Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Gewissenskonflikt

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Gewissenskonflikt

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Lieber Herr Dr. Busse! Mein Freund ist ein Nachzügler und hat deshalb einen schon 75-jährigen Vater. Diese Woche wurde bei ihm Darmkrebs festgestellt. Ein großes Geschwulst, bösartig. Da er ein sehr schwaches Herz hat wissen die Ärzte nicht ob er überhaupt nochmal nach Hause kommen wird. Meine kleine Tochter ist grad mal 3 Monate und der Opa liebt seine Enkelin sehr. Die Familie meines Freundes hat mir deshalb ins Gewissen geredet, dass ich sie unbedingt ins Krankenhaus mitnehmen muss, damit er den Mut zum Kämpfen nicht verliert. Ich habe aber eine wahnsinnige Angst meiner Kleinen damit zu schaden. Die Luft in dem Krankenhaus ist sehr schlecht und ihre Abwehr ist mit 3 Monaten sicher auch noch nicht sonderlich gut. Bin im Moment wirklich verzweifelt und hab so oder so kein gutes Gefühl bei der Sache. Auf der einen Seite will ich den Vater meines Freundes nicht entäuschen, aber auf der anderen Seite ist mir nichts wichtiger wie meine kleine Tochter. Was meinen Sie? Kann man es verantworten ein so kleines Baby ins Krankenhaus mitzunehmen? Vielen Dank für Ihre Meinung! Lg Patricia


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe P., so lange ihre kleine Tochter gesund ist, darf Sie ohne Bedenken den Opa im Krankenhaus besuchen. Dort fliegen nicht einfach Keime durch die Gegend und die Ansteckungsgefahr ist nicht größer als von ihnen zuhause. Alles Gute!


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Vielleicht hinkt der Vergleich, aber: wenn Dein Freund einen längeren Krankenhausaufenthalt hätte würdest Du doch auch nicht zögern, ihn zusammen mit dem Baby zu besuchen, oder? Von "schlechter Luft" allein wird man nicht krank, gönn dem schwerkranken Opa doch die Freude sein (einziges?) Enkelkind zu sehen!


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Er hat 11 Enkelkinder und das 12 ist unterwegs. Aber meine Kleine ist noch die jüngste und er liebt sie sehr. Vielleicht auch weil er von meinem Freund (also seinem Sohn) und von mir sehr viel haltet. Danke fürs Antworten! Lg Patricia


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Also dann: nichts wie hin!


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Ich kann dich sehr gut verstehen - ich würde das auch nicht unbedingt machen, zumindest nicht sehr oft. Wenn du sie allerdings einmal in 2 Wochen für ein Viertelstündchen mitnimmst, ist das sicherlich nicht bedenklich - es sei denn, im Krankenhaus brechen die Noro-Viren aus oder Ähnliches. Dann ist das Thema natürlich erledigt.


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Wie kommst Du auf die Dosierung "einmal in 2 Wochen für ein Viertelstündchen" ? Weißt Du nicht, wie unendlich lang die Tage im Krankenhaus für den Betroffenen sind?


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Ich kann Dich gut verstehen. Aber Deine kleine Maus kam doch auch im Krankenhaus zur Welt, oder? Und da kam Sie direkt nach der Geburt mit sämtlichen Keimen und Bakterien in Berührung. Meine Tochter war mit ein paar Wochen ständig im Krankenhaus und es hat ihr nicht geschadet. Ich denke, Du hättest bestimmt ein sehr schlechtes Gewissen, wenn Dein Schwiegervater Deine Kleine nicht mehr sehen würde.


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ich versteh dich auch sehr gut... würde mir auch schwer gedanken machen. krebs ist ja nicht ansteckend und sicher liegt der schwiegervater auf einer station, wo vielleicht nur krebspatienten sind, will damit sagen, dass eine ansteckungsgefahr mit irgendwas da geringer ist? aber ich würde sagen, lasse dich nicht zu irgendwas zwingen oder überreden, es ist dein kind und du hast zu entscheiden. (und dein mann natürlich) LG


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Hallo, Als unser Größer 6 Wochen alt war, lag mein Mann für 3 Wochen in KH. War jeden Tag für 2-3 Std. dort. Geschadet hat es ihm nicht (trotz 1 std. Autofahrt bei ca.30° C und ohne Klimaanlage). Für mich stand damals ion Vordergrund, dass der Kontakt zw. den beiden nicht abriss. Klar, bei dir ist es nicht der Vater, sondern der Opa, und wenn Du unsicher bist, übertragt es sich aufs Kind und es wird bei den Besuchen auch nicht glücklich sein. Lass die von anderen kein schlechtes Gewissen einreden, tu nur was das beste für dein Kind ist, und was dir dein Herz sagt. Vielleicht findes Du ein Kompromiss für deine Situation. ela


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