Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Kann ein 21 Monate altes Kleinkind ein Schütteltrauma erleiden?

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Frage: Kann ein 21 Monate altes Kleinkind ein Schütteltrauma erleiden?

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Busse, die Geier werden sich nun berechtigterweise auf mich werfen, aber ich muss einfach Fragen. Ich habe gestern Abend gegen 18 Uhr melnem Sohn (21 Monate alt) 3x kurz vor Verzweiflung geschüttelt. Danach rief ich sofort meinen Mann an. Ich sagte wir müssen mit ihm ins Krankenhaus fahren, aber er sagte er wäre völlig normal. Auch heute - knapp 20 Stunden nach meinem unverzeihlichen Fehler - wirkt er ganz normal. Er spielt, bewegt sich, lacht, hat Appetit, seine Pupillen reagieren beidseits gleich und auch gegen seinen Mittagsschlaf „wehrt“ er sich wie üblich. Dennoch ist meine Angst riesig ich könnte ihm Schäden zugefügt haben. Ich habe im Kopf das man uns sagte bei Hirnverletztungen gibt es 3 grobe Zeiten. 24 Stunden/48 Stunden und bei einer Einsickerung von einer Ader im Kopf maximal 14 Tage. Danach könnte man sich entspannen. Das sagte man mir nach einem Sturz von ihm im Krankenhaus. Ich selbst griff heute morgen sofort zum Telefon und besorgte mir therapeutische Hilfe! Ich bin überzeugt diesen Fehler nicht nochmal zu machen. Die Hilfe brauchte ich vorher eigentlich schon. Nicht seinetwegen. Das hat andere Gründe. Kann ein 21 Monate altes Kleinkind noch ein solch gefährliches Schütteltrauma erleiden? Ich hoffe und warte auf Ihre Antwort.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., Sie können sicher selber beurteilen, dass Ihr Handeln mit dem gewaltsamen Schütteln eines Babys, bei dem der Kopf peitschenartig hin- und hergerissen wird, nichts zu tun hat. Im Zweifelsfall sollten Sie aber immer zum Arzt gehen. Dass Sie sich Hilfe geholt haben, ist das wichtigste für die Zukunft. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Nachtrag: die Nacht war er recht unruhig. Mein Mann schiebt es eher darauf, dass er natürlich die Anspannung gemerkt hat und auch ich sehr unruhig geschlafen habe. Wir schlafen im Familienbett. Heute Morgen spielte und tobte er mit meinem Mann im Bett gleich wieder.


Mitglied inaktiv

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Danke für Ihre Antwort, Herr Dr. Busse. Ich hoffe sie lesen meine Antwort noch Sollte ich auch jetzt - ohne Anzeichen - zu einem Arzt gehen? Kann ein Kind mit 21 Monaten denn noch ein solches Schütteltrauma erleiden? Ich würde es einschätzen als wenn mein Mann ihn mit Kraft hoch in die Luft wirft und wieder auffängt. Dieses Spiel liebt er.


Sternenstunde

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Wenn dein Sohn völlig normal ist, hast du nichts zu befürchten. Jedoch Rate ich dir ganz lieb gemeint, in Erziehungsfragen hilfe zu holen... Die Erziehung deines Kindes wird nicht einfacher werden. Es kommt nun in eine Phase wo es mehr bestimmen möchte und mit Trotz, Schreianfällen usw reagiert. Es wäre gut, wenn du Lösungsansätze an die Hand bekommst, damit dir ein solcher Fehler nicht noch einmal passiert. Ich wünsche dir alles Gute


Mitglied inaktiv

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Hallo Sternstunde! Du hast sicher recht und ich habe den ersten Schritt in Richtung Hilfe suchen gemacht. Ich hatte bisher selten Probleme mit ihm. Außer der üblichen „Phasen“ eben. Ich leide seit Monaten unter Angstzuständen ihm oder mir könne etwas passieren. Eine Therapie bekommt man nur mit langen Wartezeiten. Gestern lag den ganzen Tag schon etwas komisches in der Luft. Ich flehte meinen Mann an es irgendwie zu ermöglichen bei mir zu bleiben. Es ging nicht. Er muss extrem viel in seinem Job arbeiten. Und abends bekam mein Sohn wie so häufig zurzeit einen Wutanfall und mit mir ging es durch. Ich kann mir diesen Fehler nicht verzeihen. Er kann am allerwenigsten für all das Chaos in meinem Kopf! Mein Sohn wirkt normal. Aber ich wünschte die kritischen zwei Wochen wären schon um. Ich frage mich halt ob es physisch bei einem 21 Monate alten Jungen überhaupt noch bis zu einem Schütteltrauma kommen kann. LG


Kekskopf

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Du musst dir deinen Fehler verzeihen. Weil es menschlich ist, Fehler zu machen. Es ist gut, dass du dir Hilfe suchst. Dennoch möchte ich dir noch etwas sagen: Mein Sohn, knapp 3, hat zur Zeit Wutanfälle, die gerne bis zu 1,5 Stunden dauern können. Mehrmals am Tag, teils auch in der Nacht. Ich erwarte unser drittes Kind und bin mittlerweile oft einfach nur noch fertig mit den Nerven. Und heute morgen ist es mir dann passiert -ich habe unseren Sohn angeschrien und mehrmals heftig in ein anderes Zimmer gestellt. Später habe ich mich in einer ruhigen Minute für mein Verhalten entschuldigt und ihm gesagt, dass es nicht an ihm lag und dass er nichts dafür konnte, dass Mama so laut geworden ist. Was ich dir sagen will: Ja, es ist scheiße, sein Kind grob zu behandeln, aber wir sind Menschen. Wir reflektieren, wir suchen uns Hilfe. Und wir sollten uns verzeihen können. Fühl dich einfach mal umarmt, ich kann dich wirklich gut verstehen.


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