Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Ich habe ein großes Problem. Ich bin total verzweifelt, ich würde so gerne stillen, aber ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob das für meine Tochter wirklich das Beste ist. Sie ist jetzt 10 Wochen alt. Nach ihrer Geburt fingen die Probleme schon an. Sie hat nicht richtig an der Brust gezogen, sodaß ich mit dem Stillen nie vor einer Stunde fertig war. Ich hatte sie auch zwischendurch gewickelt. Dadurch, das sie nicht richtig getrunken hat, wurde die Milch immer weniger. Deshalb habe ich abgepumt und ihr die Muttermilch dann mit der Flasche gegeben. Sie hat aber immer mit Blähungen und Bauchschmerzen zu tun. Schon nach wenigen Zügen von der Milch hörte und spürte man, wie sie durch den Darm rauschte und meine Tochter fing an sich zu krümmen. So war es an der Brust und ist es auch mit der Flasche. Ich gebe ihr nun seit der 6. Woche Sab simplex Tropfen, die das ganze aber nur wenig lindern konnten. Auch habe ich diese Multi- Plus Flasche von Baby Nova gekauft, um ihr die Bläschen in der Milch zu ersparen- auch dies brachte nicht viel Erfolg. Vor drei Tagen hat sie mir die Muttermilch dann total verweigert. Ich habe es immer wieder versucht, natürlich ohne Zwang, aber sie wollte nicht. Das einzige was sie mir abnahm, war Fencheltee. Also habe ich versucht ihr Milasan 1 zu geben. Was ich nun nicht verstehe, ist das sie diese getrunken hat und jetzt keine Probleme mehr macht. Was hat das denn für eine Ursache, das sie die Muttermilch verweigert und die Fertignahrung nimmt? Ich hatte sie vor ca. 2 Wochen an die Brust gelegt und sie hatte ohne weitere Probleme in einer halben Stunde beide Brüste leer getrunken. Dies war aber nur einmal der Fall. Beim nächsten Anlegen krümmte sie sich wieder, biß in die Brustwarze und zog sie lang. Der Muttermilchstuhl war bei ihr immer wässrig bis dünn. Sie kann auch nur sehr selten von alleine abführen. Meistens ist es so, wenn sie nach ein bis zwei Tagen keinen Stuhlgang hat, das sie dann immer wieder versucht zu drücken, es aber nicht schafft. Es quält sie dann so, das sie nicht mehr schlafen kann. Sie schläft ein und nach ein paar Minuten ist sie dann wieder wach und das geht dann immer so weiter. Ich habe ihr dann versucht mit dem Fieberthermometer zu helfen, was auch Erfolg hatte. Dann konnte sie auch wieder ruhig schlafen. Ich weiß aber das es mit dem Thermometer nicht so gut ist und man hat mir geraten einen kleinen Einlauf zu machen. In der Apotheke hat man mir einen kleinen Gummiball für Ohrenspülungen gegeben. Mit ein wenig handwarmen Wasser hat es dann auch gut bei ihr funktioniert. Ich weiß aber auch nicht, ob ich das ab und zu machen kann, ohne das es schädlich für sie ist. Was können sie mir denn dazu raten? Mit Milasan hat sie jetzt festen Stuhl und ich gebe ihr ein wenig Milchzucker in die Flasche. Gibt es überhaupt noch eine Möglichkeit, das ich sie stillen kann oder sollte ich es jetzt lieber bei Milasan 1 belassen? Verträgt sie vielleicht wirklich nicht meine Muttermilch?(Ich habe doch immer versucht mich an alles zu halten, was man in der Ernährung beim Stillen empfohlen hat.) Ich hoffe das sie mir vielleicht helfen können. Entschuldigen Sie bitte meinen ausführlichen Bericht, aber ich weiß nicht, was für Sie wichtig ist und was nicht, um mir eventuell helfen zu können. Mit freundlichen Grüßen u. einem dicken Danke für Ihre Zeit Kerstin
Liebe Kerstin, in der Muttermilch ist ja als einziges Kohlehydrat Milchzucker enthalten und es kann durchaus sein, dass ihre Tochter den quasi so langsam verdaut, dass sie davon Blähungen bekommt. Oder die dünnflüssige Muttermilch macht Probleme mit einem Reflux der NAhrung vom MAgen in die Speiseröhre, was wegen der Magensäure dann Schmerzen machen kann. Im Milasan ist auch Stärke enthalten, die mehr sättigt und sämiger ist und anders verdaut wird. Das könnte die Erklärung sein. DA das Stillen ja weder für Sie noch für ihre Tochter besonders angenehm ist und das mit Milasan gut funktioniert, würde ich das weitergeben und das Stillen beenden. In ihrem Fall wiegen die Vorteile der Muttermilch den Streß sicher nicht auf. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo Kerstin, ich habe ganz genau das gleiche Problem bei meiner Tochter (8 Wochen). Ich habe aber nie probiert zuzufüttern. Der Arzt meinte es wären die 3-Monats-Koliken, die von selber wieder weggehen und solange die Kleine zunimmt, wäre es nicht weiter schlimm. Aber zu dem Erbrechen mache ich mir genau die gleichen Gedanken, daß sie evtl. die Milch nicht verträgt. Und dann ständig der Anblick, wenn sie wenn ein Häufchen Elend wimmernd da liegt und drückt und es kommt nichts. Es ist nicht auszuhalten. Ich mache mir jetzt schon Gedanken, ob es vielleicht schädlich ist, wenn die Kleine stundenlang mit Druck presst? Ich weiß auch nicht mehr weiter, es geht doch alles sehr an die Nerven. Ich hoffe, daß es weirklich nach 3 Monaten vorbei geht - bis dahin werde ich wohl abwarten müssen. Gruß Renate
Mitglied inaktiv
Wenn Deine Kleine Probleme hat mit der Muttermilch bzw. überhaupt mit dem Stillen und mit Milasan Alles soweit i.O. ist, dann versuch doch nicht auf Biegen und Brechen zu stillen. Damit machs´t Du es Deinem Kind und Dir unnötig schwer. Leider nehmen es viele Frauen viel zu ernst, streng, wie auch immer, mit dem Stillen, find ich. Ich weiß nicht warum. Sicher, überall wird propagiert, daß Stillen das Beste für´s Kind sei, aber wenn´s nicht geht, dann geht´s eben nicht.Man muß sich sein eigenes Urteil bilden und jedes Kind ist anders. Vielleicht sollte man sich auch mal Gedanken darüber machen, daß die Zusammensetzung der Fertignahrung immer die Gleiche ist, das Baby also immer genau die richtigen Nährstoffe erhält und jedesmal in der selben Menge. Wie sieht´s aber mit der Muttermilch aus,...? Wirklich wichtig ist für das Neugeborene das Kolostrum. Ich hatte mir das auch wunderbar ausgemahlt, wie es wohl mit dem Stillen wird, aber es kam Alles anders. Ich hatte mit meinem Sohn (jetzt5 Monate) von Anfang an Probleme mit dem Stillen. Er war/bzw. ist ein ziemlicher Unruhegeist. Weil aus der Brust nicht sofort Milch kommt bzw. kam hat er direkt angefangen zu schreien und verweigerte dann die Brust total. Ich bekam einfach keine Ruhe rein. Hab dann auch abgepumpt und später Beba gefüttert (Aptamil hat er nicht gut vertragen, da waren seine Stuhlgänge unregelmäßig und ziemlich wässrig und es rumorte im Bauch)Jedenfalls hab ich so einen gewissen Rhytmus für Ihn bekommen, was auch wichtig für ihn war, denn er ist ein sog. 24 Stunden Baby bzw. besonders liebebedürtfiges Baby oder auch "Schreikind". Es ist leider noch sehr oft so, daß sobald es im Bauch der Kleinen etwas rumpelt und sie schreien, angenommen wird, sie hätten Blähungen und man gibt Ihnen Medikamente (siehe dazu unter Suchbegriffen im Internet wie: Schreikind oder 24 Stunden Baby)Wobei Luft im Bauch ja erst durch Schreien, also wenn sich das Baby aufregt, entsteht. Hilft der Zusatz von Milchzucker bei Deinem Kind? Eigentlich soll man den ja auch nicht geben. Er bringt die ohnehin noch schache oder gar durcheinander geratene Darmflora noch mehr aus dem Gleichgewicht, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Manche Hebammen sind sogar der Meinung, man sollte noch nicht mal Tee geben, was ich selber absoluten Quatsch finde. Unserem Sohn hat, wenn er wirklich mal Bauchweh hatte, der Milupa Bauchwehtee geholfen. Der reine Fencheltee hat´s nicht gebracht, den wollte er auch nicht so gern. Liebe Grüße Cathi
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Hallo ! Mein Sohn wird im Oktober schon 2 Jahre. Wir hatten am Anfang auch die von Dir beschriebenen Schwierigkeiten. Oliver hat auch ewig an der Brust genuckelt, aber eben kaum getrunken. Er hatte dann natürlich gleich wieder Hunger und hat dadurch viel geweint und noch mehr Blähungen bekommen. Ich war dann bei unserer Kinderärztin und sie meinte ich soll ihm mal eine Flasche machen und dann abwarten wie er sich verhält und Abends noch mal mit ihr telefonieren. Wir haben noch besprochen welche Nahrung ich probieren soll wegen seinem Allergierisiko. Ich hab dann also das empfohlene HIPP HA1 gekauft und ihn gefüttert. Oliver war nach ewiegen Brülltagen wie ausgewechselt. Er war satt und zufrieden und wir konnten endlich beide mal wieder in Ruhe einige Stunden am Stück schlafen. Ich hab dann abgestillt. Ich war am Anfang sehr traurig das es ausgerechnet bei uns nicht klappen wollte mit dem Stillen. Oliver ist als Flaschenkind mit genauso viel Liebe gefüttert worden wie beim Stillen. Wenn es mit dem Stillen also nicht hinhaut kämpfe nicht verzweifelt darum, das macht euch nur nochmehr fertig. Alles Gute für Euch Heike
Mitglied inaktiv
Hallo Kerstin, ich hatte mit Marieke auch wahnsinnige Stillprobleme. Sie war auch ein Frühchen und bekam die ersten Tage Prenahrung über eine Magensonde bzw. mit dem Fläschchen, bevor sie dann voll gestillt wurde. 2 Monate ging auch alles gut, doch dann kamen die Probleme: ewiges Nuckeln an der Brust, schließlich Verweigern der Brust und auch der abgepumpten Muttermilch. Ergebnis: mit den Nerven fertige, völlig erschöpfte Mutter, quengelndes, völlig ausgehungertes Kind. Die Rettung: Prenahrung aus der Flasche, die sie liebend gern nahm. Marieke ist jetzt 3 Monate alt, wird ausschließlich mit der Flasche gefüttert (Aletemil 1) und entwickelt sich prächtig!!! Stillen ja-aber nicht um jeden Preis. Mein Kind bekommt auch trotz Flasche genügend Liebe und Zuwendung und es geht ihr sichtlich gut! LG, Susanne
Mitglied inaktiv
Hallo Kerstin, ich kann es gut nachfühlen, wenn du Mitleid mit deiner Kleinen hast: Blähungen tun richtig weh. Meine hatte bis 5 Monate richtig starke Blähungen, vor allem dann, wenn ich sie gestillt habe. Das führte teilweise soweit, dass sie auch die Brust verweigert hat. Hast du schon einmal die Stillberaterin Biggi Welter auf der selben Internetseite gefragt? Ich habe schon öfter Fragen an sie gestellt und jedes Mal sehr detaillierte und gute Antworten erhalten. Ich hoffe, dass meine Tipps nicht zu blöd klingen: Bei Kathrin haben manchmal Bauchmassagen (mit Öl im Uhrzeigersinn um den Nabel streichen) und ein warmes Kirschkernkissen geholfen. Manchmal habe ich sie auch einfach ohne Windel auf dem Wickeltisch gelegt, damit der Bauch frei ist und nichts drückt. Wegen der Häufigkeit des Stuhls: Sie hat nur einmal pro Woche gehabt und die Tage davor auch wie eine Wahnsinnige gedrückt. Milchzucker hat bei uns nichts geholfen. Mein Tipp: Die Nerven haben und abwarten, wann es von allein kommt, kann bis zu 10 Tagen dauern. Ansonsten: stillen ist tatsächlich nicht alles. Aber wenn du deiner Kleinen doch ab und zu Muttermilch zukommen lassen willst, dann pumpt doch ab, gefriere die Milch ein und gib ihr immer wieder ein Fläschchen, dann hat sie trotzdem noch Muttermilch, aber der Darm kann sich mit der anderen Nahrung beruhigen. Puh, auf jeden Fall alles Gute Birgit und Kathrin
Mitglied inaktiv
Wir hatten die gleichen Probleme . Seit der 2ten Woche wurde abgepumpt nach 4,5 Wochen war Ende der Milch und HA1 kam zum Zuge . Erst als in die Flasche kein Wasser sondern Fenchel / Kümmel Tee zum anrühren sowie 30 Tropfen Sab Simplex reinkommen ist Ruhe und die ganze Familie inklusive Klein Jette sind bestens zufrieden . Ulf