Mitglied inaktiv
sehr geehrter hr. dr. busse, da sie ebenfalls propagieren, babys zum einschlafen in ihr bett zu legen und nur daneben zu sitzen, möchte ich ihnen diesen kommentar von dr. posth zu einer frage nach eben diesen erziehungsmethoden nicht vorenthalten: "Liebe Juli, liebe Hanna, Sie haben vollkommen recht, das ist ein schwacher Punkt in der Argumentation vieler Fachleute, und sie wissen im Grunde hierauf auch keine bessere Antwort, als die, deren Schwäche Sie zurecht entlarven. Wenn ein kleiner Säugling weiter schreit, obwohl die Eltern/die Mutter bei ihm sind, kann man dann sagen, dieses Schreien schade ihm nicht, weil er ja nicht allein ist beim Schreien? Nein, das kann man natürlich nicht, aber jetzt zu sagen, dann müssen die Eltern ihr Kind doch auf den Arm nehmen, bringt das pädagogische Gesamtkonzept vieler Ratgeber durcheinander. Sie argumentieren, oft ohne es zu merken, dann wie anno dazumal, nämlich, dann würde das Kind lernen, daß es nur anständig zu brüllen habe, um seinen Willen zu bekommen. Thema Verwöhnung, Steuerung der Eltern, Herrschsucht (der kleine Tyrann). Sehr geschickt hat sich da die Münchener Schrei-Sprechstunde mit der Selbstregulationstheorie aus der Affaire gezogen. Auf einen kurzen Nenner gebracht heißt es hier, der kleine Säugling sei durch die unruhigen Tageserlebnisse wie durch innere Entwicklungsschritte aus seinem Eigenrhythmus gebracht und drohe dadurch seine Selbstregulationsfähigkeiten einzubüßen. Diese gelte es jetzt durch Ruhe und Konsequenz im elterlichen Handeln wiederherzustellen. Ich will das hier nicht weiter vertiefen, sehe aber einen fundamentalen Widerspruch. Nämlich: Der Mangel an logisch-begrifflichem Denken beim Säugling, sowie seine einstweilen bestehende Unfähigkeit zu einem eigenen, vorteilsnehmenden Willen (der in der Mutter-Kind-Dyade ja auch völlig kontraproduktiv wäre), vereiteln ein solches Konzept. Ein kleiner Säugling würde niemals schreien, um geplant etwas zu erreichen; er schreit immer, weil ihm etwas fehlt. Zuerst ist da der Mangel, das Unbehagen (Hunger, Angst, Schmerz, etc.), dann folgt das Bedürfnis, welches möglichst schnell gestillt werden muß. Dazu schreit er (seine Eltern herbei). Er schreit aber nicht, weil er wüßte und es alsbald im Denken vorwegnähme, daß die Eltern dann wunschgemäß auf ihn reagierten und schließlich nach seiner Pfeife tanzten. Darum kann es also keinem Säugling in der Dyade und der Leih-Selbstposition gehen. Es würde darin ja auch gar nicht aufgehen, denn er würde schließlich selbst daran zugrunde gehen, wollte er seine Mutter weidlich ausnutzen und zerstören. Selbstregulation besitzt er aber so gut wie gar nicht. Woraus sollte diese sich speisen? Welche Mechanismen hätte er dafür mit auf die Welt bekommen? Selbstregulation entsteht nur durch die Erfahrung von Sicherheit bei den Eltern, was Erikson als Urvertrauen bezeichnet hat. Es gibt de facto nur Ko-Regulation (durch die primäre Bezugsperson), was auch in der Münchener Schrei-Sprechstunde inzwischen bis wenigstens 6 Monate so gesehen wird (M.Papousek). Ergo: der weiter schreiende Säugling muß auf den Arm genommen werden und solange herumgetragen und beruhigt, bis sein Herzschlag wieder normal ist, um das einmal so zu sagen. Das kann lange dauern, wenn der Säugling sich einmal richtig eingeschrien hat! Diese Zustände müssen unbedingt vermieden werden. Sie sind gesundheitsschädlich, auch wenn die Eltern (tatenlos) daneben sitzen! Eine Ferber-Light-Methode ist eben so betrachtet reiner Selbstbetrug. Viele Grüße" lg juli
Liebe Juli, wie in vielen Dingen, so gibt es auch beim Thema Schlafen auch unter den sog. FAchleuten sehr viele verschiedene Ansichten und Theorien. Die Münchner Sprechstunde für "Schreibays" kann aber doch wohl als eine der ältesten Einrichtungen auf diesem Gebiet für sich in Anspruch nehmen, dass sie jahrelange fundierte Erfahrung auf diesem Gebeit hat. Außerdem stützt Sie sich auf die allgemein hoch anerkannten wissenschaftlichen Arbeiten von Frau Prof.Papousek, der man sicher zuletzt ein "altertümliches" oder gar liebloses Verhältnis zu Kindern und ihrer Entwicklung nachsagen kann. Viele Familien haben mit diesen Empfehlungen, die Selbstregulation ihres Kindes zu stärken, sehr gute Erfahrungen gemacht. Gerade diese Fähigkeit ist es, die Kinder auch im späteren Leben die Chance gibt, wach, interessiert und kompetent mit ihrer Umwelt umzugehen, eigene Erfahrungen zu sammeln und zu lernen, ohne an der eigenen Frustration über unvermeidliche Misserfolge zu scheitern. Letztendlich ist es natürlich selbstverständlich, dass nur die Eltern entscheiden können, welchen Weg sie gehen können. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo Juli, meine Meinung dazu hab ich ja schon immer hier vertreten. Ich finde es verantwortungslos ein so kleines Wesen schreien zu lassen nur weil man nix an seiner Bequemlichkeit einbüßen will. Aber eines muß ich auch mal los werden. Weder Dr. Busse noch Dr. Posth sagen, das man sich ihrer Meinung anschließen muß. Sie geben hier ihren Rat,so wie sie handeln würden. Zu etwas anderem ist das Forum ja auch nicht gedacht. Und ich denke mal, gerade in der Kindererziehung wird man wohl nie auf einen Nenner kommen.
Mitglied inaktiv
hallo levy, es ist auch nicht meine intention, dr. busse dazu zu bringen, sich dr. posths meinung anzuschliessen (das würde er sowieso nicht tun *g*), aber es ist doch immer wieder interessant, sich fachlich fundierte texte zu allen möglichen themen durchzulesen, um vielleicht neue anregungen zu bekommen und seine positionen zu überdenken. so geht es mir jedenfalls (c; lg juli
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