und erst mit der Zeit und wachsendem "Verstand" die Dinge richtig einordnen kann. Bis dahin ist es vor allem wichtig, dass Sie Gelassenheit ausstrahlen und die Dinge, die getan werden müssen, wie Anschnallen im Autositz, mit absoluter Normalität einfach tun und kein großes Aufhebens darum machen. Das ganze mit viel ruhigem Reden begleiten, nicht aber solche Dinge wie "großes Bedauern" oder ähnliches, was dann auf Ihr Kind so wirken würde als sei da doch etwas ganz schlimmes dabei. Alles Gute!