Cemen
Sehr geehrter Dr. Brügel, ich habe ein 7 Wochen altes Baby zu Hause, und leider hat sich mein Mann erkältet. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen – er hat in einem separaten Zimmer geschlafen und wir haben Abstand gehalten – habe ich mich nun ebenfalls angesteckt. Ich habe kein Fieber, aber seit zwei Tagen eine laufende Nase und heute etwas Husten. Zum Schutz meiner Tochter trage ich durchgehend eine FFP2-Maske, wenn ich sie in den Arm nehme (zum Stillen, Bäuerchen etc.), und sogar nachts beim Schlafen. Mein Mann hält seit Beginn seiner Erkrankung größtmöglichen Abstand zu ihr, da er noch hustet. Unsere Tochter hat keine RSV-Impfung erhalten, da wir keine älteren Geschwister haben. In den letzten sieben Wochen waren wir ausschließlich zu Hause, ohne Besuch – nicht einmal meine Eltern haben sie bisher gesehen. Dazu habe ich einige Fragen: 1. Ansteckungsrisiko: Meine Hebamme sagte, dass mein Baby durch das Stillen Antikörper gegen das Virus erhält und somit geschützt ist. Allerdings empfahl sie, dass mein Mann weiterhin größtmöglichen Abstand halten sollte. Wie wahrscheinlich ist es dennoch, dass ich mein Baby anstecke? 2. Temperaturkontrolle: Ich habe ihr zwischendurch Fieber gemessen – abends lag die Temperatur bei 37,5 °C und morgens bei 37 °C, was auch vorher schon so war. Sollte ich vorsichtshalber täglich Fieber messen? Und woran kann ich ohne Fiebermessen erkennen, ob sie eine erhöhte Temperatur hat? 3. Entwicklung und Maske: Seit einigen Tagen zeigt meine Tochter eine gesteigerte Wahrnehmung und beginnt zunehmend zu brabbeln. Ich spreche viel mit ihr und singe ihr abends etwas vor. Könnte das ständige Tragen einer Maske ihre Entwicklung beeinträchtigen? 4. Ansteckungsdauer: Wie lange bin ich mit einer Erkältung ansteckend? 5. Empfehlungen: Was raten Sie mir in dieser Situation? Gibt es zusätzliche Maßnahmen, die ich ergreifen sollte? 6. Maske & Abstand: Ist es in Ordnung, wenn ich die Maske mit ausreichend Abstand gelegentlich abnehme, z. B. wenn ich mit ihr spreche oder singe? Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Einschätzung und Ihre Zeit. Mit freundlichen Grüßen Cemen
Hallo Cemen, wenn ich Ihren Text so lese, dann ist mein erster Eindruck: Mensch, da hat eine Mama doch eine gute reflektierte Sicht auf Ihr Baby - was ihr noch ein wenig fehlt, ist sich zu entspannen. Vielleicht kann ich hierzu mit meiner Antwort beitragen. Vorab: eine Sache verstehe ich nicht: Sie scheinen ja eher zu den Menschen zu gehören, die ein wenig mehr Sorge vor Krankheiten haben, so dass es mich wundert, weswegen Sie Ihr Kind nicht gegen RS-Virus haben impfen lassen, was ja aus meiner Sicht einer der wenigen sehr relevanten INfekte ist, die Ihr Kind dann mal besser nicht bekommen sollte. Ein "banaler" Luftwegsinfekt wird sich nicht wirklich verhindern lassen und wird von den Babys ja auch gut weggesteckt in der Regel. Nun zu den einzelnen Punkten: 1) Sicherlich ist das Baby durch mütterliche Antikörper geschützt. Ich würde den Vater aber nicht völlig verbannen und eine ordentliche Alltagshygiene würde mir als Schutzmassnahme auch ausreichen. 2) Am Besten Sie lernen so früh als möglich: Fieber steht in der Beurteilung von Kindern nicht an erster Stelle und wird in seiner Bedeutung oft überschätzt. Das A&O ist der Allgemeinzustand: ein Baby muss gut aussehen, rosig, gut trinken und in den Wachphasen agil und rege sein, strampeln, wach blicken, dann ist in der Regel alles gut. Keine rituellen und zu häufigen Fiebermessungen! 3 -6) Ich lese heraus, dass SIe das mit der Maske ja selbst befremdlich finden und ich glaube vor Corona wären Sie auch gar nicht auf die Idee gekommen. Wegen mir braucht es keine und Ihr Kind wird es bezüglich sozialer Interaktion sicher auch schätzen: ordentliche Handdesinfektion, Kind nicht anhusten oder anniesen und keine (zu sabbernden) Küsse für das Baby - das würde mir ehrlich gesagt reichen. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel
Cemen
Sehr geehrter Dr. Brügel, vielen lieben Dank für Ihre schnelle Rückmeldung! Herzlichen Gruß, Cemen
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