Homeland
Sehr geehrter Herr Dr Busse, ich hoffe, ich darf mir einfach mal erlauben etwas allgemeines an alle User hier zu schreiben..... Ich lese hier fast jeden Tag ein wenig mit und frage mich ständig selbst, ob viele Fragen hier wirklich ernst gemeint sind?! Hat sich die Gesellschaft so verändert, daß der normale Alltag mittlerweile nur noch aus Gefahren besteht?! Würdet ihr mit diesen "Alltagspannen" wirklich ständig (!!) zum Arzt vor Ort rennen? Ein Kind erleidet kein Schütteltrauma vom "Hoppe-Reiter" spielen oder einer holprigen Kinderwagenfahrt, es ertrinkt nicht sekundär weil es sich verschluckt oder beim Baden mal kurz abgetaucht ist, ein Strahl aus einer Wasserpistole macht keine Verletzungen, genauso wenig schadet einem Kind der Lärm eines Traktors oder wenn es mal in einem Raucherauto transportiert wird... Ich frage mich wirklich ernsthaft : Wie seid ihr groß geworden?! Sind eure Eltern immer hinter euch her und haben hinter allem eine Gefahr für Leib und Leben gesehen?! Sicher, jeder will das beste für sein Kind, aber um welchen Preis, wenn man durch solches Verhalten unbewusst Ängste auf sein Kind überträgt?! Lasst eure Kinder doch einfach Kinder sein und einfach machen und ausprobieren. Wenn ein Kind sich ernsthaft verletzt oder erkrankt, dann merkt man das als Mutter und reagiert instinktiv richtig, daß ist der normale Mutterinstinkt !! Ich frage mich, ob dieser in der heutigen Zeit überhaupt noch existiert?! Es soll sich jetzt niemand auf den Schlips getreten fühlen, aber ich wollte das einfach mal gesagt haben! Sicher ist es ok, sich hier Rat zu holen, aber müssen hier wirklich täglich Alltagspannen zu Dramen gemacht werden? Ich denke, Herr Busse ist von manchen Usern mittlerweile wirklich genervt und das merkt man auch an den knappen Antworten! Caroline
Liebe H., Sie spreche mir aus der Seele und ich kann mich nur herzlich für Ihren Beitrag bedenken. Mir macht vor allem Sorgen, wie das auf die Kinder wirkt, wenn sie ständig in einer Atmosphäre von Angst und Sorge aufwachsen müssen. Alles Gute!
Babymami
Ich muss dir Recht geben. Leider wird einem heutzutage auch der Mutterinstinkt abgetötet. Und leider wird man heutzutage schon als Rabenmutter abgestempelt wenn man nicht zu Krabbeltreffen, Babyyoga & Co pilgert. Wenn man den Haushalt ohne Putzfrau schafft, ist man schon ein Monster das sein Kind ignoriert. Und desto mehr Zeit man mit dem Kind allein verbringt desto mehr Zeit hat man zum Grübbeln. Und das ist meist der Ursprung allen Übel. Es ist auch wenig hilfreich wenn 3 verschiedene Personen 3 verschiedene Weisheiten auf einen loslassen. Das verwirrt einen schon Mal. Dem Bauchgefühl zu vertrauen fällt dann leider schon Mal schwer.
Surematu
Danke Homeland,du sprichst meine Gedanken aus&
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Mitglied inaktiv
Amen! LG Lilly
Vaniro
Hallo! Ich möchte aus Sicht einer Angstpatientin (und ja, bin deswegen seit meinem 17. Lj. in Behandlung) antworten. Grundsätzlich hast du auf jeden Fall recht und es gehört zum Wohle seines Kindes, dass man versucht, seine Ängste im Griff zu haben. Eben damit das Kind seine eigenen Erfahrungen machen kann und sich frei entwickeln kann, ohne dass ständig Muttern hinter ihm hinterher rennt und Angst hat. Leider ist das im heutigen Zeitalter nicht mehr ganz so einfach möglich. Und das hat nicht mal nur was mit dem Internet zu tun. Häufig sind es auch Personen aus dem Umkreis, die einen einfach nur unsicher und ängstlich machen. Da denk ich an die Hebamme, die mich kurz nach der Entbindung zur Schnecke gemacht hat, ich würde den Nacken des Kindes nicht richtig stützen. "Da kann sich das Kind schlimmstenfalls das Genick brechen!!" (Zitat!). Tja und dann stehst du da als junge Mutter und hast vor jedem Mal Hochnehmen des Kindes Angst. Internetseiten, die dann zu Panik führen (ich habe zB schonmal gelesen, dass ein einfacher heftiger Ruck des Nackens ähnlich einem Schütteltrauma ist.. nun ja) machen das ganze dann noch "perfekt". Und das fängt schon in der Schwangerschaft an. "Nimm bloß Folsäure, sonst kriegt das Kind nen offenen Rücken!", "Iss bloß keine Salami, denk doch an die Toxoplasmose!" Irgendwann traut man sich einfach gar nichts mehr; weil man einfach zu viel Angst hat, etwas falsch zu machen.. woher diese Entwicklung kommt, keine Ahnung. Aber bitte denkt nicht, dass Menschen mit einer Angststörung sich gern Ängste machen! Das belastet einen ungemein und die Tatsache, dass man seine Familie belastet, belastet sogar noch mehr. Es ist ein Teufelskreis. Und ja, durch sowas gehen Instinkte verloren. Situationen, die für "Gesunde" banal erscheinen mögen, sind für Betroffene tatsächlich eine große Bedrohung. Insofern finde ich ein sanftes "Da ist nix passiert, mach dir keinen Kopf und sprich mit jemandem über deine Ängste" besser als "Du bist ja krank im Kopf, lass dir helfen." tausendmal besser Lg Vaniro, die jeden Tag an sich arbeitet :-)
Roeschi0815
Caroline,exakt diese Gedanken hatte ich auch schon!Und auch über das,was Dr. Busse sagt,habe ich schon nachgedacht! Wenn man doch als Angstpatient vor so vielen Dingen Angst hat,hat man dann nicht auch die Angst,seinem Kind nicht gerecht zu werden bzw sein Leben maßgeblich und vor allem negativ zu beeinflussen? Und sollte man sich dann nicht die Frage stellen,ob ein Baby grade der richtige Zeitpunkt ist? Denn wie ich immer wieder lese,ist ein Baby ja sogar noch eine zusätzliche Belastung! Ich bin zu sehr Laie,um etwas für Prognosen bei Therapien für Angstpatienten zu wissen aber wie Dr. Busse ja auch schon oft gesagt hat,Hilfe sollte sich in jedem Fall geholt werden...