Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Honig für 9 Monate altes Kind

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Honig für 9 Monate altes Kind

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Hallo, mein Sohn ist genau 9 Monate alt. Da er nachts noch ziemlich häufig gestillt werden will, ich aber abstillen möchte, habe ich in einem ältern Naturheilkundebuch gelesen, man solle dem Baby anstatt der Brust Fencheltee mit etwas Honig darin anbieten und den Honig dann langsam absetzen. Ungesüßten Fencheltee lehnt mein Sohn komplett ab. Da er nachts recht unruhig ist, hat mir meine Kinderärztin "Sedaplus" verschrieben, den ich nach Lesen der Nebenwirkungen aber ablehne. Mein Kind ist ja nicht krank! Der Fencheltee mit Honig klingt nach einer besseren Alternative. Doch meine Freundin sagte, man dürfe im ganzen ersten Lebensjahr keinen Honig geben. -Stimmt dies und wieso? -Haben Sie noch einen besseren Vorschlag? Vielen Dank, Barbara


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe BArbara, Honig ist Zucker und es ist kein sinnvoller Weg, Babys daran zu gewöhnen, dass sie nachts mit Süßigkeit getröstet werden. Nachts ist gar nichts mehr nötig in diesem Alter und Sie sollten einfach Geduld aufbringen und notfalls nur leise redend neben dem Bett sitzen bleiben. DAs ist ein Lernprozess. Honig sollte außerdem bei Säuglingen nicht gegeben werden, da er für dieses Alter gefährliche Botulinusbakterien enthalten kann. Noch unsinniger finde ich es allerdings, einem gesunden Kind ein Beruhigungsmittel zu geben. Lesen Sie doch mal das Buch: "Jedes Kind kann schlafen lernen" und fürchten Sie sich bitte nicht davor, dass dieser Lernprozess auch mit Protest und Weinen verbunden sein kann. Alles GUte!


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Hallo Barbara, wenn ich mich mal kurz einklinken darf, Kinder bis zum ersten Lebensjahr dürfen keinen Honig,weildort Keime(Botulismus-Sporen)enthalten sein können.Die sind für Babys Lebensgefährlich.Also lasse das lieber. lg Manuela


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Ich bin absoluter Gegner von Honig und finde mich immer wieder bestätigt. Honig ist viel schädlicher für die Zähne als Zucker, weil er so klebt und die wenigen guten Inhaltsstoffe bekommt man anderswo wesentlich besser und insgesamt gesünder!!! Sigrid


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Hallo! Das mit dem Honig halte ich auch für keine gute und gesunde Idee, aber probier doch mal die Apfelsaft/Fencheltee-Mischung von Hipp. Natürlich starkt verdünnt mit Wasser am Besten 2/3 zu 1/3, vielleicht kannst Du Deinen Sohn so ein wenig "beschummeln" ;-) und er ist zufrieden... Viel Erfolg!


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Buchbesprechung: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von A. Kast-Zahn und H. Morgenrot ISBN 3-9804493-0-0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?“ Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich-keit sein. Oft klappt das Ein- und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? „Jedes Kind kann schlafen lernen“ – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt-Praxis“ (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?“ (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen“ (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten-Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen“ von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC


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Danke für den Beitrag!!!!!!! Auf dass niemand mehr dieses unsägliche Buch kauft und meint, die "rezepte" 1:1 auf das eigene Kind anwenden zu müssen. In diesem Sinne Jedes Kind ist anders und ich bin glücklich, dass mein Kind anders ist. (Er, 10 Monate, hat übrigens noch nie durchgeschlafen aber wir haben es geschafft, die Nächte für alle Seiten erträglich zu machen, mit viel Liebe, Geduld und zugegebenermaßen auch viel Müdigkeit und manchmal den Wunsch, das Kind schreien zu lassen, damit wir mal wieder schlafen können. Am nächsten Morgen aber, wenn ich sehe wie glücklich und zufrieden mein Baby ist, bin ich froh, dass wir uns entschieden haben: unser Kind muss nicht weinen und wird immer getröstet werden, wenn es uns braucht - zu jeder Tages- un d Nachtzeit. Ich jedenfalls habe kein Kind bekomen, um ruhige Nächte zu verbringen! Grüße Sigrid


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