jassi102
Lieber Herr Dr. Busse, ich wende mich an Sie, da ich einfach am Ende meines Latein bin. Unsere Tochter ist nun 4 Jahre und ein wirklich tolles Kind. Sie ist altersgemäß entwickelt, sozial, empathisch ausgeprägt, einfühlend, selbstbewusst und ausgeglichen, bis der Arztbesuch ansteht oder sie in einer Gruppe oder vor Publikum etwas machen soll und ich bin dabei. Kurz zu ihr. Sie ist 2 Tage nach der Entbindung wegen einer Anpassungsschwierigkeiten für eine Woche in ein anderes Krankenhaus auf die Intensiv gekommen und war dort eine Nacht alleine, da ich in der ersten Nacht kein Elternimmer bekommen habe. Außerdem ist sie ein Kind, dass Berührungen nur begrenzt von anderen zulässt. Mama und Papa gehen immer und auch sehr ausgiebig. Die Oma mittlerweile auch aber sonst möchte sie nicht so gerne Körperkontakt. Erst nach über einem Jahr ist sie z.b. bei ihrer Bezugskindergärtnerin auf den Schoß gekommen und lässt sich auch körperlich trösten. Nun zu meinem Problem. Arztbesuche sind eine Katastrophe und wir haben schon alles versucht - ja auch Bestechung... selbst wenn ich es vorher noch mit ihr durchspiele. Sie verweigert nach kürzester Zeit die Teilnahme an Tests und reagiert auf Untersuchungen panisch und hysterisch (riskiert sogar eigene Verletzungen, wenn sie fixiert wird). Zahnarzt und Augenarzt funktionierte aber super, sa diese sie kaum berühren und sehr viel Zeit hatten. Wir sind mittlerweile bei Kinderarzt Nr. 5 (in einer dörflichen Gegend) und diese war so mit den Nerven durch und ich am Weinen, dass sie mir rät, zu einem Kinderpsyschologen zu gehen. Sie schreit teilweise herzzerreißend, dass sie Angst vor den Schmerzen hat und das beim Ohrenschauen ofer in den Rachen sehen. Ich weiß nicht mehr weiter, da es ja nun auch Situationen gibt, in denen eine Untersuchung unbedingt notwendig ist. Was würden Sie mir raten? Sollte ich einen Psyschologen aufsuchen oder gibt es Tipps, zu trainieren. Sie spielt sehr häufig Arzt, mit mir oder anderen Kindern. Herzlichen Dank für Ihre Zeit
Liebe J., kann es sein, dass sich Ihre eigenen Ängste vor einem Arztbesuch auf Ihre Tochter übertragen, denn es ist doch etwas ungewöhnlich, wenn Sie in diesem Zusammenhang noch die Zeit nach der Geburt erwähnen? Und was bedeutet, dass sie dann negativ reagiert, wenn Sie dabei sind? Da eine Untersuchung und Behandlung beim Arzt ja durchaus auch mal wirklich wichtig werden könnte, kann ich Ihnen nur empfehlen, das mit einem Kinderpsychologen zu klären. Alles Gute!
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